Der Kanon des Neuen Testaments stand auch um die Zeit von Nicaea noch nicht fest. Die uns erhaltenen fruehesten Bibeln aus dem 4. Jahrhundert sehen noch verschieden aus: Codex Sinaiticus zum Beispiel enthaelt mindestens noch den Barnabas-Brief und den Hirten des Hermas, in Codex Vaticanus fehlten urspruenglich die Offenbarung und ein paar Briefe, und er enthielt eventuell auch andere Texte, die lange Zeit spaeter abgetrennt und durch die kanonischen ersetzt wurden. Codex Alexandrinus aus dem 5. Jhdt. enthielt im NT mindestens noch die Psalmen Salomos und einige andere Buecher, die spaeter abgerissen wurden. Das aelteste eindeutig datierte NT (541-546), der lateinische Codex Fuldensis, enthaelt ein Diatessaron anstelle der vier Evangelien. Nur um das klarzustellen: ich mache hier keine Rosinenpickerei; es gibt nur sehr, sehr wenige fruehe Manuskripte des Neuen Testaments.
Die Offenbarung wurde im Westen wohl endgueltig um 367 akzeptiert; die Ostkirche entschloss sich, den Text zwar zu dulden, aber zu ignorieren.
Ab Nicaea hatten die Konzile weitgehend Entscheidungshoheit. Allerdings darf man nicht vergessen, dass mehrere Konzile damit endeten, dass grosse Teile der Christenheit aus dem Konsens austraten. Auch andere Entscheidungen, z.B. die ueber das Datum des Osterfestes, zogen sich lange hin.
Die Offenbarung wurde im Westen wohl endgueltig um 367 akzeptiert; die Ostkirche entschloss sich, den Text zwar zu dulden, aber zu ignorieren.
Ab Nicaea hatten die Konzile weitgehend Entscheidungshoheit. Allerdings darf man nicht vergessen, dass mehrere Konzile damit endeten, dass grosse Teile der Christenheit aus dem Konsens austraten. Auch andere Entscheidungen, z.B. die ueber das Datum des Osterfestes, zogen sich lange hin.

