06-01-2022, 20:59
(06-01-2022, 15:57)Reklov schrieb: ... sag mal - zählst nicht auch Du zu den "Normalsterblichen"? - Scheint so, als würdest Du meinen, dich davon absondern zu können?Natürlich nicht im allgemeinen. Ich habe aber sehr wohl gelernt, dass die Erde ein unbedeutendes Staubkorn und der Mensch nur ein Tier unter anderen ist.
(06-01-2022, 15:57)Reklov schrieb: Wir Menschen sind nicht nur von den Gegenständen, die wir erkennen, getrennt, sondern auch von den anderen Subjekten. Deswegen muten Deine Zeilen unfertig an!Wovon sprichst du an dieser Stelle? Im übrigen gilt für "meine Zeilen" grundsätzlich der Vorbehalt der gegenwärtigen Kenntnis oder gar des Irrtums. Da mache ich mir auch nichts vor. Andere sind weitgehend klüger als ich.
(06-01-2022, 15:57)Reklov schrieb: Wir können mit unserem spaltenden Denken nie das SEIN selbst treffen, nur auf ein anderes beziehen. Deswegen bedarf es der Sprache. Diese arbeitet aber auch nur mit Begriffen, welche man ergreifen oder andenken kann.Du kommst "vom Hölzchen aufs Stöckchen"! Wie erinnerlich erörtern wir die Frage danach, ob Gott ewig besteht und warum oder ob er aus dem Nichts hervor gegangen ist.
Da spaltet kein Denken daran herum, sondern allein die Frage, wie man die beiden Möglichkeiten denken muss, damit sie verständlich werden. In keinem Fall sind wir diesem Ziel näher gekommen.
(06-01-2022, 15:57)Reklov schrieb: Unser Erkennen ist fragmentarisch und Missverständnissen ausgesetzt. Wir haben keine Möglichkeit uns und den anderen verstehend völlig zu durchdringen und bleiben somit an kämpferische Diskussionen gebunden.Sag' nur!
(06-01-2022, 15:57)Reklov schrieb: - Auch fallen alle Charaktere des Erkennens zusammen in dem, dass sie die Endlichkeit dieses Erkennens ausmachen (was uns ebenfalls vom Tier unterscheidet!).Sofern deine Ausführungen das Rätselhafte verlassen, werden sie falsch. Denn wir sind alle "Kulturerben", sobald wir die einfachsten Kulturtechniken vor allem Lesen beherrschen.
Unsere Endlichkeit hat einen Kontrast zu dem "anderen Erkennen", das mit einem Wort das unendliche genannt werden kann und das als das "göttliche" dem menschlichen Erkennen gegenüber gestellt wurde und wird.
Das menschliche Leben ist kurz und so muss das weitere Erkennen stets dem neuen ABC-Schützen überlassen werden, der von vorn anfängt!
(06-01-2022, 15:57)Reklov schrieb: Denken wir aber unser Leben ohne Tod, als immer ins Endlose fortschreitend, bliebe auch dann die Endlichkeit unseres Erkennens, gefesselt an all die vorherrschenden Bedingungen und Spaltungen.Schon die Prämisse ist falsch (der erste Satz dieses Zitats). Unzweckmäßig ist auch die Wunschvorstellung "unendlichen Erkennens". Diese Vorstellung ist idealistisch und damit zu abstrakt, um anwendbar zu sein.
Es gibt also keine Annäherung, sondern nur einen Sprung zwischen dem endlichen und unendlichen Erkennen.
Unendliches Erkennen ist für uns nur eine Konstruktion. Man könnte zwar mit einem unendlichen Verstand die Endlosigkeit übersehen, die nun aufhört, unendlich zu sein.
Ein nur quantitativer Sprung wäre es, wenn solch ein "unendlicher" Verstand zwar ungeheure und für uns praktisch unfassliche Massen übersähe, aber in denselben Formen, in denen wir denken - die daher an sich noch immer endlich wären.
Dasselbe gilt für deinen weiter oben versuchten Bezug auf das Wissen über unsere Natur. All das überspielt die Tatsache, dass wir über Gott rein gar nichts wissen, so dass das Konstrukt der "Offenbarung" herhalten muss. Schaut man sich aber die geoffenbarten Inhalte an, dann handelt es sich um soziologische Fragen nach unserem Zusammenleben.
Offensichtlich ist dieser Gott der Hl. Schriften eine Geburt aus den alten Traditionen. Und wir brauchen keine weiteren Erklärungen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard