28-12-2021, 15:18
(28-12-2021, 12:13)Reklov schrieb: R. Descartes fügte seine, von menschlicher Logik geprägten Ansichten auf diese Weise zusammen:
>> Wenn jedes Ding auch nicht sein könnte, hätte es zu irgendeiner Zeit nichts gegeben (denn was nicht sein kann, ist zu irgendeiner Zeit nicht); es gäbe dann auch jetzt nichts (denn was nicht existiert, kann nicht zu existieren anfangen, es sei denn durch etwas, das existiert).
Es ist aber offensichtlich falsch, dass es jetzt nichts gibt; daher ist es auch falsch, dass alles auch nicht sein könnte. Das heißt, es muss wenigstens ein Ding geben, das notwendig ist.
Alles, was notwendig ist, hat entwder eine Ursache seiner Notwendigkeit außerhalb seiner selbst oder nicht. Es ist aber unmöglich, in einer Reihe notwendiger Dinge, von denen jedes die Ursache seiner Notwendigkeit außerhalb seiner selbst hat, endlos zurückzugehen; dies ähnelt dem, was bereits hinsichtlich der Wirkursachen bewiesen wurde.
Daher müssen wir etwas annehmen, das durch sich selbst notwendig ist, das die Ursache seiner Notwendigkeit nicht außerhalb seiner selbst hat, sondern die Ursache aller anderen Dinge ist; und das nennen alle Menschen Gott. <<
Diese gut gezimmerte Sprachlogik umzukippen, wird wohl keinem so leicht gelingen!
Das "Umkippen" beginnt mit dem Satz: "Das heißt, es muss wenigstens ein Ding geben, das notwendig ist." Das ist prinzipiell auch aus meiner Sicht logisch. Dieser Anspruch wird aber auch dann erfüllt, wenn an die Stelle eines "Geistwesens", das als Gott bezeichnet wird, ein ewiges "ETWAS" tritt. Das kann sowohl Energie als auch Materie sein. Oder beides.
Ohne NICHTS
ist alles ETWAS
ist alles ETWAS