14-01-2009, 23:45
(12-01-2009, 01:08)zanzibar schrieb: Ich finde deinen Vergleich mit Rechtsradikalen und Rassisten doch sehr unpassend, schmerzhaft und beleidigend. Ich geh mal davon aus, dass du es nicht ganz so krass gemeint hast wie es bei mir angekommen ist.
Grüß dich, Zanzibar.
Ich war da schlicht auf der Suche nach einer Gruppe Menschen, von der ich annehme, dass es doch recht viele sind und die, trotz ihrer großen Zahl wohl kaum als Vorbild dienen können. Damit ist widerlegt, dass die nicht irren können, die sehr viele sind.
Zu deinen Worten „unpassend, schmerzhaft, beleidigend“ und „krass“.
Diese Worte drängen sich mir auf, wenn ich den Koran lese. Mein ältester Koran, der mit der Basrenser Verszählung ist ca. 25 Jahre alt.
Ich war damals wie heute schockiert von den unpassenden, schmerzhaften, krassen und beleidigenden Texten, die der Koran über alle enthält die keine Muslime sind.
Viele Sachverhalte aus dem Christentum und Judentum hatte Muhammad wohl schlicht falsch verstanden und diese Missverständnisse den beiden Religionen zum Vorwurf gemacht. Welchen Sinn hat z.B. der Vorwurf, die Juden hätten Allah den Propheten Elia beigesellt, wenn das weder aus historischen Quellen noch aus der jüdischen Theologie belegt ist?
Lies den Koran mal aus der Sicht eines Nichtmuslim. Du wirst überschüttet mit Polemik, Drohungen und Lügen. Unglaube wird im Koran gleichgesetzt mit gewalttätig, dumm und überheblich.
Ethik wird im Koran degradiert zu „Gläubig“ oder „Ungläubig“. Gläubige sind im Koran fast immer gut, Ungläubige immer schlecht.
Zitat:Ich sprach von jemanden, den Propheten, der 1,3 Milliarden Menschen (plus die, die in den letzten 1400 Jahren als Muslime gelebt haben) zu besseren Menschen gemacht hat.
Ich glaube durchaus, dass Muhammad vieles im Arabien jener Zeit revolutioniert hat. Dennoch bleibt seine Ethik, wie ich meine, hinter der Jesu oder der Buddhas zurück.
Weder Buddha noch Jesus forderten Körperstrafen, führten Krieg, hielten Sklaven oder teilten die Gesellschaft in Gläubige und Ungläubige.
Auch die Texte Laotses und der Avesta der Zoroastrier sind friedlicher als der Koran.
Ganz zu schweigen von einem Vergleich mit den modernen Menschenrechten.
Muhammads Ethik ist auf dem Stand der Tora, die auch recht blutrünstigs ist.
Es gab in der Antike viele ähnliche Gesetzestexte, die damaliges Landes- und Gewohnheitsrecht ordneten. Z.B. der Codex Hamurapi. Viele Gesetze des Hammurapi finden sich auch im Koran wieder.
Zitat:Zu Menschen die an die Einheit Gottes glauben, ein recht schaffendes Leben leben, brav ihre Gebete verrichten, Armen helfen, sich von Alkohol und Drogen fernhalten, andere Religionen und Anschauungen respektieren, eben weder rechtsradikal noch rassistisch sind, und versuchen nach bestem Wissen und Gewissen zu leben uvm.. Das es da auch „schwarze Schafe“ gibt ist ja wohl klar, wo gibt’s die nicht?
Jeder tut das Richtige, wenn er rechtschaffen lebt, Armen hilft, andere Religionen und Anschauungen respektiert und weder rechtsradikal noch rassistisch ist.
Aber sind die Menschen per se die besseren, die an die Einheit Gottes glauben und beten?
Ich kenne viele gute Christen, Atheisten und Heiden.
