29-03-2024, 15:48
(27-03-2024, 13:22)Reklov schrieb: ... dämlich wäre es allenfalls, in einem Spiel mitzuspielen, dessen Ausgang im totalen Nichts endet! Warum glaubst Du wohl, haben Einsiedler, Mystiker, Mönche oder z.B. Diogenes sich schon seinerzeit diesem "Spiel" auf ihre Weise teilweise entzogen?
Ekkard
Wieso endet das Spiel (des sinnvollen Lebens) "im totalen Nichts"?. Unsere Welt und ihre Natur (ihre Art, wie sie Veränderung ermöglicht) macht ja vor, wie eben gerade nicht alles im totalen Nichts endet. Die Arten enwickeln sich im Rahmen des Möglichen. Die Lebewesen geben (heute) ihre Eigenschaften in den Genen weiter. Der Stoffwechsel recycelt fast alles, der Rest wird vom Chemismus der Erdrinde aufgenommen. Alles das beinhaltet das Ticken der Zeit (Entropiezunahme). Deshalb: Bewusst mitmachen! Und ich denke, auf eine ungewollte Weise haben Einsiedler, Mystiker, Mönche oder z.B. Diogenes das Spiel angetrieben. Denn anderenfalls wüssten wir nicht von ihnen. Übrigens: Du selbst treibst dieses Spiel an, weil du immer neue Steilvorlagen lieferst, darauf mit eigenen Gedanken (dem Eigenticken) zu reagieren.
Hallo Ekkard,
... das Spiel des sinnvollen Lebens endet spätestens mit dem Verglühen unserer Sonne. Dies dauert zwar noch sehr lange, ändert aber nichts an der Tatsache, auch wenn Leute inzwischen noch so viele Steilvorlagen, eigene Gedanken zum "Sinn" abliefern.
Man beachte, dass z.B. Jesus gesagt haben soll: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt". - Warum er dies wohl einwarf, darf sich jede Person auf ihre Weise zurechtlegen! Ich denke nicht, dass die hier erwähnten Personengruppen das Spiel angetrieben haben, sondern sie haben sich ihm (wie z.B. Diogenes) regelrecht "entzogen".
Angetrieben wurde das "Spiel" u.a. erst richtig durch die Einführung der Geldwirtschaft und des damit verbundenen Bankwesens. (In Deutschland war dies die Fugger-Bank - 1486). Jetzt war es nämlich plötzlich möglich, auch ohne Arbeit Geld zu verdienen - und zwar mit Zinseinnahmen durch Geldverleih.
(27-03-2024, 13:22)Reklov schrieb: Mir ging und geht es immer um die einzelne Person (den Menschen) und nicht um die Gesellschaft!
Ekkard
Ja, das sehe ich. Allerdings wären wir völlig andere, würden wir wie manche Tierarten solitär leben. Was wir hier treiben, hat seinen tieferen Sinn in der gesellschaftlichen Vernetzung unserer (biologischen) Art.
... der von dir erwähnte "tiefere Sinn" brachte bisher u.a. die Vernetzung des internationalen Verbrechertums hervor. Und immer noch werden auf der ganzen Welt, dort wo sich Möglichkeiten ergeben, Menschen ausgebeutet oder für irgendeine Idee in den Tod geschickt!

(27-03-2024, 13:22)Reklov schrieb: Schau dir doch mal den Verlauf unserer Welt-Geschichte an: Gesellschaften wurden/werden ins Elend gejagt, weil den Machthabern das Einzelschicksal völlig egal war/ist.
Ekkard
Das passt genau ins Bild! Macher (Mächtige) sind nichts anderes als Superplayer, die das Spiel zu ihren Gunsten drehen. Wir können des Langen und Breiten erörtern, wie man dem vorbeugt. Aber auch das bedeutet mitzumachen.
... zum Glück wurden/werden auch diese "Superplayer" nicht selten Opfer ihrer Ideen und Handlungen, denn am Ende lief/läuft das Spiel eben nicht zu ihren Gunsten aus, wie uns die Weltgeschichte aufzeigt!
(27-03-2024, 13:22)Reklov schrieb: Die Lehre des Christentums richtet sich z.B. stets an den Einzelnen und an dessen Bewusstsein.
Ekkard
Das halte ich für ein geschöntes Gerücht. Die Narrative meinen die Gemeinschaft der Heiligen, wie es so schön heißt. Was macht denn eine Sünde aus? Doch der Verstoß gegen gemeinschaftliche Regeln. Solitär lebende Wesen können nicht sündigen, weil es keine Institution gibt, deren Regel verletzt werden kann - im krassen Gegensatz zur Spezies Mensch!
... das hast Du zu einseitig bedacht - denn es kann jemand auch gegen sich selbst "sündigen", indem er z.B. das ihm geschenkte Leben durch eine auf sich gerichtete Negativität, durch Raubbau seiner Kräfte oder durch Gifte zerstört! Entweder bewusst oder unbewusst!

(27-03-2024, 13:22)Reklov schrieb: Allein schon die erwähnten Worte "Teilnahme und Veränderung" waren und sind historisch schwer belastet, denn Elend und Not konnten nur aufblühen, weil viele an der Information "teilnahmen", welche ihnen nicht selten in betrügerischer Absicht vorgesetzt wurde, bis sie endlich zu spät merkten, dass eine Veränderung zu ihrem großen Nachteil eingetreten war.
Ekkard
Ja und? Das spricht doch alles dafür mitzumischen!
... immer vorausgesetzt, man bekommt dazu gerechte und faire Möglichkeiten und muss nicht, wie unlängst in Putins Reich, an einer Scheinwahl teilnehmen!
(27-03-2024, 13:22)Reklov schrieb: Es (die Situation der Menschheit) bleibt also auch weiterhin "ratlos"! Trotz all der segensreichen Erfindungen!
Ekkard
Mit den Erfindungen hat die Situation der Menschheit wenig zu tun. Wir sind Menschen, wenn wir in unseren Gesellschaften mitmischen. Vielleicht sind wir nur kleine Rädchen aber sinnvolle, wenn wir es nur wollen.
... wollen alleine reicht leider nicht immer aus, wenn z.B. schlechte Zustände in der Gesellschaft vom Parlament ignoriert werden und stattdessen Bürokraten und eine Flut von Vorschriften (nicht nur aus Brüssel) den Lauf der Dinge blockieren. Mancher Bürgermeister in Deutschland kann darüber ein Klagelied singen, und Personen aus allen Berufsgruppen stimmen hier laut mit ein.

Man sieht ganz deutlich, das kleine Rädchen nich immer etwas bewirken können. Es sind die großen Räder, wie z.B. die Gewerkschaften, welche Veränderungen und Verbesserungen herbeiführen können - weil sie eben an ganz anderen Hebeln ansetzen können.
Missstände in der Kirche waren und sind z.B. schon mal weitaus schwieriger zu beheben oder juristisch zu verfolgen, weil diese stets von einem Netz des Vertuschens und Schweigens überspannt werden.

Gruß von Reklov