14-08-2025, 17:59
(09-08-2025, 20:49)Ulan schrieb: Fuer mich war Jesus einer dieser gescheiterten Propheten, bei denen irgendwann klar wurde, dass das nichts wird mit ihrer Prophezeiung. Johannes, der spaeteste Evangelist, war sich dessen natuerlich bewusst, da zu seiner Zeit schon alle tot waren, die da zugehoert hatten. Und ja, dann kam das mit dem "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" (Joh 18;36). Es ist ja nicht so, dass Glaeubige einfach aufgeben, wenn die Prophezeiungen, auf die sie ihr ganzes Leben aufgebaut haben, gescheitert sind. Schaue einfach auf die Zeugen Jehovas: die haben schon viele spektakulaer gescheiterte Prophezeiungen ueberstanden. Die Prophezeiungen werden einfach umgedeutet, selbst wenn sie vollkommen eindeutig waren, und dann geht's weiter mit der Scharade. Und ja, auch die Prophezeiungen der Zeugen Jehovas wurden fuer spaetere Zeiten umgeschrieben. Genauso, wie es vier kanonische Evangelien gibt. Jesus musste halt mit der Zeit gehen.
Lieber Ulan,
Das Beispiel mit den ZJ ist sicher nicht schlecht. Aber es gilt zu bedenken, dass nur die allerwenigsten Menschen damals die wahre Aufgabe Jesu Christi kannten und verstanden. Zudem kam schon sehr bald die Kirche und missbrauchte alles, um die christliche Lehre für ihre Macht- und Geldgier zu benützen.
Dass das Reich Gottes, das ja auch das Reich seines Sohnes Christus ist, ein geistiges Reich ist und wahrlich nicht von dieser Welt, trifft ja durchaus zu. Dass Jesus, der inkarnierte Sohn Gottes, wegen unseren täglichen Sünden gestorben sein soll, ist eine unhaltbare Ansicht, denn Gott erschafft wohl kaum sündige Menschen, um dann seinen Sohn für besagte Sünden einem so fürchterlich qualvollen Tod auszusetzen. Kein liebevoller Vater tut sowas.
Wenn aber die Menschen von damals die Wahrheit nicht kannten und die Kirche kein Interesse hatte, die Wahrheit zu erfahren, im Gegenteil, alles taten, um mit der Inquisition alle Medialität auszurotten, damit nie mehr ein Geist der Wahrheit die Lügen der Kirche aufdecken kann, dann stellt sich die Frage, ob es denn heute Menschen gibt, die weiterhelfen können. Denn genauso wie die Menschen vor 2000 Jahren auf den Weltuntergang zu warten und wenn er nicht kommt, die naheliegendste Schlussfolgerung zu sagen, dass Jesus falsch lag, ist unbefriedigend.
Ich bin eher der Ansicht, dass es sich um seinen Abstieg in die Hölle und die Erlösung handelte, nur ist das Geschehen eben äusserst unbefriedigend in den Büchern festgehalten.