(18-07-2022, 11:59)konform schrieb: Dass sich heutzutage nur wenige Historiker mit der Frage nach dem Aufenthaltsort dieser Stämme befassen, beweist den Erfolg der naturalistischen Weltanschauung.
Das wird doch eigentlich schon aus der Bibel klar. Ein Grossteil ist in Juda aufgegangen, weil sie im Laufe der assyrischen Strafaktion in Israel nach Judaea geflohen waren. 4/5 der Einwohner Jerusalems z.B. waren danach Angehoerige der Nordstaemme, was wohl der Grund ist, warum Juda dann Israel mehr oder weniger beerbt hat. Ein weiterer grosser Teil ist schlicht in Israel verblieben und wurde zu den Samaritanern (siehe die Chronik-Buecher). Was bleibt, ist der kleine Rest, der nach Assyrien ausgesiedelt wurde und in der dortigen Bevoelkerung aufgegangen ist. Von den von Babyloniern deportierten Israeliten ist die Mehrzahl ebenfalls nach der "Gefangenschaft" in Babylonien geblieben, weil das Leben dort viel einfacher war. Auch Angehoerige der Nordstaemme waren an der Neugruendung von Jerusalem und Tempel beteiligt. Zu alledem kommt, dass mehrere Staemme schon vor der assyrischen Strafaktion verschwunden waren, was die Bibel in manchen Faellen zumindest andeutet. "Simeon" z.B. ist mit einem Nordreich eh inkompatibel und wohl schon frueh in Juda aufgegangen, Ascher wohl in Phoenizien assimiliert worden. Der im Buch "Koenige" beschworene Verlust der 10 Staemme ist mehr oder weniger symbolisch und hat mit der Realitaet nichts zu tun.

