14-06-2009, 20:29
Hallo Ekkard,
Ich vermute, dass alles und jedes, das anthropologischer Natur ist, nicht "beweisbar" ist.
Ich werde das aber später noch genauer thematisieren und durchdenken.
Ob ich nun eine Vorstellung von "Tisch" oder von "Gott" habe: welche Art Vorstellung ich habe, ist nicht beweisbar. Und sie ist nicht intersubjektiv überprüfbar.
Auch das Phänomen "Tisch" als Ganzes ist nicht überprüfbar.
Intersubjektiv überprüfbar ist lediglich, ob einzelne vorher präzis definierte Merkmale gemäß eines gewählten und ebenfalls präzis beschriebenen Modells bei einem für empirische Zwecke - aus der Masse alles Vorhandenden - isolierten Gegenstand zutreffen oder nicht.
Die Behauptung, dieses oder jenes sei "in Wirklichkeit" "wirklich" und jenes nicht, entspringt einer vorwissenschaftlichen Betrachtungsweise.
Das ist sicher richtig. Interessant ist aber, dass hier automatisch "Beweis" mit "Wirklichkeit" verknüpft wird, selbst wenn es in negativer Form ist.
Diesen Automatismus, mit dem man diese beiden Dinge in Zusammenhang sieht, möchte ich ja nun gerade hinterfragen, gerade im Namen der Wissenschaft.
Bewiesen werden kann nämlich überhaupt keine Wirklichkeit. Das würde und muss die Wissenschaft ablehnen. Und hat sie auch stets abgelehnt, wenn sie nicht aus Versehen ins ideologische Lager abgekippt ist. Aber dann ist sie eben nicht mehr Wissenschaft.
Öhm - ja. Jede Menge. Auch das, was Presbyter geschrieben hat.
Aber ich gebe zu, manches war fragmentarisch und noch nicht zu Ende geführt.
Ich werde mich bemühen, das aufzufüllen.
Okay. Danke. Dann wären wir dann doch zumindest einen Schritt weiter.
Obwohl mir dieses "im landläufigen Sinne real" nicht so recht schmeckt, es scheint mir erneut abwertend.
So als sei der Mensch etwas mehr Landläufiges, während die Natur die wahre Wirklichkeit präsentiere, da sie messbar ist und nicht mehr nur im landläufigen Sinne "real" ist, sondern wirklich.
Das "Landläufige" gibt aber viel mehr her für das, was die menschliche Wirklichkeit ist, als ein Modell.
Ich muss ausgehen von diesem Landläufigen, wenn ich verstehen will, was die Wirklichkeit des Menschen ist.
Und vor allem muss ich die Begriffe, die "landläufig" im Schwange sind, daraufhin untersuchen, was genau eigentlich damit gemeint ist von den jeweiligen Menschen.
Die Fragestellungen müssen sich also der Wirklichkeit des realen Menschen anpassen und nicht umgekehrt.
(13-06-2009, 12:30)Ekkard schrieb: Umgangssprachlich ausgedrückt: Gott ist nicht "beweisbar".
Ich vermute, dass alles und jedes, das anthropologischer Natur ist, nicht "beweisbar" ist.
Ich werde das aber später noch genauer thematisieren und durchdenken.
Ob ich nun eine Vorstellung von "Tisch" oder von "Gott" habe: welche Art Vorstellung ich habe, ist nicht beweisbar. Und sie ist nicht intersubjektiv überprüfbar.
Auch das Phänomen "Tisch" als Ganzes ist nicht überprüfbar.
Intersubjektiv überprüfbar ist lediglich, ob einzelne vorher präzis definierte Merkmale gemäß eines gewählten und ebenfalls präzis beschriebenen Modells bei einem für empirische Zwecke - aus der Masse alles Vorhandenden - isolierten Gegenstand zutreffen oder nicht.
Die Behauptung, dieses oder jenes sei "in Wirklichkeit" "wirklich" und jenes nicht, entspringt einer vorwissenschaftlichen Betrachtungsweise.
Ekkard schrieb:Dagegen sind alle möglichen Verhaltensweisen, die mit dem Glauben an Gott verbunden sind, Wirklichkeit.
Das ist sicher richtig. Interessant ist aber, dass hier automatisch "Beweis" mit "Wirklichkeit" verknüpft wird, selbst wenn es in negativer Form ist.
Diesen Automatismus, mit dem man diese beiden Dinge in Zusammenhang sieht, möchte ich ja nun gerade hinterfragen, gerade im Namen der Wissenschaft.
Bewiesen werden kann nämlich überhaupt keine Wirklichkeit. Das würde und muss die Wissenschaft ablehnen. Und hat sie auch stets abgelehnt, wenn sie nicht aus Versehen ins ideologische Lager abgekippt ist. Aber dann ist sie eben nicht mehr Wissenschaft.
Ekkard schrieb:Saldo schrieb:Diese unhinterfragbaren Soll-Sätze sind mir in jedem Lager zuwider.Mag sein. Haben wir aus deinen Vorgängerbeiträge irgend etwas Relevantes für diese Diskussion übersehen, was dir wichtig war?
Öhm - ja. Jede Menge. Auch das, was Presbyter geschrieben hat.
Aber ich gebe zu, manches war fragmentarisch und noch nicht zu Ende geführt.
Ich werde mich bemühen, das aufzufüllen.
Ekkard schrieb:(13-06-2009, 00:15)Saldo schrieb: Wenn ich die"Wirklichkeit" meines Kindes verändere, indem ich diese Wirklchkeit erfasse und erfolgreich Gegenmaßnahmen treffe - dann habe ich gar keine Wirklichkeit verändert, weil, sie soll ja "intersubjektiv mitteilbar" sein?Die Veränderung selbst ist doch unzweifelhaft beides: "intersubjektiv und konsistent mitteilbar" und im landläufigen Sinne real. Die Art und Weise der Veränderung mag sich nicht allein durch Worte mitteilen, gleichwohl ist es eine intersubjektive Aktion zwischen dir und deinem Kind. Das wäre doch eine wirkliche Veränderung.
Okay. Danke. Dann wären wir dann doch zumindest einen Schritt weiter.
Obwohl mir dieses "im landläufigen Sinne real" nicht so recht schmeckt, es scheint mir erneut abwertend.
So als sei der Mensch etwas mehr Landläufiges, während die Natur die wahre Wirklichkeit präsentiere, da sie messbar ist und nicht mehr nur im landläufigen Sinne "real" ist, sondern wirklich.
Das "Landläufige" gibt aber viel mehr her für das, was die menschliche Wirklichkeit ist, als ein Modell.
Ich muss ausgehen von diesem Landläufigen, wenn ich verstehen will, was die Wirklichkeit des Menschen ist.
Und vor allem muss ich die Begriffe, die "landläufig" im Schwange sind, daraufhin untersuchen, was genau eigentlich damit gemeint ist von den jeweiligen Menschen.
Die Fragestellungen müssen sich also der Wirklichkeit des realen Menschen anpassen und nicht umgekehrt.
