15-11-2009, 06:03
Wer ernsthaft in der Bibel (NT und AT) nach dem Teufel und der Hölle sucht, steht vor einigen Schwierigkeiten. Unserer modernen "Bilder" kommen dort ganz einfach nicht vor.
Wie ein roter Faden zieht sich die Vorstellung durch die verschiedenen Texte, daß neben dem Menschen auch andere Wesen die Erde bevölkern.
Zusammenfassend nenne ich sie jetzt "Dämonen".
In einigen Texten wird auch Gott als Bewohner der Erde gezählt.
Der Garten Eden wird als realer Ort auf der Erde bezeichnet, ebenso die Hölle.
Die Begegnung und der Umgang mit Dämonen war (sagen wir um 500 v,Chr.) Alltag und nichts Ungewöhnliches. Wenn wir annehmen, daß biblische Texte auch dem allgemeinen Sprachgebrauch entstammen, dann kann der Historiker aus diesen alten Texten Rückschlüsse auf den Alltag in dieser Zeit ziehen.
Der Schutz für Dämonen und die Beschwichtigung der Götter waren damals ebenso selbstverständliche Sorge und Thema der Zukunftssicherung, wie heute etwa die Sorge um die Alterversorung selbstverständlich ist.
Neben den Dämonen waren damals auf der Erde auch die Söhne Gottes - in seinem Auftrag - unterwegs. Satan ist einer von ihnen. Ein Teufel im heutigen Sinne ist er nicht.
Junge, nichtmenschliche (?), Männer waren als Boten Gottes immer wieder unerwartete Besucher (Engel).
Die Alten kannten einen Trick (der mich wirklich interessieren würde), mit dem sie die Engel erkennen konnten. Sie sahen zwar einen Menschen, wußten aber, daß es keiner war.
Aber da gab es noch mehr: Die Geister von Toten konnten beschworen werden und vor Gespenstern (?) fürchtete man sich. Jenseits der Alltagswelt gab es auch tierähnliche Ungeheuer, von denen man Geschichten erzählte.
Damit dem Menschen etwas gelingen konnte, mußte er arbeiten. Erfolg oder Mißerfolg seines Strebens lagen aber außerhalb seiner Macht.
Opfer und das Einhalten der Gesetze galten als sinnvoll und notwendig. Mit Sicherheit führten ein "unreines" Opfer und ein Gesetzesverstoß zu Schaden, vor allem für das Gemeinwesen.
Oben wurde die Jungfrau Maria bemüht.
Der moderne Leser empfindet bei der "Jungfrauengeburt" gewisse Zweifel.
Für die Schreiber der Texte war diese Feststellung alltäglich:
Eine Frau wird Schwanger (weil Gott es so will. Das ist bei jeder Schwangerschaft so).
Eine Jungfrau bekommt ein Kind (Selbstverständlich tut sie das, das ist ja auch gewollt. Ihr erstes Kind eben!)
Nach der Geburt des ersten Kindes wurde die Jungfrau dann mit dem Ehrentitel "Mutter" bezeichnet.
Ungewöhnlich ist in der Geschichte, daß ein Engel (!) dem Mädchen eine unerwartete Botschaft über ihr Kind brachte.
Und sehr beleidigend ist es, wenn die Vaterschaft Josefs in Frage gestellt wurde. Das hat aber mit der Entjudaisierung des Jesus zu tun. Das römische Vaterrecht klingt hier an.
Es ist ein Leichtes, sich über Weltbilder der Alten lustig zu machen. Zum Verständnis der Bibel muß man sich aber ernsthaft mit diesem Denken auseinandersetzen.
Und so sehr überheblich sollten wir besser nicht sein. Fragt mal moderne Jugendliche, wie eine Schwangerschaft zustande kommt!
Hölle?
Ich meine, daß dieses Wort - ebenso wie Teufel - , heute wesentlich häufiger und weitläufiger verwendet wird als vor 2500 Jahren. Und ich meine die Alltagssprache, nicht die Religion.
