(03-09-2025, 08:17)Farius schrieb: Lieber Ulan,
Genau das ist des Pudels Kern - von mit fett hervorgehoben!!
Du kannst unmöglich die Schriften aus der Optik jener Organisation betrachten, die Inquisition, Kreuzzügen, Kinderschändung und ach der Verbrechen so viele begangen haben, völlig unsinnige Dogmen erlassen und mit ihren Correctores die Schriften ihrer Macht- und Geldgier angepasst (Lügengriffel) haben und sich noch Unfehlbarkeit andichtet!!
Und mir wirfst Du vor, katholische Ansichten zu vertreten!! Ist das der Splitter in meinem Auge?
So kannst nochmals fünfzig Jahrzehnte Studien betreiben und wirst zu keinem besseren Resultat kommen.
Wie kannst Du meine Aussagen so missverstehen? Ich habe hier gesagt, dass ich weiss, welches Ziel Jesu Wirken auf Erden und sein Opfertod habe, da ich christlich - eben in der katholischen Form - sozialisiert bin und zumindest dies als Botschaft mitbekommen habe, weil Du angezweifelt hattest, dass ich das wuesste. Ich weiss es.
Ansonsten ist es doch klar, dass ich katholische Ansichten schon lange hinter mir gelassen habe, aber halt auch christliche allgemein. Meine Beschaeftigung mit der Bibel und der Theologie zu Einleitungsfragen hat mir gezeigt, wie die Bibel und letztlich der christliche Glaube aus weit weniger beeindruckenden Grundlagen zusammengezimmert wurde in einem Prozess, den man immer noch in den Bibeltexten findet. Wir schauen also auf eine langsam gewachsene Geschichte, die sich irgendwann verselbstaendigt hat.
(03-09-2025, 08:17)Farius schrieb: Ohne die Anerkennung der Präexistenz der Seele ist die wahre Aufgabe Jesu wirklich nicht zu erkennen...
Das war der Punkt des Origenes, ja. Da Du an dem katholischen Dogma der Erbsuende festhaeltst, kann man durchaus sagen, dass ohne dieses katholische Dogma keine praeexistierende Schuld bestehen wuerde. Ironischerweise offenbart sich hier derjenige, der mir Festhalten an katholischen Dogmen vorwirft, als jemand, der seine Glaubensgrundlage auf einem katholischen Dogma, dem Irrtum des Augustinus, aufbaut.
Wie schon erwaehnt, hat die allgemein christliche Position, wie z.B. in der orthodoxen Kirche, dieses Problem nicht. Sie braucht keine Praeexistenz der Seele, weil sie nicht an erbliche Suende glaubt. Erloest wird man dort von der Neigung zu suendigen und den Suenden, die man zeitlebens ansammelt.
(03-09-2025, 08:17)Farius schrieb: Was hält Dich davon ab, diese unsinnigen Dogmen auf den Prüfstand zu stellen?
Fang Du an! Ich habe mich von all diesen Dogmen geloest, und fuer mich ist die Bibel ein kulturhistorisch interessantes Buch, und natuerlich auch psychologisch, wenn man sieht, was der christliche Glaube aus einer Erzaehlung macht, in der Gott Angst hat, seine Position zu verlieren, und das auch noch in woertlicher Rede zugibt. Aber beim Bibellesen Glaeubiger geht's ja anscheinend nicht um Textinterpretation, sondern um Selbstbestaetigung liebgewonnener Vorstellungen. Danke, aber letzteres habe ich hinter mir gelassen.
Ansonsten waere es, denke ich, mal an der Zeit, zum Thema des Threads zurueckzukehren!