06-05-2009, 00:00
(05-05-2009, 06:18)petronius schrieb: deiner ansicht nach ist also diese (höllen)strafbewehrte bevormundung völlig unbeabsichtigt ganz von selber entstanden, aus einer art mißverständnis heraus?Nein, das hatte ich auch nicht sagen wollen. Religionskonformes Verhalten war über viele Generationen hinweg der einzige Weg zum sozialen Überleben. Heute wurde dies durch „legales Verhalten“ ersetzt. Bei beiden Formen sind Schuldzuweisungen und Sanktionen Bestandteil der Verhaltenssteuerung. Übrigens macht es für Mediatoren unendliche Mühe, Menschen von der Verteilung von Schuld abzubringen. Dieses Verhalten darf daher durchaus als angeborener Teil der menschlichen Selbstorganisation (natürlich bis tief in die Religion hinein) angesehen werden.
So wundert es mich ganz und gar nicht, dass wir dies in der Praxis der Religionsausübung wiederfinden.
(05-05-2009, 06:26)petronius schrieb: mit verlaub: dieser dein persönlicher glaube hat mit der organisierten bzw. theologisch definierten religion "christentum" oder "protestantismus" recht wenig zu tun, taugt also nicht zur beurteilung der frage, ob und inwieweit das stufenkonzept für religionen typisch oder sogar unabwendbar istMit Protestantismus hat meine Auffassung sehr viel zu tun, mit evangelikalen Bewegungen gar nichts. Ich habe nicht die Ambition, meine Auffassungen als typisch anzusehen. Sicher ist, dass sich der Protestantismus von der jenseitigen Strafandrohung und vom ständigen Einreden von Schuld ganz getrennt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard