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Buddhismus, Hinduismus usw. und das fasten
#9
(03-06-2025, 23:38)Sinai schrieb:
(03-06-2025, 19:38)dorjesempa schrieb: Es ist immer wieder dasselbe: die meisten hier denken, der Buddha hat einen dicken Bauch und sieht aus wie diese chinesische Figur.
Dabei ist das gar nicht der Buddha, sondern es ist Pu-Tai, so eine Art chinesischer Nikolaus.

Dass das der echte Buddha ist, hatte mir eine chinesische Kellnerin in einem China Restaurant gesagt. Und daher ist das sicher kein chinesischer Nikolaus !
Ein chinesischer Familienbetrieb, da ist alles echt, die haben keine türkischen Kellner dort, die Familie redet untereinander Chinesisch und machen die besten Acht Schätze und die beste Knusprige Ente auf der ganzen Welt. Die wissen genau, was der Buddha ist. Und nota bene - sah ich diese Buddha Figur auch in einem China Restaurant in Paris, in Prag und in Amerika. Oder willst du sagen, das sei eine "weltweite Verschwörung" der China Restaurants ? Icon_cheesygrin


(03-06-2025, 19:38)dorjesempa schrieb: Dicke Bäuche waren früher ein Zeichen von Wohlstand, auch bei uns.

Gewiss
Man beachte die "Rubens-Figuren" mit dem üppigen weiblichen Körpertyp
Aber diese Keramik Statuen vom dicken Buddha stellen eindeutig einen extrem übergewichtigen, damit schwerkranken Mann dar, der aber lacht, weil er weiß dass er durch das von ihm gelehrte rituelle Fasten gesund werden wird - wie mir die chinesische Kellnerin (wohl eine der Töchter das Chefs) glaubhaft erklärte

Dies ist das Signal dieser sitzenden Buddha Statuen

Man denke auch an die Darstellung des Pharao Echnaton mit seinem Schmerbauch in der Amarna Kunst, auch dies hatte kultische Gründe, aber ganz andere.

"Dass das der echte Buddha ist, hatte mir eine chinesische Kellnerin in einem China Restaurant gesagt. Und daher ist das sicher kein chinesischer Nikolaus ! "

Sie wusste es nicht anders, denn sie ist keine gelehrte buddhistische Expertin, sondern Kellnerin. Oder sie wollte es so erklären, weil es für die Gäste plausibler ist, und das trägt ja auch zur Stabilisierung des Gäste-Zustroms bei. Die Leute, die kommen, wollen eine "plausible" Erklärung, eine nette Abrundung zu ihrem Restaurantbesuch.
Zudem bezweifle ich, ob die Kellnerin ernsthafte Buddhistin ist. In China sind die Meisten keine Buddhisten. Eher sind sie Konfuzianisten, Taoisten und Animisten, und sehr Viele glauben auch gar nichts, außer an die Partei und ihre Pluspunkte auf ihrer Smartphone-App (zugegeben, Letzteres trifft auf die Einheimischen zu, nicht die Ausgewanderten).
:
Die Legende über Pu-Tai besagt, dass er ein wandernder Mönch war, der im 10. Jahrhundert in China lebte. Er war bekannt für seine Freundlichkeit, Großzügigkeit und sein ewiges Lächeln. Sein großer Sack soll mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken gefüllt gewesen sein, die er an Kinder und Bedürftige verteilte. Aufgrund seiner gütigen und sorglosen Natur wurde er später als eine Inkarnation des zukünftigen Buddha Maitreya verehrt – also als eine Art Buddha der Zukunft.
In der chinesischen Kultur steht er für Glück, Wohlstand und Zufriedenheit. Viele Menschen glauben, dass das Reiben seines Bauches Glück bringt – eine Tradition, die sich bis heute hält.

Dass Pu-Tai als Inkarnation Maitreyas gilt, ist eine regional chinesische Besonderheit (nebenbei bemerkt, genauso, wie Avalokiteshvara, ursprünglich männlichen Charakters, auf seiner Wanderung und Bekanntmachung in China - über die Seidenstraße u. Co, zu einem weiblichen Wesen mutierte, dieser Göttin namens Quan-Yin).

Maitreya wird in den meisten vajrayanisch-buddhistischen Traditionen der Lotos-Familie (Padma-Familie) zugeordnet. Diese Familie steht für Mitgefühl und Weisheit, was gut zu Maitreya passt, da er als zukünftiger Buddha der Liebe und universellen Güte gilt.
Die Zuordnung kann je nach Schule und Interpretation variieren, aber die Padma-Familie ist die am häufigsten vertretene Sichtweise (es gibt tatsächlich auch eine Variante, bei der Maitreya der Vajra-Familie zugeordnet ist). In tibetischen Darstellungen wird Maitreya oft mit einem Wassergefäß und einer Krone gezeigt, was ihn als Bodhisattva kennzeichnet. Auch sitzt er als zu visualisierende Gestalt nicht im Lotos-Sitz, sondern auf einem Thron, wie auf einem westlichen Sitzmöbel. Sehr oft ist er auch stehend dargestellt.

Wahrscheinlich verwirrt es Euch jetzt, wenn ich von "Familien" spreche. Es hat nichts mit realen Familien zu tun, sondern ist eher als Kategorie zu verstehen.
Und diese Kategorie leitet sich von den fünf Dhyani-Buddhas ab, welche die grundlegenden Bewusstseinsqualitäten darstellen und in einem Meditations-Mandala ihre festgelegten Positionen, Farben und Mudras einnehmen.
Dies alles ist aber nichts für die Denke der Chinesen, die ganz anders gestrickt sind. Sie wollen es bunt und fröhlich, eingebettet in ihren Aberglauben.


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RE: Buddhismus, Hinduismus usw. und das fasten - von dorjesempa - 04-06-2025, 07:44

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