23-07-2022, 11:53
(22-07-2022, 19:30)konform schrieb: Das Vertrauen in biblische Vorhersagen glaubhafte historische Angaben in der Schrift voraus.
Ich nehme mal an, da fehlt ein "setzt". Das ist sicherlich eine Voraussetzung, ja. Glaubhafte historische Angaben in der Bibel setzten in etwa mit Koenig Ahab (ca. 871 – c. 852 BC) von Israel ein. Oder anders ausgedrueckt: alle Angaben davor sind mit einem grossen Fragezeichen zu versehen oder sind sogar widerlegt, was nicht heisst, dass auch mal historisch plausiblere Schnipsel darunter sind (siehe z.B. die komplett erfundene Joschua-Geschichte im Vergleich mit Teilen des Buches Richter).
(22-07-2022, 19:30)konform schrieb: Es gibt keine nicht-biblischen Nachweise, mit denen Ereignisse, die vor 4.300 Jahren stattfanden, belegt werden können.
Diese Aussage ist schlicht sachlich falsch. Die Regierungszeit von Koenig Narmer von Aegpten, dem Vereiniger der unter- und oeberaegyptischen Reiche, ist z.B. mit 95% Wahrscheinlichkeit auf den Zeitraum von 3218–3035 v.Chr. eingeengt worden. Narmer hat eine Reihe von Kunstwerken hinterlassen, die seine Taten bildlich beschreiben, was allerdings auch fuer seinen Vorgaenger gilt. Hier haben wir aber trotzdem archaeologische Nachweise einer Periode, wie sie vom aegyptischen Historiker Manetho (Ptolemaeer-Zeit) ueberliefert wurde.
Man vergleiche das mit Figuren wie Moses, die keinerlei archaeologische oder sonstwie fassbare Nachweise ihrer Existenz geliefert haben, oder dem Exodus, der in der von der Bibel beschriebenen Form nie stattgefunden haben kann.
(22-07-2022, 19:30)konform schrieb: Die meisten Datierverfahren, insbesondere die radiometrischen, liefern sich erheblich widersprechende Alter. Weit überzeugender sind die Zeitberechnungen aufgrund biblischer Historie des James Ussher.
Nun, Dein zweiter Satz ist ja rein subjektiv. Welche Kriterien Du benutzt, um zu dem Urteil zu kommen, etwas sei ueberzeugend, legst Du ja nicht dar. Da Deine Annahmen in vielen Faellen nachgewiesenermassen auf Irrtuemern beruhen, werden hier wohl die wenigsten Leser irgendein Gewicht in Deine persoenlichen Urteile, was Du ueberzeugend findest, legen.
Und klar, Datierverfahren koennen auch mal Fehlern unterliegen. Im Normalfall fuehrt das dazu, dass das Alter der untersuchten Gegenstaende unterschaetzt wird, die untersuchten Gegenstaende also aelter sind, was Deinem Punkt nicht viel hilft. Die bekannte Ausnahme der Zirkonkristalle in Gestein, auf der Du immer herumreitest und die mit C14-Datierung nichts zu tun hat, ist von der von Dir so gern kritisierten naturalistischen Wissenschaft als Problem identifiziert und folgerichtig beseitigt worden, so dass das heute kein Problem mehr darstellt.
Und, wie so oft, haben wir selbst fuer Deutschland einen dendrochronologischen Kalender, der den von Dir dem Alter der Welt zugewiesenen Zeitraum um ein Mehrfaches uebersteigt. Da sich die verschiedenen Datierverfahren hier wunderbar gegenseitig ergaenzen, ist dieser Befund gesichert.
Die These des Bischofs Ussher ist also tot. Seine Berechnungen haben keinerlei Relation zum wirklichen Alter der Erde.
(22-07-2022, 19:30)konform schrieb: Was für die Schlüssigkeit biblischer Zeitangaben spricht:
In der dreieinhalb Jahre dauernden Schlussphase der gegenwärtigen Ära kommt es den Vorhersagen zufolge zu zwei Schwerstkriegen. Die vorhergesagte Invasion durch die bevölkerungsreichen Länder östlich des Euphrats, setzt die Aushebung von 200 Millionen voraus, ist aus diesem Grund erst seit wenigen Jahren möglich. Auch ohne die heutigen Kommunikations- und Beförderungsmittel wären diese Kriege nicht denkbar.
In Deinem selbstaufgestellten Konstrukt widersinniger Praemissen kommen natuerlich auch widersinnige Schluesse heraus.
(22-07-2022, 19:30)konform schrieb: Viele finden die Grundlagen des Christentums, insbesondere die Offenbarung, abstoßend. Zu brutal und dramatisch ist nach dieser Schrift die Phase vor der Machtübernahme des zur Erde zurückkehrenden Messias. Verantwortlich für diese einseitige Einschätzung der Schrift sind die Kirchen und die meisten christlichen Gemeinschaften.
Nun, auch die meisten Kirchenvertreter sind denkende Menschen und sehen die Texte als das, was sie sind. Nicht umsonst wird die Offenbarung so ausgelegt, dass sie von Nero spricht. Die Datierung des Textes der Offenbarung macht im Licht der Nero-Redivivus-Legende auch Sinn, von der die Bibel zwar nichts weiss, aber wir aus den antiken Texten der Zeit.