31-03-2009, 13:47
(31-03-2009, 13:24)qilin schrieb: Der Satz "ihr müsst werden wie die Kinder" kann auf viele Arten verstanden werden.
Kinder sind nicht nur das Eine oder Andere - "können allein mit Gott reden", " sind
autoritätsfixiert", "sind gnadenlose Egoisten", "sind naiv" - diese 'Naivität' positiv zu
sehen ist auch ohne weltliche oder überweltliche Autorität möglich - ich denke da
z.B. an 'Die drei Verwandlungen des Geistes' in Nietzsches 'Zarathustra' - vgl. hier
[ziemlich in der Mitte].
die kindliche naivität und offenheit ist selbstverständlich posititiv zu sehen - gerade das fasziniert uns doch so an kindern. hat aber eben ihre zwei seiten. gerade weil kinder so unkritisch aufnahmefähig sind, muß man sich genau überlegen, was man sie aufnehmen läßt
ich finde, daß man (nicht nur, aber eben auch) durch das einpflanzen bestimmter von kirchen/religionen propagierter vorstellungen auch schaden anrichten kann. soll heißen: was religion mit meinen kindern macht, muß ich als vater schon kritisch betrachten
und wenn umgekehrt die religion von mir verlangt, erst zu werden wie ein kind, frage ich mich natürlich auch, warum denn religiöse vorgaben offenbar naiv-unkritisch übernommen werden sollen. weil sie dem kritischen verstand der erwachsenen nicht standhalten?
mich stört der viel zu oft von gläubigen und dgl. vorgebrachte satz: das verstehst du nicht, du hast ja den geist gottes nicht, das darfst du nicht mit dem analytischen verstand betrachten, das erscheint dir nur als widerspruch usw.usf.
eine religion, ein glaube, der kritik nicht standhält und sich auf das bloße "das mußt du halt glauben" beschränkt, kanns nicht sein
