eddyman schrieb:Wegkommen von sich selbst heißt doch, Abstand von Körper, Gedanken und Gefühlen zu gewinnen.Das klingt nach östlichen Religionen (Hinduismus, Buddhismus) - nach einer Art "Anästhesie", die in eine stoisch anmutende "selige Gleichmut" führt, wobei nach dieser Ansicht der Leib letztlich der "Befreiung" der Seele im Weg steht.
In der christlichen Spiritualität ist das Ziel nicht ein "Abstandgewinnen" vom Leiblichen, sondern eine gewisse Vergeistigung, indem der Geist die Oberhand gewinnt auch über die Triebe, das "Ich-Hafte", das "Sich-zuerst-Suchen". Aber das Leibliche ist nicht etwas zu Überwindendes, so eine Art "Käfig der Seele". Der Mensch ist sozusagen eine "Leibseele" und auch der Leib hat eine Zukunft bei Gott. Seine Endbestimmung ist nicht Futter für Mikroorganismen und Insekten zu werden, sondern in eine verwandelte und unzerstörbare Gestalt zu gelangen, sich wiederzuvereinen mit der Seele bei der Auferstehung.

