15-11-2009, 20:59
(15-11-2009, 06:03)Dornbusch schrieb: Wer ernsthaft in der Bibel (NT und AT) nach dem Teufel und der Hölle sucht, steht vor einigen Schwierigkeiten. Unserer modernen "Bilder" kommen dort ganz einfach nicht vor.
Wie ein roter Faden zieht sich die Vorstellung durch die verschiedenen Texte, daß neben dem Menschen auch andere Wesen die Erde bevölkern.
Zusammenfassend nenne ich sie jetzt "Dämonen".
In einigen Texten wird auch Gott als Bewohner der Erde gezählt.
Der Garten Eden wird als realer Ort auf der Erde bezeichnet, ebenso die Hölle.
Die Begegnung und der Umgang mit Dämonen war (sagen wir um 500 v,Chr.) Alltag und nichts Ungewöhnliches. Wenn wir annehmen, daß biblische Texte auch dem allgemeinen Sprachgebrauch entstammen, dann kann der Historiker aus diesen alten Texten Rückschlüsse auf den Alltag in dieser Zeit ziehen.
Der Schutz für Dämonen und die Beschwichtigung der Götter waren damals ebenso selbstverständliche Sorge und Thema der Zukunftssicherung, wie heute etwa die Sorge um die Alterversorung selbstverständlich ist
richtig
die bibel ist eben ein kulturhistorisches dokument, das uns einblick darin gewährt, wie eine archaische gesellschaft sich organisiert hat
wenn ich dich richtig zusammenfasse: die "hölle" im "modernen sinn" ist nicht in der bibel definiert oder von ihr vorgegeben
sie erscheint mir daher eher als topos, der nach belieben oder bedarf mit bestimmten inhalten gefüllt wird, um - je nach zeitgeist oder auch bewußt gegen diesen - als drohkulisse zur erzielung bestimmter verhaltensweisen zu dienen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)