Ulan schrieb:ich habe lediglich Deine Worte entmythologisiert und auf das tatsaechliche Geschehen reduziert.
Und dabei diejenige Geisteshaltung eingenommen, die der heilige Johannes als "Begierde der Augen" bezeichnet.
Der Verstand hält sich allein für fähig, alles zu verstehen, ohne Gott in Betracht zu ziehen. Es ist eine subtile Versuchung, die sich geschickt auf die Würde der menschlichen Vernunft beruft, die Gott, unser Vater, dem Menschen gegeben hat, damit er Ihn erkenne und in Freiheit liebe. Getrieben von dieser Versuchung, hält sich die menschliche Vernunft für die Mitte des Universums; sie berauscht sich noch einmal an dem ihr werdet wie Götter sein (Gen 3,5), und indem sie sich in sich selbst verliebt, wendet sie sich von der Liebe zu Gott ab.
Zitat:Der scheinbare Dialog im Gebet besteht zwischen Deinem Selbstbild mit allen seinen Fehlern und der projizierten Form Deines idealen Ichs, das alles kann, immer richtig handelt und auch ansonsten perfekt ist.
Eigentlich genau das Gegenteil:
Gebet ist die Haltung des Menschen, der sein tiefes Elend und die Größe Gottes erkennt und sich anbetend an Ihn wendet, da er von Ihm alles und von sich selbst nichts erwartet.