12-09-2023, 09:47
(12-09-2023, 09:14)Sinai schrieb: Die alten Ägypter und die frühe Hochkultur Mesopotamiens kannten schon die Küstenschiffahrt in einer Zeit, als es noch gar keine Griechen gab.
Die Aussage ist zwar richtig, aber Seefahrt war sicherlich kein zentrales Thema in ihrer Kultur und hat deshalb wenig Einfluss auf ihre Erzaehlungen gehabt. Und es aendert nichts daran, dass die Weltmodelle dieser Voelker von einer flachen Welt ausgingen, wie das original griechische auch. Es waren griechische Philosophen, die die runde Erde in den Ueberlieferungsschatz einfuehrten und "salonfaehig" machten.
(12-09-2023, 09:14)Sinai schrieb: Ich kenne Deine atheistische Sicht von der Bibel, dass sie die sumerische Schöpfungsvorstellung übernommen hätte, das kann man diskutieren, zugegeben ein spannendes Thema, aber Du kannst nicht fordern, dass jeder das glauben müsse.
Das ist keine "atheistische Sicht", sondern die, die die Forschung ergeben hat. Gerade an diesem Beispiel haben wir das jetzt zigfach erklaert: Warum hat die Bibel in ihren ersten zwei Kapiteln zwei verschiedene Schoepfungsberichte, die sich noch dazu in zentralen Punkten eklatant widersprechen? Ganz einfach: der Pentateuch ist eine Sammlung verschiedener zu dem Zeitpunkt seiner Abfassung bekannter Erzaehlungen. Widersprueche zwischen diesen Geschichten wurden dabei oft nicht entfernt. In Genesis 1 haben wir halt den mesopotamischen Schoepfungsmythos (aus einer Kultur, die immer mit viel Wasser zu tun hat), in Genesis 2 folgt der eines Wuestenvolks (aus einer Kultur, die immer mit Duerre zu kaempfen hat und in der Gewaesser keine Rolle spielen).
(12-09-2023, 09:14)Sinai schrieb: Ja, das ist Stand der heutigen Universitäten, aber das sagt nichts, denn diese sind eben atheistisch im Geiste.
Was natuerlich Quatsch ist. Fast alle diese Forschungen wurden von glaeubigen Christen durchgefuehrt. Du verwechselst mal wieder "Christen" mit "fundamentalistischen Inerrantisten".
(12-09-2023, 09:14)Sinai schrieb: Denn Deine Sicht der Genesis würde dazu führen, dass der Bibel das Fundament entzogen würde, dass diese Sicht die ganze Bibel wie ein Kartenhaus zum Einsturz bringen würde, das ganze Christentum wäre dann obsolet und der Islam auch
Ja, Inerrantisten, also Menschen, die von der Widerspruchsfreiheit der Worte der Bibel ausgehen, muessen halt luegen, um an ihrem Weltbild festhalten zu koennen, weil sie ihren Glauben an ein Phantom (die angebliche Widerspruchsfreiheit der Bibel) geknuepft haben. Vernuenftige Christen weltweit haben kein Problem damit, ihren Glauben mit einem Bibeltext zu vereinbaren, der halt einige Dinge sachlich falsch darstellt. Das gibt's ja oft in der Bibel.
Die Schwierigkeiten, die auch Du damit hast, sieht man ja wieder an diesem Thread. Dass die Himmelskuppel aus festem Material ist, weil sie den Ozean darueber zurueckhalten muss, diskutierst Du lieber erst gar nicht, denn da hat die Rationalisierung des Textes dann endgueltig ihr Ende gefunden. Aber ich bin mir sicher, dass Du mal wieder vage Anschuldigungen von "Uebersetzungsfehler!" in den Raum raunen wirst. Was uns allen nur mal wieder zeigt, dass Du Deinen Glauben an Deine Fantasieprodukte geknuepft hat. Dein Kartenhaus ist schon lange vom Wind davongeweht worden.