17-10-2009, 05:15
(17-10-2009, 01:32)Franziskus schrieb: Weiterhin finde ich die Reaktion von Dir und alwin doch recht bezeichnend; wann immer jemand auch in der Lage ist die Frauenrechte nicht nur als Lippenbekenntnisse zu formulieren, sondern auch einzufordern, wird jene Person sehr gerne- vollkommen haltlos- als Männerhasserin oder "Emanze" beschimpft- eine Methode, die schon seit Jahrzehnten funktioniert und die eigentlich als Argument endlich aus der Welt geschafft werden sollte.
Was erwartst du? Es gibt halt Männer (und Frauen), die noch im (Vor-) Gestern leben, und solche, die im HEUTE, oder gar schon im MORGEN leben.
Dazu fällt mir ine Geschichte ein, die mir ein schwuler Freund, ein Hexer/Zauberer(männliche Hexe), und Amerikaner, mir einmal erzählte:
Er war in Kalifornien mit seinem Coven an einem Ritualplatz, als sie merkten, dass unweit von ihnen dianische Wicca ebenfalls ein Mondritual abhielten. Er als Hohepriester (Zeremonienmeister?) seines Coven ging hinüber, und fragte die Frauen, ob sie ein Ritual gemeinsam abhalten könnten. Dieses wurde ihnen abgeschlagen, weil die dianische Tradition weitgehenst "männerfrei" ist. Beide feierten also getrennt. dann sahen sie eine Fundichristengruppe, die auf die Frauen zukamen, um ihnen was anzutun. Fundis hassen halt alles, was nicht so blöd wie sie ist!
Sie bildeten einen Ring um die Frauen, so das diese ungestört ihr Ritual abhalten konnten, und verstärken ihren magischen Schutz durch rituelle Gesänge und andere Dinge.
Die Fundis verzogen sich. Die HP kam mit einigen Frauen zu ihnen, und bedankte sich bei ihnen für ihre Hilfe. Zwar hätten sie auch alleine für Schutz sorgen können (wie, weiß ich als dianische Wicca genau), aber so führte es dazu, das Vorurteile auf Seiten des dianischen Covens abgebaut wurden, und beide Coven sich zu gesellschaftlichen Anläßen treffen (jedoch nicht für Rituale, da weibliches Wissen nicht in Männerhände gehört,wie wir denken, und aus vielen leidvollen Erfahrungen lernten.
Nur durch das GEGENSEITIGE VERSTEHEN lassen sich Vorurteile und Barrieren überwinden. Aber bis jetzt hatten sich Frauen meistens den Männern unterordnen müßen, was zu einer Verschiebung zugunsten der Männer führte.
ich denke jedoch nicht, das man das matriarchat mit dem patriarchat gleichsetzen kann, quasi als "Umkehrschluss des Patriarchats". Wie die Mouso in China, oder die Frauen von Juchitan (Mexico) belegen, heutige Matriarchate, geht es dort wirtschaftlicher gerechter zu (Gemeinschaftsbesitz/Clanbesitz) als im Patriarchat, wo der ungehemmte Kapitalismus regiert, was schon Marx, Engels und Bachhofen mokierte.
(17-10-2009, 01:32)Franziskus schrieb: Die böse Turboemanze mit Haaren auf den Zähnen ("Schwanz-ab-Schwarzer") scheint sich in den Köpfen mancher Leute echt noch als eine Art dunkles, unterdrücktes Muttergeschöpf, ein unbewusster Archetyp, festgesetzt zu haben. Wirklich bemerkenswert. In der Realität aber wenig anwendbar, (zum Glück).
Ich meine, dass damit nicht nur ein ungehinderter Frauenhass/Mutterhass zementiert wurde, sondern auch eine Möglichkeit für Männer, der Mutter an ALLEM die Schuld zu geben.
Bei Mona Lisa (ZDF 18:00 Uhr) erzählt ein junger Mann über den sexuellen Missbrauch seiner Mutter, die ihn, so seine Meinung, zu einem Zuhälter und Brutalo werden ließ. Das würde imUmkehsschluss bedeuten, dass eine Frau, die z.B. vom eigenen Vater/Stiefvater vergewaltigt wurde, ab jetzt eine Entschuldigung hat, warum sie Schlägerin, Mörderin oder Ladendiebin wurde.
Aber seltsamerweise wird dann nie dem Vater/Stiefvater die Schuld gegeben, sondern der Mutter, weil sie das Kind nicht GESCHÜTZT hatte! Nach ihren Gründen (vielleicht selbst als Kind vergewaltigt, sieht das als "Männerrecht" an, oder unbewußte Ablehnung des Kindes) fragt niemand. Sie ist immer schuldig, die Mutter! Punktum!!!!