Doch was haben diese Menschen verbrochen, dass der Koran an ihnen kein gutes Haar läst und den Gläubigen in jeder Sure suggeriert, sie selbst seien allein durch den Glauben besser, auch ethisch besser als die Ungläubigen?
Der Koran beleidigt Nichtmuslime auf jeder Seite. Er ist durch und durch rassistisch. Nicht auf die Hautfarbe des anderen, sondern auf die Ideologie, die Lebensweise oder Religion des anderen.
Es geht im Koran vor allem um Macht.
Muhammad schart mit Hilfe von Paradies-(Sex)-Versprechen und Höllenfolterandrohungen seine Anhänger um sich und distanziert sich mit Schmähreden, Drohungen und Gewalt von den Menschen, die nicht Muslime werden wollen.
Zitat:Es schmerzt mich, das du dich so gegen den Islam „eingeschossen“ hast, da ist es natürlich schwer das göttliche Licht zu sehen, auch wenn es einem vor die Nase gesetzt wird.
Ich glaube mich zu erinnern das du irgendwo geschrieben hast, dass du den ganzen Koran gelesen hast..... Verzeih mir wenn ich falsch liege, aber ich glaube nicht so ganz mit „offenem Herzen“ bzw. nicht mit der Intention die Wahrheit herausfinden zu wollen.
Doch, ganz und gar.
Als ich vor 25 Jahren den Koran las, gabs noch kein 9/11.
Aber schon damals hatte ich den Verdacht, dass der Koran mehr mit Scientology, Omu Shinrikyo oder den Davidianern von Waco gemein hat als mit dem Palikanon, dem Neuen Testament oder dem Tao-te-king.
Es tut mir leid, dass ich dir nichts Freundlicheres sagen kann, aber wie glaubwürdig ist ein Prophet, der sich mehr Frauen und mehr Beute zugesteht als seinen Anhängern und auch die Verwüstung eines Palmenhains nachträglich durch eine angebliche Offenbarung Gottes legitimiert? Der ferner seinen kriegsmüden Anhängern sagt, dass jene wohl etwas verabscheuen (den Kampf), was bei Allah gut ist?
Während seiner Zeit in Mekka hat er viele durchaus schöne Texte geschrieben, aber dann begann der Verteidigungskrieg, der Hass und zuletzt wurde daraus ein brutaler Eroberungskrieg, den das Heidentum in Arabien nicht überlebt hat. Später dann haben muslimische Eroberer versucht den Hinduismus auszurotten. Was an der schieren Menge der Hindus gescheitert ist.
Denkanstoß zum Propheten:
Nach Muhammads Tod 632 dauerte es ca. 100 Jahre, bis die Muslime in Südfrankreich eingefallen sind. Das ist historisch belegt.
Sollten die Muslime wirklich schon kurz nach Muhammads Tod das friedliche Vorbild des Propheten vergessen haben?
Der 1. Kalif nach Muhammad war Abu Bakr (regierte von 632 bis 634).
Er eroberte Teile des Iraks, Syriens und Palästinas.
Der 2. Kalif Umar (wurde 644 ermordet) erobert Irak, Syrien, Palästina, Ägypten und den Iran.
Der 3. Kalif Uthman (wurde 656 ermordet) eroberte Restpersien und Teile Nordafrikas.
Diese Männer wußten offenbar nichts mehr von ihrem friedliebenden Propheten.
Dagegen die Geschichte des „kreuzzugverliebten“ Christentum:
Das Christentum breitete sich durch friedliche Mission unter Juden und vor allem Heiden aus. Erst 313 erließ Kaiser Konstantin ein Toleranzedikt. Das Christentum war nun im römischen Reich nicht mehr verboten.
380 erklärt Theodosius I das Christentum zur Staatsreligion. Damit begann der machtpolitisch motivierte Druck auf Kritiker und die Kriege der Christen.
