02-03-2021, 14:11
(01-03-2021, 19:08)Ulan schrieb:(01-03-2021, 17:16)Reklov schrieb: Ausgerechnet der Begründer der Relativitätstheorie, Albert Einstein (1879-1955), hat die physikalische Größenart Zeit mit einem verblüffend einfachen Satz beschrieben, der auch von einem Grundschulkind stammen könnte: "Zeit ist das, was man an der Uhr abliest."
Das materialistische Weltbild ist ja unter anderem deswegen so erfolgreich, weil es unnoetige Zusatzannahmen, die nirgendwo hinfuehren, weglaesst.
Hallo Ulan,
... ich wäre mir nicht so sicher, ob das materialistische Weltbild "so erfolgreich" ist, wie Du annimmst (?)
Betrachtungen zur Welt, welche philosophischer oder transzendenter Natur sind, haben sich keinesfalls als unnötig erwiesen. Dies wird u.a. durch die Geschichte der Philosophie und ihre Auswirkung auf die Gesellschaft belegt. Wer also wollte entscheiden, was denn für unser Bewusstsein nun nötig oder unnötig ist, ob diese oder jene Gedanken/Einsichten zu etwas hinführen - oder nicht!?
Geht man z.B. in die Antike zurück, so stößt man auf Völker, welche zu 2/3 aus rechtlosen Sklaven bestanden. Dieser Zustand sollte noch lange andauern (die Aufhebung der Leibeigenschaft in Russland erfolgte erst im Jahre 1861 und in Rumänien wurde diese im Jahre 1863 abgeschafft).
Das Menschenbild, was z.B. von Jesus früh in die Welt gebracht wurde, war den antiken Herrschenden mehr als verhasst, weil es jeden Menschen als "gleichwertig vor Gott" erklärte. Kein Wunder also, dass z.B. nicht nur Priesterkasten, sondern auch die röm. Cäsaren, die sich als "Götter" feiern/anbeten ließen, von solchen neuen Ideen in keinster Weise begeistert waren, denn diese drohten die alten Machtverhältnisse schwer zu erschüttern.
Die Konsequenzen: Verfolgungen, Verbrennungen und Tötungen von Christen in den damaligen Arenen. -
(Auch der biblische Saulus verfolgte, bevor er sich zum Paulus wandelte, die neuen "Judenchristen" in seinem Gebiet - und zwar in der Manier eines Geheimdienst-Chefs. Historiker vermuten, dass er bei vielen Hinrichtungen von Christen persönlich anwesend gewesen war.)
Dass auch die Japaner ihre Kaiser für "gottgleich" hielten/halten, ist tief in der japanischen Kultur verwurzelt und bewirkte (nicht nur im 2. Weltkrieg), dass sich japanische Soldaten für ihren "Gott-Kaiser" in der Regel ohne Zögern in selbstmörderische Schlachten warfen. -
Zurück zum materialistischen Weltbild:
Dieses mag zwar durchaus "naturwissenschaftlich" korrekte Details zu Papier bringen, kann aber nicht die Frage beantworten, was denn eigentlich der Mensch sei. (?) Dies ist bis heute weder Medizinern, noch Anthropologen gelungen! - Wir sind also mehr, als wir von uns wissen (können)! -
Als man seinerzeit in einer deutschen TV-Talkshow den britischen Evolutionsbiologen RICHARD DAWKINS zum Inhalt seines Buches "Der Gotteswahn" (THE GOD DELUSION) interviewte und ihn fragte, was er denn sagen würde, stünde er nach seinem Ableben vor Gott, antwortete der sympathische Naturwissenschaftler ehrlich und trocken, mit englischem Humor: "Not enough informations, I got not enough informations..." - und schmunzelte dabei.
Wenn nun aber jemand "nicht genug Informationen" über die Welt hat, sollte er auch nicht ein Buch mit solch reißerischem Titel herausbringen, nur um seinem Verlag, und sich selbst, entsprechende Verkaufszahlen in Aussicht zu stellen.
Der Inhalt des Buches wurde übrigens von vielen Wissenschaftlern als "peinlich" empfunden, denn allein mit korrektem Wissen über evolutionäre Vorgänge kann noch nicht viel über das WOHER des Lebens ausgesagt werden.
Bezeichnend ist auch, dass z.B. Ch. Darwin seinerzeit bemerkte: "Wer glaubt, meine Evolutionstheorie könne den Begriff Gott ersetzen, hat meine Lehre nicht recht verstanden."
Grüße von Reklov