Gruß Dornbusch
Wie ein roter Faden zieht sich die Vorstellung durch die verschiedenen Texte, daß neben dem Menschen auch andere Wesen die Erde bevölkern.
Zusammenfassend nenne ich sie jetzt "Dämonen".
In einigen Texten wird auch Gott als Bewohner der Erde gezählt.
Der Garten Eden wird als realer Ort auf der Erde bezeichnet, ebenso die Hölle.
Die Begegnung und der Umgang mit Dämonen war (sagen wir um 500 v,Chr.) Alltag und nichts Ungewöhnliches. Wenn wir annehmen, daß biblische Texte auch dem allgemeinen Sprachgebrauch entstammen, dann kann der Historiker aus diesen alten Texten Rückschlüsse auf den Alltag in dieser Zeit ziehen.
Der Schutz für Dämonen und die Beschwichtigung der Götter waren damals ebenso selbstverständliche Sorge und Thema der Zukunftssicherung, wie heute etwa die Sorge um die Alterversorung selbstverständlich ist.
Neben den Dämonen waren damals auf der Erde auch die Söhne Gottes - in seinem Auftrag - unterwegs. Satan ist einer von ihnen. Ein Teufel im heutigen Sinne ist er nicht.
Junge, nichtmenschliche (?), Männer waren als Boten Gottes immer wieder unerwartete Besucher (Engel).
Die Alten kannten einen Trick (der mich wirklich interessieren würde), mit dem sie die Engel erkennen konnten. Sie sahen zwar einen Menschen, wußten aber, daß es keiner war.
Aber da gab es noch mehr: Die Geister von Toten konnten beschworen werden und vor Gespenstern (?) fürchtete man sich. Jenseits der Alltagswelt gab es auch tierähnliche Ungeheuer, von denen man Geschichten erzählte.
Damit dem Menschen etwas gelingen konnte, mußte er arbeiten. Erfolg oder Mißerfolg seines Strebens lagen aber außerhalb seiner Macht.
Opfer und das Einhalten der Gesetze galten als sinnvoll und notwendig. Mit Sicherheit führten ein "unreines" Opfer und ein Gesetzesverstoß zu Schaden, vor allem für das Gemeinwesen.
Oben wurde die Jungfrau Maria bemüht.
Der moderne Leser empfindet bei der "Jungfrauengeburt" gewisse Zweifel.
Für die Schreiber der Texte war diese Feststellung alltäglich:
Eine Frau wird Schwanger (weil Gott es so will. Das ist bei jeder Schwangerschaft so).
Eine Jungfrau bekommt ein Kind (Selbstverständlich tut sie das, das ist ja auch gewollt. Ihr erstes Kind eben!)
Nach der Geburt des ersten Kindes wurde die Jungfrau dann mit dem Ehrentitel "Mutter" bezeichnet.
Ungewöhnlich ist in der Geschichte, daß ein Engel (!) dem Mädchen eine unerwartete Botschaft über ihr Kind brachte.
Und sehr beleidigend ist es, wenn die Vaterschaft Josefs in Frage gestellt wurde. Das hat aber mit der Entjudaisierung des Jesus zu tun. Das römische Vaterrecht klingt hier an.
Es ist ein Leichtes, sich über Weltbilder der Alten lustig zu machen. Zum Verständnis der Bibel muß man sich aber ernsthaft mit diesem Denken auseinandersetzen.
Und so sehr überheblich sollten wir besser nicht sein. Fragt mal moderne Jugendliche, wie eine Schwangerschaft zustande kommt!
Hölle?
Ich meine, daß dieses Wort - ebenso wie Teufel - , heute wesentlich häufiger und weitläufiger verwendet wird als vor 2500 Jahren. Und ich meine die Alltagssprache, nicht die Religion.
Gruß Dornbusch