Gründe für die Kreuzzüge:
Viele der Kreuzfahrer waren davon überzeugt, mit der Vertreibung der Nichtchristen aus dem Heiligen Land und Jerusalems den Willen Gottes zu erfüllen und darüber hinaus die Erlassung aller ihrer Sünden zu erreichen. So war der Erfolg enorm. Überall taten sich Freiwillige zusammen, um nach Jerusalem zu ziehen. Vor dem Hintergrund christlicher Berichte über Greueltaten der islamischen Machthaber gegen die christliche Bevölkerung des Heiligen Landes, die Verwüstung christlicher Stätten (Grabeskirche 1009) in Jerusalem.
Wo ist eigentlich der Unterschied, wenn sich Christen per Kreuzzug Sündenvergebung versprechen und Ungläubige vertreiben wollen, und Muslimen, denen im Koran ebenfalls Sündenvergebung und direkter Weg ins Paradies versprochen werden, wenn sie, während sie Arabien von den Heiden säubern, im Krieg fallen?
Es gibt einen Unterschied zwischen Christentum und Islam:
Nirgendwo im NT wird Christen irgendetwas versprochen, wenn sie Krieg führen und dabei sterben, im Gegenteil. Jesus und den frühen Christen wäre so was grotesk vorgekommen.
Doch Muslime führten nachweislich seit der Flucht nach Medina Krieg, mit im Koran belegten Belohnungen, wenn sie im Kampf fielen und Beuteaufteilungsverordnungen.
Muslime versuchten die Welt zu erobern.
Von Anfang an war der Islam geprägt von Machtgelüsten, Gewalt und Mord. Um das Kalifenamt wurde gekämpft und dafür gemordet. Sogar Muhammads Witwe Aysha zog in den Krieg gegen Ali. Hatte sie das Vorbild des Propheten vergessen?
Mich hat schon immer schockiert, wie sich Muhammads Verwandtschaft gegenseitig ausrottete und wie wenig Skrupel Nichtverwandte hatten, Menschen zu töten, in deren Adern das Blut Muhammads floß.
Zitat:Ich glaube dein negatives Urteil war schon zu Beginn gefällt, du hast nur gelesen um dein Urteil zu bestätigen
Nein. Ich habe mir sogar andere Übersetzungen gekauft weil ich nicht glauben konnte, dass 1,3 Milliarden Menschen einem archaischen Heerführer aufgesessen sind.
Zitat:...... So kann man natürlich ohne groß über bestimmte Stellen - die einem nicht gefallen - zu reflektieren, auf das und auf jenes mit erzürntem Blick zeigen......
Ich habe mir die Mühe gemacht meinen „Paret“ mit Textmarkern zu bearbeiten. Gelb für schöne Verse, rot für schlechte. Rot überwiegt bei weitem.
Zitat:Du bist natürlich 100% im christlichen Glauben aufgewachsen, und dann ist man auch schon in den meisten Fällen dem Islam gegenüber negativ konditioniert. Und mit den ganzen Medienberichten, ist es schon fast unmöglich ein unvoreingenommenes Bild vom Islam zu haben. Das kann ich dir auch gar nicht Übel nehmen, das ist nun mal so.....
Es ist keineswegs so, dass ich Jesus oder das NT durch eine rosarote Brille gesehen habe. Die Höllendrohungen des Messias fand ich damals schon absurd.
Wie ich schon sagte, den ersten Eindruck vom Koran bekam ich in neutraler Zeit. Wo Annemarie Schimmel Schönes über den Sufismus schrieb.
Dennoch kannst du dir vielleicht denken, wie entsetzt ich war als ich Höllendrohungen und die Polemik des Koran las. Das übertraf alles was ich schon im NT nicht gut fand.
Und es nicht so, dass eine muslimische Erziehung die Menschen auf den Koran konditioniert, so dass sie die Gräuel des Buches verharmlosen?
Zitat:Schade ist nur das dein Herz „schwer“ ist und an dir die Schönheit, Liebe und Weisheit der Religion unbemerkt vorbeizieht......
