17-01-2022, 19:29
(17-01-2022, 12:02)Athon schrieb:(16-01-2022, 23:25)petronius schrieb: es geht nicht um "richtig" oder "falsch", sondern darum, was davon wissen ist und was wunschdenken
Mit diesem Statement befinden wir uns in voller Übereinstimmung. Das ich das noch erleben durfte...
Siehe da: Übereinstimmung von 2 Personen - - - schön und gut!

... es geht u.a. auch darum, aus den Erkenntnissen, welche uns die Naturwissenschaften bisher anbieten können - die richtigen Fragen zu stellen!
Als Einstieg dazu kann sich mancher Text eignen! Ich wähle mal hierzu Passagen aus dem Buch >GOTT UND DIE GESETZE DES UNIVERSUMS< von Kitty Ferguson aus, weil diese nicht allein nur mit Zahlenformeln arbeitet:
>> Der Oxforder Physiker und Mathematiker Roger Penrose, dessen Arbeiten über Schwarze Löcher und Singularitäten bereits im Kapitel 4 vorgestellt wurde, kommt in seinem Buch >COMPUTERDENKEN< zu folgendem Schluss:
"Ich halte es für ausgemacht, dass das Gegrübel und Gemurmel, in dem wir uns ergehen, wenn wir (vielleicht vorübergehend) zu Philosophen werden, an sich keinen Selektionsvorteil bringt, sondern, dass es sich dabei vielmehr um das notwendige >Gepäck< (vom Standpunkt der natürlichen Selektion) handelt, das tatsächlich bewusste Wesen zu tragen haben, wobei deren Bewusstsein aus einem ganz anderen und vermutlich sehr starkem Grunde von der natürlichen Selektion favorisiert worden ist."
Nun also die Antwort auf die Frage, ob Gott (ohne insgeheim einzugreifen) der Evolution ihren Lauf lassen und sich dabei relativ sicher - vielleicht auch absolut sicher - sein konnte, dass am Ende dabei Geschöpfe herauskommen, die so weit entwickelt sind, dass sie fragen können, ob es einen Gott gibt, und die auf Gott reagieren können:
Die orthodoxe Naturwissenschaft und die gängige Interpretation der Evolutionstheorie bejahen dies eindeutig.
Ob Gott etwas derartiges getan hat und ob wir einen Gott brauchen, um das Entstehen solcher Lebewesen zu erklären, sind keine Fragen, welche in diesem Kapitel zur Debatte stehen.
Wir können nur folgern:
Wenn unsere Kenntnis des beobachtbaren Universums einigermaßen richtig ist, wenn es einen Gott gibt und wenn die Evolution in der Weise funktioniert, wie es die meisten Evolutionisten einschließlich Dawkins annehmen, dann wäre Gott nicht nur fähig gewesen, durch die Evolution >den Menschen zu erschaffen<, sondern auch eine Reihe geschickter Manipulationen hinter den Kulissen vornehmen müssen, um seine Meinung zu ändern und zu VERHINDERN, dass ein solches Geschöpf entsteht.
Experten in anderen Bereichen der Wissenschaft, insbesondere in den Bereichen der Chaostheorie und der Komplexitätsforschung, die wir im nächsten Kapitel genauer untersuchen werden, stimmen nicht völlig damit überein, dass das Entstehen von Leben so wahrscheinlich ist. Unser Wissen übeer die Entstehung von Organisationsformen wie der DNS im Universum steckt noch in den Kinderschuhen, und viele meinen, es sei noch viel zu früh, um sagen zu können, wie wahrscheinlich eine solche Entwicklung ist.
Manchen Berechnungen zufolge ist das Leben, wie wir es kennen, doch nicht so wahrscheinlich, wie Dawkins annimmt. Nicht so unvermeidlich, sondern eher ein wenig geplant. Barrow vermutet, dass es zusätzlich zu den uns bekannten Gesetzen ein noch unentdecktes Organisationsprinzip geben könnte, das die Evolution komplexer Systeme steuert.
Ob das der Fall ist und worin dieses Prinzip besteht, ist gegenwärtig ein großes Rätsel.
Schließlich bleibt die Frage, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich es ist, dass das Universum in der Art existieren soll, in der wir es beobachten - in einer Art, die die Entstehung empfindungsfähiger Wesen erlaubt und ihre Entstehung wahrscheinlich macht.
Ist das Universum, wie es der englische Astronom Fred Hoyle formulierte, ein >abgekartetes Spiel
Ein Beispiel:
Wäre die elektrische Ladung des Elektrons nur geringfügig anders, würden Sterne nicht zu Supernovae explodieren und das Rohmaterial für neue Sterne, wie etwa unsere Sonne, oder Planeten wie die Erde, ins All zurückschleudern.
Wäre die Gravitation nur etwas weniger stark, hätte die Materie nicht zu Sternen und Galaxien erstarren können.
Wäre die Gravitation nur ein wenig schwächer, als sie tatsächlich ist, hätte sich Materie nicht zu Sternen und Galaxien zusammenballen können; doch Galaxien und Sonnensysteme hätten auch dann nicht entstehen können, wenn die Gravitation nicht zugleich die schwächste der vier Elementarkräfte wäre.
Hätte das Gleichgewicht zwischen der Expansionsenergie (freigesetzt durch den Urknall) und der Stärke der Gravitation um mehr als 1 zu 10 (hoch60) differiert und zwar weniger als 10(43) Sekunden nach dem Urknall (ungefähr der früheste Zeitpunkt, von dem an Raum und Zeit eine Bedeutung haben), wäre das Universum entweder schon längst wieder kollabiert oder es hätte sich derart rapide ausgedehnt, dass die Gravitation es nicht vermocht hätte, Materie zusammenzuziehen und Sterne zu bilden. <<
Wer wollte dies alles nur als Zufall - ohne Ziel und Plan deuten? Meine Meinung darüber (andere mögen anders denken!) ist ja bekannt:
>> Kein Gesetz ohne Gesetzgeber und kein Programm ohne Programmierer <<
Den kleinen Auszug aus dem Buch, welches noch auf viele andere Naturgesetze vertieft eingeht, schließe ich mit einer Bemerkung A. Einsteins:
>> In jedem wahrhaften Naturforscher steckt eine Art religiöser Ehrfurcht; denn er hält es für nicht möglich, dass er es ist, der die außerordentlich feinen Fäden ersonnen hat, durch die seine Wahrnehmungen miteinander verbunden sind. Jenes Wissen, dass noch nicht offenbar geworden ist, gibt dem Forschenden ein Gefühl, das dem eines Kindes gleicht, das sich bemüht, der souveränen Handhabung der Dinge durch die Erwachsenen nachzueifern. <<
Gruß von Reklov