(16-04-2021, 09:34)Ekkard schrieb: Hallo 'Urmilsch'
ich vermisse bei dir den Bezug zur Gemeinde, Gemeinschaft, Umfeld und Gesellschaft. Die "innere Philosophie" des Christentums sind Solidarität, Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit in beliebiger Reihenfolge und jeweils auseinander folgend. Aussagen zum Verhältnis des Einzelnen zu Gott werden zwar ständig ventiliert, machen Menschen aber nicht solidarischer. Im Gegenteil, sie trennen Gesellschaften in der bekannten Weise auf.
Ekkard, ich vermisse auf diesem Planeten so einiges. In der Schrift sagt Christus nicht zu unrecht, dass unzählige ihn mit den Lippen bekennen, mit ihrem Herzen jedoch weit von ihm entfernt sind. Es macht niemanden mit Verlaub zum Christen, wenn er sich Christ nennt. Man kann es sich einreden, schönreden wie auch immer man nur will, es wird niemand zu einem Christen nur weil er sich als solcher sieht, als solcher bezichnet, vielleicht in einer Gemeinschaft ist die sich so nennt, sondern wenn er schlicht und ergreifend auf Christi Worte hört und dieses versucht in die Tat umzusetzen. Nun ist es korrekt, das man sich als Einziger nicht so leicht aus einem eingefahrenen System lösen kann. Es wohnen jedoch alleine in Europer ein paar Christen die das mit der entsprechenden Umsetzung ihres Glaubens, einem andersartigen Schwerpunkt, problemlos könnten, weil sie die Masse der Menschen hier sind.
Deine Gemeinde die du ansprichst die kenne ich nur all zu gut, schließlich war ich als Messdiener in dieses Konstrukt mit eingebunden und du möchtest nicht wissen was mein erster Gedanke bezüglich Gott war. Wäre ich ihm damals begegnet, dann hätte ich ihn mal gefragt was der Schwachsinn soll. Es nützt doch nichts, wenn man sich Sonntags den Mund in einem Gemäuer fusselig redete was man Gotteshaus nennt, obwohl das der Schrift nach der Mensch selbst ist, dort rituelle Handlungen vollzieht die man Gottesdienst nennt, obwohl das der logischen Schlussfolgerung nach das Leben der Nächstenliebe ist. Das kommt dem setzen eines gänzlich falschen Schwerpunktes gleich, denn ein guter Christ geht schließlich in ein Gotteshaus um dort vor vielen seiner Gemeinde zu beten, zu singen und sich das gebrabbel des Pfarrers anzuhören. Das was darin besprochen wird, wird in unserer (a) sozialen Marktwirtschaft jedoch nicht wirklich gelebt, denn dort herrscht der Kapitalismus und eine Ellbogenmentalität, wo sich einige wenige an der Armut der Anderen bereichern, denn so ist dieses System ausgelegt. Der Gewinner des Systems ist nur deshalb ein Gewinner, weil er seine Mitmenschen ausnutzt, welche dann auf der Verliererseite stehen.
Das System halten jene Menschen mit am Laufen, welche sich auch noch christdemokraten nennen, welche zu den Festtagen in die Kirche gehen um Gott schließlich nur mit den Lippen zu bekennen, während sie von seinem Herzen weit entfernt sind, womit zumindest diese Aussage der Schrift die brutale Realität wiederspiegelt.