Gleiches an Schönheit, Liebe und Weisheit finde ich auch in anderen religiösen Texten. Und das mit nur wenigen schwarzen Schatten. Es ist einfach mühsam zwischen der Polemik, Überheblichkeit und Gewalt die guten Texte zu suchen.
Zitat:Ich glaube auch das du eigentlich keine Ahnung hast was in der Bibel an Rassismus, Perversion, Brutalität, Frauenfeindlichkeit uvm. steht, ganz abgesehen von all den Widersprüchen. Die Bibel liest du aber scheinbar mit „rosa Brille“.......
Oh nein! Ich finde die Tora und viele Bücher des AT einfach nur grauslig.
Sollte ich eine Aufstellung machen zu den schlimmsten religiösen Büchern, dann stände an erster Stelle der Koran, dicht gefolgt vom AT.
Zitat:Ich wünsche mir „nur“ von dir, dass du dein Herz den Menschen öffnen kannst die „hinter“ der Religion stehen, und siehst dass sie, genau so wie du, eigentlich nur das Beste für alle wollen, eigentlich auch nur nach dem Göttlichen sich sehnen und streben.....
Auf die setze ich meine Hoffnung. Die meisten Juden leben nicht mehr nach der Tora und können auf deren archaische Gesetze gut verzichten. So geht es auch immer mehr Muslimen.
Kaum einer ist mehr scharf auf die Scharia.
Schon in der Frühzeit des Islam hatten die Menschen Skrupel anderen die Hände abzuhacken. So wird von einem Rechtskniff berichtet, den ein Richter bei Diebstahl anwendete. Diebstahl ist ja ein Hudd-Vergehen, ein Vergehen gegen Allah. Also lies er den Dieb schwören, dass der Gegenstand dem Dieb gehöre. Würde er gelogen haben, so würde Allah ihn dafür strafen. Der Richter übergab das ganze an den, dessen Recht verletzt war – Allah.
Wann immer versucht wurde, die Scharia konsequent anzuwenden, ertrank das Land in Korruption und Blut. So versuchte man schon früh, die härtesten Strafen abzumildern.
Das gebot schon damals der gesunde Menschenverstand.
Die Menschen sind oft klüger als die religiöse Überlieferung.
Zitat:Ich denke mir immer, würden die Menschen den Islam, den „wahren Islam“ kennen, auch den mystischen Pfad des Islam, dann wären ihre Augen voller Tränen, und ihre Herzen voller Liebe.....
Ich glaube an einen Gott und mein Herz ist oft voller Liebe und nicht selten die Augen voller Tränen.
Ich bewundere die, die Gutes tun oder sich immer wieder darum bemühen. Da ist es dann egal ob oder wie viele Götter sie haben. Ich denke, keiner kommt um seinen Lohn bei Gott der Gutes sagt und tut, oder immer wieder einen Anlauf zur Selbstbesserung macht. Und selbst die, die aus Angst oder Indoktrination die schlimmsten Verbrechen begehen, sind nicht verloren. Gott kennt unsere Begrenztheit.
Du bist ein Sufi, ein Mystiker; und die haben es so an sich, dass sie die Ethik der Religion weiterentwickeln und der Liebe großen Raum geben. Das ist bei islamischen, christlichen und auch bei Hindumystikern der Fall. Viele Hindumystiker distanzierten sich von schlechten Hindugesetzen, wie dem Kastensystem, der Witwenverbrennung und der Ungleichbehandlung von Mann und Frau.
Christliche Mystiker wehren sich gegen die Großkirchen und die engstirnigen Fundamentalisten, islamische Mystiker öffnen den Islam.
In Indien sagt man: „Die Moschee trennt die Menschen, der Schrein des Sufi eint sie.“
Der Prophet war ein Mensch und die sind fehlbar. Ich kann mich selbst nicht betrügen, wenn ich sehe, dass Muslime von Anfang an Kriege führten, die man nicht mit Verteidigung begründen kann.
Viele herzliche Grüße und Gottes Segen
Sei lieb umarmt
Lhiannon
