05-02-2010, 15:18
(05-02-2010, 14:41)petronius schrieb: aber wieder: warum sollten wir von der existenz gottes ausgehen?
Ich denke wir sollten bei solchen Fragestellungen weder von seiner Existenz noch seiner Nichtexistenz ausgehen. Wir sollten seine Nichtexistenz aber nicht als Grundlage nehmen, da wir darüber nichts sagen können. Ich denke die Tatsache, dass die Menschen in der Geschichte immer schon gottesgläubig waren (was eventuell auch auf die Existenz Gottes begründet werden kann) darf nicht vernachlässigt werden.
(05-02-2010, 14:41)petronius schrieb: empirisch beobachtbar ist ja nun mal bloß, daß menschen gottesbilder haben. über real existierende götter können wir (nach deinen eigenen worten) soweiso nichts sagen. als guter wissenschaftler beschäftigt sich feuerbach also erst mal mit dem real faßbaren - den gottesbildern. und fragt dann: wo kommen diese her?
Hier stimme ich dir zu. Er geht von dem realen aus, dem Gottesbild. Seine Schlussfolgerung die er zieht, nämlich dass alles Projektion ist und der Mensch aus bestimmten Gründen projeziert, setzt aber schon die Nichtexistenz eines Gottes voraus. Hierüber aber kann Feuerbach keine Aussage treffen. Das was er beschreibt ist also eine schlüssige Überlegung unter der Annahme, dass Gott nicht existiert.
Du sagst er fragt: "Wo kommen diese her?". Die Theologie fragt auch so und gibt als Antwort, der Mensch sei auf Gott hin ausgerichtet. Sie tut das aber unter der Annahme Gott existiert.
(05-02-2010, 14:41)petronius schrieb:(05-02-2010, 14:28)Gundi schrieb: Hat denn nicht jeder Mensch einmal in seinem Leben den Sehnsuch nach etwas höherem, etwas dass ihn beschüzt, dem er sich ganz anvertrauen kann?
ich denke ja
aber im zuge des erwachsenwerdens kommt man auch über diese enttäuschung hinweg, so wie ja viele pubertäre erwartungen (ewige liebe, vollkommene aufrichtigkeit,...) von der realität enttäuscht werden
Ich denke eigentlich nicht dass diese Sehnsucht mit der Pubertät verloren geht. Auch erwachsene Menschen fühlen so etwas von Zeit zu Teit denke ich z.B. wenn sie große Probleme haben. Und das andere pubertäre Erwartungen von der Realität enttäuscht wurden sehe ich auch nur teilweise so. Ich kenne viele gute Menschen die Eigenschaften haben die ich in meiner Pubertät, aber heute auch noch als richtig ansehe und anstrebenswert erachte. So gibt es Menschen die eher entäuschen und Menschen die einen die guten Werte nicht vergessen lassen. Würde daher eher von Differenzierung als von Enttäuschung sprechen.