(19-10-2024, 21:10)Ekkard schrieb: Der ganze rechtslastige Populismus trieft vor Gefühlsduselei.
(19-10-2024, 21:10)Ekkard schrieb: Ich habe eher den Verdacht, dass die "Fühler" ihre rationale Seite verbannt haben. Wie anders kann man Anhänger Hitlers, Trumps oder Putins begreifen?
Die Fragestellung passt im weitesten Sinne zum Thema hier, weil ja die Spaltung in der Gesellschaft einmal mehr zeigt, wie unterschiedlich die Menschen doch ticken, also wie unterschiedlich sie die Welt wahrnehmen und welche unterschiedlichen Schlüsse sie ziehen.
Der Erfolg von Populisten aller Art und Rechtspopulisten im besonderen baut zunächst einmal darauf auf, dass eine gewisse Grund-Unzufriedenheit sich in in der Bevölkerung breit macht. Ob diese Unzufriedenheit gerechtfertigt ist oder nicht spielt für das Ergebnis keine Rolle. Sie ist da und sie wird von den Populisten ausgenutzt.
Dazu kommt in der heutigen Zeit das, was ich schon in vielen Threads angesprochen habe, weil es einfach immer wieder mal hochkommt: Viele Menschen fühlen sich in der heutigen Zeit sinnentleert und depressiv. Ja, wir haben den materiellen Wohlstand, aber dafür den seelischen Notstand. Die Welle an psychischen Krankheiten, die in unserer Gesellschaft ausgebrochen ist, ist ein riesiger Elefant im Raum, der auch hier im Forum konstant ignoriert wird, wo sich doch sonst teilweise auf jeden einzelnen Satz gestürzt wird, den man schreibt.
Ich versuche neutral zu sein und zwischen den verhärteten Fronten zu vermitteln. Ich verstehe die Unzufriedenen und die seelisch Angeschlagenen, aber gleichzeitig ist mir natürlich klar, dass die Populisten aller Spielarten und insbesondere die Rechtspopulisten die Welt garantiert und 100% sicher nicht zu einem besseren Ort machen würden, wären sie an der Macht. Und deshalb muss man den "Querdenkern" usw. mit Verständnis und Empathie begegnen, aber ihnen gleichzeitig klar machen, dass ihre Lösungen sehr fragwürdig sind.
Menschen sind sehr verschieden, leben beinahe in unterschiedlichen Welten. Wer nur die Sonnenseite des Lebens kennt, kann sich vielleicht nicht in die Leute hineinversetzen, die fälschlicherweise den Populisten hinterherlaufen.

