23-01-2022, 15:29
(22-01-2022, 00:10)Ekkard schrieb:Zitat:Es gibt rein gar nichts, was in dieser Welt ohne Bezug zu Dingen oder Vorgängen dieser Welt gedacht werden kann.
Hallo Ekkard,
... Richtig! Und weil der Mensch weiß, dass er weder den Kosmos, noch sich selbst "erschaffen" hat, sieht/denkt er über Wahrheiten hinaus, die miteinander kollidieren - z.B. physische und spirituelle Realität!
Was sollte uns daran hindern, beide "Beschreibungen" zu verwenden, um ein besseres Verständnis zu gewinnen, als es mit einer Beschreibung allein möglich wäre? - So beschreiben ja auch die Physiker ab 1920, dass das Licht sowohl als Welle, wie auch als Teilchen "beschrieben" werden kann. Waren beide Modelle "real" oder lediglich nützliche Gedankenmodelle?
In einem Brief an Einstein kam Bohr 1927 zu dem Schluss, dass wir mit diesem Widerspruch leben müssen.
Man sollte also weder der naturwissenschaftlichen, noch der religiösen Sicht auf die Welt einen Vorzug geben, sondern beide auf ihre Weise akzeptieren, ohne dabei eine "künstliche" Harmonie herstellen zu wollen.
Dies ist vor allem "vernünftig", weil uns selbst der Widerspruch zwischen den beiden Gedankenmodellen die Welt als Schöpfung nicht vollständig erkären kann. Eingeschlossen sind dabei das physikalische Universum, der Verstand, die Seele und die Psychologie des Menschen, unsere Moral, das Problem des Bösen und unsere Beziehung zu "Gott".
Es bleiben bei beiden Gedankenmodellen nur dunkel erahnte "Offenbarungen". Der/die Gläubige mag sie als Offenbarungen bezeichnen, die "Gott" dem menschlichen Verstand absichtlich einfach gestaltet hat. Wüssten wir die absolute Wahrheit, würden wir unsere Auseinandersetzungen darüber für mehr als peinlich halten.
Gruß von Reklov

