05-08-2008, 15:01
Julchen schrieb:Gerade die Bibel erscheint mir doch sehr Frauen feindlich. Alles Übel geht von der Frau aus.Dieses ist dann aber schon christliche Auslegungen, welche sich so nicht im Text findet, was du u.a. daran siehst, dass im Judentum die gleichen Stellen ganz anders ausgelegt werden. So ist hier Adom der grosse Sünder. Wegen Adom und nicht wegen Chawa wurden die Menschen aus dem Gan Eden vertrieben. Und so setzt sich dieses im Judentum dann fort, bis hin zur Rettung der Juden aus Mitzrajim welche nach jüdischer Lehre alleine wegen den Frauen geschah. Auch später bspw. beim Goldenen Kalb waren die Frauen nicht beteiligt.
Julchen schrieb:Was mir so fehlt, das sind Worte, die die Frau mal nicht als "Verführerin" darstellen. Oder als dummes Naivchen das dem Mann Untertan zu sein hat.Die Untertänin ist auch hier eine christliche Auslegung, da im Text steht, dass sie Adom eine Hilfe sein soll. In diesem Sinne ist sie dann auch nicht dem Manne untertänig, sondern eben auf eine höheren Ebene stehend, wo sie dem Mann helfen kann.
So gibt es darauf aufbauend im Talmud auch eine Erzählung von einem frommen Paar, welches sich trennt. Beide heiraten wieder und beide dabei einen nichtfrommen Partner. Der fromme Mann orientiert sich an seiner neuen Frau, will ihr gefallen und wird von ihr nach unter gezogen. Die fromme Frau hingegen richtet ihren neuen Mann auf und auch er wird fromm. In diesem Sinne soll die Frau dem Mann eine Hilfe sein.
Julchen schrieb:Es geht mir darum dass die alten Schriften immer nur von Männern sind. Von Männern für Männer.Ist das wirklich so? Adom hat seine Chawa, Noach seine Nasrudin, Awrohom seine Sarah... so fällt auf, dass im Judentum es bei allen diesen Männern eben immer auch die Frau dazu gibt. Hinzu kommen dann auch noch die besonderen Frauengestalten selbt.
Julchen schrieb:Bedürfnisse der Frauen bleiben aussen vor oder werden als etwas schlechtes dargestellt und dieses Bild der Frau hält sich tapfer und wacker bis in unsere heutige ach so aufgeklärte, moderne und (angeblich) intelligente Gesellschaft.Nu, im Judentum basierend auf dem AT, auf dem Tanach gibt es noch heute Eheverträge für die Frau, wo ihre Bedürfnisse festgeschrieben werden. Dadurch ist der Mann verpflichtet, für seine Frau zu sorgen, finanziell, sozial, aber auch sexuel.
Es muss also später etwas passiert sein, dass die frauenfeindlichen Ansichten ins Christentum eindrangen. Bei Jesus kann ich z. B. mich nicht an dergleichen erinnern. Hätte wahrscheinlich auch die Pharisäer mehr gestört, als alles andere was er so sagte.