04-08-2009, 14:24
Hallo Melek,
Gesprächen über Glauben hängt immer der Mangel an, das Denk-Universum in eine Folge von Sätzen zu transformieren.
Natürlich könnte ich über Gott (allgemeiner: über das Heilige, das Ewige, das, was mir die Welt zur Heimat macht, das Gute und Gelingende) in bunten Bildern und Farben malen. Wenn dies jemanden interessiert: Ich habe einige „fromme“ Geschichten auf meiner Homepage. Doch, wie in der Bibel auch, bleiben dies Sprachbilder, die sich zum Glauben verhalten, wie das Bild, das eine Kamera aufnimmt, zum Universum.
Wenn wir über Gott sprechen, dann bleibt dieser Begriff und jede sprachlich formulierte Vorstellung „Bild“, bestenfalls mit dem Rahmen der üblichen Konventionen.
Ja, ich bin atheistischer Christ, Agnostiker, was immer du willst. Mein Universum ist jedoch nicht einfach leer, seelenlos. Es gibt für mich eine Macht, die uns als beobachtende und bewusste Intelligenz wollte.
Die Gottesvorstellungen sind bei mir ja da. Doch es gibt Fragen dazu, die zeigen, dass alle diese Bilder „Löcher“ haben, in die der bewusst Ungläubige seine „Finger stecken kann“.
So, wie du das ausdrückst, ist das für mich auch akzeptabel:
Einen Gott, „über“ den man philosophisch reden könnte, wäre ein sehr eingeschränktes Ding.
Du wirst verstehen, dass ich den engen Diskussionen hier im Board bisweilen nur ein müdes Lächeln entgegen bringen kann. Für mich werden hier bisweilen „Strohpuppen gedroschen“. Und Atheisten machen da keine Ausnahme.
Gesprächen über Glauben hängt immer der Mangel an, das Denk-Universum in eine Folge von Sätzen zu transformieren.
Natürlich könnte ich über Gott (allgemeiner: über das Heilige, das Ewige, das, was mir die Welt zur Heimat macht, das Gute und Gelingende) in bunten Bildern und Farben malen. Wenn dies jemanden interessiert: Ich habe einige „fromme“ Geschichten auf meiner Homepage. Doch, wie in der Bibel auch, bleiben dies Sprachbilder, die sich zum Glauben verhalten, wie das Bild, das eine Kamera aufnimmt, zum Universum.
Wenn wir über Gott sprechen, dann bleibt dieser Begriff und jede sprachlich formulierte Vorstellung „Bild“, bestenfalls mit dem Rahmen der üblichen Konventionen.
Ja, ich bin atheistischer Christ, Agnostiker, was immer du willst. Mein Universum ist jedoch nicht einfach leer, seelenlos. Es gibt für mich eine Macht, die uns als beobachtende und bewusste Intelligenz wollte.
(03-08-2009, 23:26)melek schrieb: Deine Argumentation läuft auf die Wirkungsweise von Religionen hinaus, aber ich frage mich, inwieweit ehrlicher und tiefer Glaube an einen Gott möglich ist, wenn man sich dessen bewusst ist, dass es sich lediglich um eine Konvention handelt, die dem menschlichen Leben dienlich sein soll.Ja, das beißt sich. Allerdings beißt es sich nicht mehr, als die Akzeptanz der „Realität“, mit der wir nur über die Abbildungsfunktion unserer Sinnesorgane und die nachgeschaltete Tätigkeit eines Gehirns verbunden sind. Auch das Gehirn steckt voller „Konventionen“ (Annahmen, was man an Sinnestäuschungen studieren kann).
Die Gottesvorstellungen sind bei mir ja da. Doch es gibt Fragen dazu, die zeigen, dass alle diese Bilder „Löcher“ haben, in die der bewusst Ungläubige seine „Finger stecken kann“.
So, wie du das ausdrückst, ist das für mich auch akzeptabel:
(03-08-2009, 23:26)melek schrieb: Aber das "eigene" Gottesbild muss trotzdem irgendwelche Grundzüge haben, damit man es überhaupt "Gottesbild" nennen kann.Ja. Gleichwohl halte ich den Begriff der „Existenz“ in dieser Beziehung für nicht angebracht. Vielmehr gehe ich von einer Beziehung des meines Denk-Universums zu den Universen Anderer aus. „Existiert“ die Gesamtheit dieser Beziehungen von mir zur gesamten, durch Nachdenken geprägten „Welt“. Ich weiß es nicht. Gott ist für mich eine solche Beziehung, weil ich es glaube.
Solche Grundzüge sind eben Fragen nach dem Wesen, welches willentlich und bewusst handelt, die Welt erschaffen hat, und auf irgendeine Weise richtet.
Glaubst du an die Existenz von sowas auch jenseits der Konventionen, die Weltbilder und damit kulturelle Realitäten erzeugen?
(03-08-2009, 23:26)melek schrieb: Man muss also erstmal klären, ob man Gott der Ideenwelt der Menschen zuschreibt, oder auch der "objektiven" Welt, deren Existenz man auch jenseits menschlicher Vorstellung postulieren kann.Ich halte auch die „objektive Welt“ für eine menschliche Fiktion. Da „existiert“ nichts, ohne dass unser Gehirn „seinen Senf dazu tut“, sprich eine Beziehung aufbaut. Anderenfalls wäre eine Orientierung in der Welt ausgeschlossen. Mein Gottesbild ist das einer „Beziehung“, eines bewusst erlebten Informationsflusses, der auch ästhetische (und damit spekulative) Züge enthält. Mein Gottesbild ist damit höchst unpräzise, nicht objektivierbar, wenig spezifisch und nur hinsichtlich der gesellschaftlichen Prinzipien eingegrenzt.
Einen Gott, „über“ den man philosophisch reden könnte, wäre ein sehr eingeschränktes Ding.
(03-08-2009, 23:26)melek schrieb: Wenn Atheisten Fragen nach der Existenz Gottes stellen, dann ist doch klar, auf was für eine "Existenz" sie hinaus wollen.Natürlich! Nur das, was Atheisten vorbringen, ist, dass sie „nicht an ein transzendentes Wesen“ glauben. Ok, daran glaube ich auch nicht. Meine Gottesvorstellung ist vollkommen innerweltlich. Es ist ein Kennzeichen dieser Welt, dass sie Bewusstsein darstellen kann. Denk dir diese Fähigkeit universal!
Du wirst verstehen, dass ich den engen Diskussionen hier im Board bisweilen nur ein müdes Lächeln entgegen bringen kann. Für mich werden hier bisweilen „Strohpuppen gedroschen“. Und Atheisten machen da keine Ausnahme.
(03-08-2009, 23:26)melek schrieb: Aber meistens geht es Atheisten nicht um persönliche Glaubenserklärungen, sondern um die allgemein gebräuchliche Definition eines theistischen Gottes.Recht haben sie. Es gibt nur wenige Menschen, die an den „gebräuchlichen Definitionen“ (objektive Vorstellung eines transzendenten Gottes) nicht ab und zu verzweifeln.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

