08-03-2021, 14:28
(09-08-2020, 17:20)Davut schrieb: Von Anfang an war das Christentum ein Konglomerat divergierender Auffassungen, die teilweise mit Knüppeln ausgetragen wurden, schlimmstenfalls sogar auf dem Scheiterhaufen endeten. Oder man sucht, wie jetzt im Moment wieder, "synodale Wege", die seit dem Apostelkonzil 48 nach Chr. bis heute auch nichts an Übereinstimmung gebracht haben. Die innerchristlichen Konflikte bleiben.
Ein zutreffendes Weltbild kann man nur aus objektiv prüf- und bewertbaren Fakten bilden. Das führt dann natürlich hin und wieder bei missliebigen Ergebnissen zu dem Eindruck, dass diese(s) "absolute" Erkenntnis/Fazit dann das "zwischenmenschliche Miteinander" stört. Aber das muss es doch gar nicht. Jeder kann nach seiner Facon selig werden - oder das gar nicht mal wollen.
Hallo Davut,
die Größe Jesu macht nicht allein seine historische Bewertung aus, sondern die durch ihn in die Welt gebrachten neuen Gedanken. Durch wen und wann diese notiert wurden, spielt eine untergeordnete Rolle, denn nicht zu verkennen ist: Das Wort kam in die Welt.
So spielt z.B. das Jesu zugeschriebene Zitat: >> Ich bin das Licht der Welt... << im Zeitalter der Quantenphysik eine völlig andere, "moderne" Rolle, als sie damalige Zeitgenossen hören/verstehen konnten. Wer um die unzerstörbaren Eigenschaften der Atome weiß, kann dies gut nachvollziehen.
Mir ist keine Schrift aus dieser Zeit bekannt, die empfiehlt:
"Liebt eure Feinde.
Tut denen Gutes, die euch hassen.
Segnet die, die euch verfluchen.
Betet für die, die euch beschimpfen..."
Man könnte also die "Bergpredigt", als Rat zur Überwindung von Feindschaft und Hass bezeichnen.
Hätten all die machtgierigen Menschen und die von ihnen ge- und verführten, oft willensschwachen und unkundigen Gefolgsleuten sich z.B. nur an diese Empfehlungen gehalten, hätte die Menschheit keine der unzähligen todbringenden Feldzüge erleiden müssen.
Der Eroberer Alexander der Große, der babylonische Herrscher Nebukadnezar, die zahlreichen römischen Imperatoren, der Mongolenführer Dschingis Khan, Kaiser Karl der Große, der Preußenkönig Friedrich II, Kaiser Napoleon I, die Initiatoren der beiden Weltkriege sowie hier nicht aufgeführte andere Missbildungen innerhalb menschlicher Wertegemeinschaften haben mit ihrem unverantwortlichen Handeln Unzählige in einen frühzeitigen und gewaltsamen Tod geschickt.
Aktuell könnte man z.B. die gesamte Epidemie-Planung unserer Regierung entweder als entschuldbaren Fehler oder aber auch als eine unterlassene Hilfeleistung bezeichnen, die ja bekanntlich strafbar ist! - Verantwortlich für die vielen Pannen (und Toten) fühlt sich natürlich keiner! Die uneinigen Politiker bitten das Volk lediglich um Nachsicht weil diese Situation vorher so nicht erfahrbar war, stecken aber weiterhin ihre gesicherten und hohen monatlichen Bezüge ein, während mancher Unternehmer regelrecht verzweifelt, weil er sein mühsam aufgebautes Lebenswerk einbrechen sieht.
Das erinnert mich leise an den Wiener Kongress (1814/1815), auf dem abends im luxuriös geschmückten Ballsaal unter teuren Kronleuchtern vergnüglich Walzer getanzt wurde, während das Elend der Massen schon im Gange war.
Gruß von Reklov

