(23-07-2025, 15:46)Ulan schrieb:(22-07-2025, 23:14)Sinai schrieb: Dass Kaiser Konstantin die Trinitätslehre für "Quatsch" hielt, ist deine Erfindung
Nein, er zeigte deutliche Sympathien fuer den Arianismus, auch wenn er erlaubte, dass dagegen entschieden wurde. Selbst war ihm das wohl egal, da er hoechstwahrscheinlich nie Christ wurde.
Kaiser Konstantin wurde Christ, ließ sich aber bewusst erst kurz vor seinem Tod taufen (im Jahr 337), was damals häufig war - denn viele Gläubige warteten mit der Taufe bis kurz vor dem Tod, um möglichst sündenfrei zu sterben.
Kaiser Konstantin machte das Christentum mit dem Toleranzedikt von Mailand (313) legal, förderte dann die Kirche nach Kräften, und berief das berühmte Konzil von Nicäa (325) ein, wo zentrale christliche Dogmen beschlossen wurden. Heuer 2025 wird dieses Konzil des ökumenischen Geistes, das die Grundlage aller heutigen christlichen Konfessionen ist, nach 1700 Jahren mit großem Engagement der Römischen Kirche, der Byzantinischen Kirche, der Anglikanischen Kirche und anderen Kirchen wiederholt
Kaiser Konstantin war ein beispielhaft guter Kaiser, dessen man jetzt 2025 in Nicäa dankbar gedenkt, denn er baute ein schlagkräftiges Heer auf, um die Christen vor der Invasion der Sarmaten, ein nomadisches sklavenjagendes Reitervolk aus der Steppe und anderer Barbaren zu schützen, auch verstärkte er die Kriegsflotte, um sklavenjagende und geiselnehmende und lösegeldfordernde Piraten im Mittelmeer auszuschalten
In den innerkirchlichen oder besser zwischenkirchlichen theologischen Streit für und gegen den sogenannten Arianismus (benannt nach Arius, einem Theologen aus Alexandria) mischte er sich als toleranter Kaiser nicht ein. Obwohl er zunächst auf Neutralität bedacht war, unterstützte er schließlich die anti-arianische Position. Als Kaiser eines Weltreiches war sein Hauptinteresse politische Einheit, die nur durch kirchliche Einheit möglich war, nicht dogmatische Feinheiten.
Jedenfalls ließ sich Kaiser Konstantin von Eusebius von Nikomedien, einem Arianer taufen - was die versöhnliche Position des Kaisers zeigt

