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die lange historische Angst vor der Verunreinigung der christlichen Glaubens
#57
(20-06-2019, 16:43)Herodotus schrieb: Da die Eucharistie auf das Passahfest zurück geht, verwendete Jesus ungesäuertes Brot.


Aber auch der Standpunkt der Ostkirche ist nachvollziehbar:

(20-06-2019, 15:34)Sinai schrieb: "Weiterhin wird in der byzantinischen Literatur angeführt, dass Jesus sein Abendmahl vor Anbruch des jüdischen Pessach gefeiert habe, und die Schrift sage: „Jesus nahm Brot“ (gr. artos). Azyma (gr. sing. azymon) seien kein Brot. ( . . . )"
Azyma - Wikipedia


Ich habe das altgriechische Wort ἄρτος artos in 1 Korinther 11 gefunden

Nach Ansicht der Ostkirche (die aufgrund ihrer Lage wohl sehr gute Kenntnisse in Griechisch hatte) unterschied der alte Grieche anscheinend zwischen artos (gesäuertes Brot) und azymon (ungesäuerte Backwaren wie zB die jüdische Mazze)


--


Wir werden hier im Forum nicht den Azymenstreit klären können Icon_cheesygrin
Das hatten hunderte Theologen vor 1000 Jahren vergeblich versucht

Interessant ist jedenfalls, daß es seit je her unterschiedliche Meinungen im Christentum gab

Das hat nicht immer zwangsläufig mit dem von 'Kreutzberg' erwähnten "Wolf im Schafspelz" zu tun

Beitrag # 1
(24-05-2019, 12:28)Kreutzberg schrieb: "Wolf im Schafspelz"


Der Titel des Threads handelt ja von der "Angst vor der Verunreinigung des christlichen Glaubens"

Schon zur Zeit der Apostel gab es unterschiedliche Meinungen im Christentum, siehe die Frage ob auch Heiden getauft werden dürfen

Das war das berühmte Apostelkonzil

Wenn schon die Apostel - die Jesus persönlich gekannt hatten und seine Schüler waren - über diese Frage ein Konzil einberufen mußten, dann haben es die Christen 2000 Jahre später noch viel schwerer, Jesu Worte und Taten (welches Gebäck aß er beim Letzten Abendmahl) zu interpretieren

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß die Byzantinische Kirche gegen besseres Wissen einen Fehler beging und bei der Eucharistie absichtlich die falsche Gebäcksorte reichte

In Byzanz konnten sie gut Griechisch, besser wohl als in Rom

Und daß die Karolinger sehr gebildet waren, ist zu bezweifeln - ob die von ihnen eingesetzten Bischöfe so gut Griechisch konnten wie die Bischöfe in Byzanz, ist ebenfalls zu bezweifeln

Wie dem auch sei - der Azymenstreit führte zu schweren Spannungen zwischen Rom und Byzanz

Ich will hier wirklich nicht für eine der beiden Seiten Partei ergreifen - ich bin kein Spezialist für Altgriechisch (ich kann das altgriechische Wort ἄρτος nicht exakt definieren und abgrenzen) - möchte aber darauf hinweisen, daß das eine sehr interessante Frage ist 

Spannend auch folgender Hinweis im Wikipedia:
"Der Empfang der Eucharistie in der orthodoxen Kirche durch nicht-orthodoxe Christen gilt als unmöglich, da nach orthodoxem Glauben der Teilnehmerkreis der Eucharistie (und nichts anderes) per definitionem die Kirche ist und Nicht-Orthodoxe somit quasi automatisch zur orthodoxen Kirche überträten wenn sie teilnähmen."
Eucharistie - Wikipedia
4.3 Orthodoxe

Laut Wikipedia würde man durch Empfang der Eucharistie in der orthodoxen Kirche aus Sicht der orthodoxen Kirche automatisch zur orthodoxen Kirche übertreten
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RE: die lange historische Angst vor der Verunreinigung der christlichen Glaubens - von Sinai - 20-06-2019, 17:53

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