08-12-2023, 16:22
(08-12-2023, 07:52)Geobacter schrieb:(07-12-2023, 16:24)Reklov schrieb: ... wie schon öfter gesagt, ... für viele ist z.B. ein Charlie Parker Solo nur unverständliches und chaotisches Gedudel - und ein abstraktes Gemälde nur sinnlose Kleckserei!
Wenn Dir meine Ausführungen nicht genügen, dann können dies u.U. die Originalwerke der Philosophen - quer durch die gesamte Geschichte des Denkens!?
Wie sagt es doch ein Spruch so schön: > Was Du tun willst, das fange ruhig an. Der Rest wird dir dann schon gelingen... <.
Charlie Parkers früher Tod im Alter von 35 Jahren... konnte nicht auf Drogen zurückgeführt werden die der Körper selbst produziert...Und auch der "Geist" welcher ihn inspirierte und seine Leber zum platzen brachte, kam nicht aus der Milchflasche.
Es ist also alles nur eine Frage des Geschmackes. Auch der Sinn des Lebens. Was die Informationen über dich und deinen Geschmack angeht, Reklov, reichen Uns deine bisherigen Ausführungen völlig. Bei der Eignungsprüfung als Philosoph bist du nach unserem Geschmack auch durchgefallen.
Hallo Geobacter,
... euer "Geschmack" in allen Ehren! Er kann und darf aber nicht allein der Maßstab sein, an dem ich mich orientiere!
Und wer Charlie Parker nur nach seinen "Drogen" beurteilt und nicht nach seiner genialen Kunst der Improvisation auf seinem Saxophon (Bebop Jazz), der ist auch für keine Eignungsprüfung in Sachen Musik vorzuschlagen.

Auch Jimmy Hendrix ist wegen Drogen schon sehr früh (mit 27 J.) gestorben. Dennoch wird das Spiel auf der E-Gitarre seither in 2 Zeitzonen unterteilt: nämlich in "v. J.H." und "n. J.H."
Wer etwas davon versteht - weiß auch warum! - Die anderen dürfen lediglich mit den Ohren hören ... können aber nicht recht nachvollziehen, was das aus Seattle stammende 6-Saiten-Genie aus seiner Fender Stratocaster (E-Gitarren Modell seit 1954) heraus zauberte und über seine britischen "Marshall" Amps ins Publikum donnerte. -
Informationen sind zudem auch keine Sache des Geschmacks, sondern ein natur- und geisteswissenschaftliches Phänomen!
Zum "Sinn" unseres so erlebten Daseins auf diesem Planeten konnten bisher weder Religionen, noch Philosophien, noch Naturwissenschaften etwas zeitlos GÜLTIGES aussagen. Es bleiben nur Deutungen, Auslegungen, Berechnungen und Hinweise. Wäre die WAHRHEIT erkannt, erübrigte sich ja auch jedes Gespräch, jeder Informationsaustausch (nicht nur hier im Forum).

Es bleibt nur das Abklopfen der unterschiedlichen menschlichen "Sichtweisen" zum Dasein im Sein und die sich daraus ergebenden Korrekturen. Nicht alles, was unsere Sinne erfüllt, ist deswegen schon gleich "sinnvoll", mag es der einzelnen Person in ihrem Wirkungskreis auch so "erscheinen"!
Man sieht es bereits an diesem kleinen Forum-Kreis, wie unterschiedlich die WELT doch gesehen und gedeutet wird. Eines ist aber unbestritten: Allein die Erforschung des Materiellen kann den Menschen überhaupt nichts über den "Sinn ihres Daseins" verraten, denn die Natur wird dabei mathematisch befragt und gibt mathematische Antworten.
Nach wie vor hat aber ein Bibel-Zitat seine Gültigkeit bewahren können: >Der Mensch lebt nicht vom Brot allein...<
Wir sind also nicht nur auf Lebensmittel als Nahrung für unseren Körper angewiesen, sondern brauchen als Geist- und Seelenwesen auch andere "Nahrung". Also Liebe, Zuwendung, und für den Geist Wissen und Erkenntnis.
Unser Bewusstsein verfestigt sich in Richtigkeiten, welche wiederum durch neue Richtigkeiten überwunden werden. Wenn aber das Bewusstsein allein auf sich selbst gestellt wird, erfährt es seine Ungeschlossenheit in unlösbaren Antinomien. Als an die Realität des Daseins gebunden erfährt es den Durchbruch durch Daseinszwecke, welche es in ihren Dienst zwingen, - es beschränken und nicht selten ins Absurde führen.
Der menschliche GEIST verfestigt sich als Bildungswelt und bewegt sich, indem er die Welt durch wirkende Ideen verwandelt, die ihn auch verlässlich tragen. Auch diese Ideen werden nicht selten nach und nach eingeschmolzen. Wenn sich aber unser GEIST als absolut setzt, scheitert er - denn seine Geschlossenheit ist unzureichend für die ihn umgebenden Mächte und Kräfte der Existenz und der Transzendenz, welche die Gestalten des menschlichen Geistes zerstören und wieder neu erregen.
Das WELTSEIN wird uns nur gegenständlich als Materie, als Körperlichkeit, als lebendiges und gesetzliches Geschehen. Alle gedachten Verfestigungen werden mit fortschreitender Erkenntnis aufgelöst, bis jede Weise des Erkannten durch das Erkennen selber zum Verschwinden kommt und sich ein bodenloser Reichtum der immer relativen Erkenntnis sich entfaltet.
Die so oft angeführte TRANSZENDENZ verfestigt sich als sinnliches Objekt, als greifbares Geschehen, auch als Wort und als Wissen. Bisher wurde die Transzendenz von Dämonen, Göttern, Fetischen, Riten und Magie in eine unwürdige Enge gezwängt, und der Versuch, diese zu durchbrechen, schuf Gestalten, die wieder nur eine neue
Enge entstehen ließen. - Durch das Hören in der Welt bleibt die Transzendenz lebendig, wenngleich sie sich auch verwandelt. Darüber hinaus wird sie aber auch als abgesonderte "Gestalt" in der Welt in Frage gestellt.
Wer Transzendenz im Ansatz verstehen will, sollte jede Heiligkeit entzaubern, jeden Rest von Tabu aufheben und ohne Worte die Transzendenz indirekt sprechen hören.
Die Menschen neigen jedoch dazu, im Sinnlichen, im Gegenständlichen, in den Forderungen der Naturgesetze, im so gedachten Wissensinhalt, in einem jeweils Bestimmten schon das SEIN selbst zu haben, um in ihm einen verläßlichen Halt zu besitzen. Damit aber konnte bisher nur auf eine Sandbank gefahren werden.

Gruß von Reklov