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Kritik an Feuerbachs Religionskritik
#19
(06-02-2010, 02:23)Hikikomori schrieb: Nein, was ich eigentlich meine ist daß Feuerbach lediglich Aussagen über Gottesbilder treffen kann, aber keine über Gott wenn er streng erkenntnistheoretisch vorgeht. Ich selbst kenne Feuerbach nicht und kann mich daher nur auf Deine Zusammenfassung verlassen, die ich vielleicht auch zu wohlmeinend für Feuerbach ausgelegt habe. Zumindest scheint das möglich zu sein wenn Du jetzt entgegen eines früheren Kommentars meinst er hätte sehr wohl Gott direkt verneint und damit natürlich auch die Frage gestellt. Wenn er tatsächlich der Ansicht ist Gott würde aufhören zu existieren(nicht zu "existieren") wenn er aus unseren Köpfen verschwände, dann hat er sicher nicht recht, da er hier Gott mit Gottesbild verwechseln würde.

Ok, ich denke jetzt verstehe ich dich:icon_cheesygrin: Du hast vollkommen recht, Feuerbach kann streng erkenntnistheoretisch keine Aussage über Gott machen. Aber wie gesagt, die Frage ob Gott existiert oder nicht wird von ihm nicht gestellt (in dem Sinne dass er darüber philosophiert). Er geht einfach von dessen Nichtexistenz aus und versucht aufbauend auf dieser Annahme das Phänomen Gottesbild/Gott zu erklären. Für sich selbst meint er Gott existiert nicht und gründet darauf seine Projektionsüberlegung.


(06-02-2010, 02:23)Hikikomori schrieb: Aber es ist durchaus möglich daß er sich dessen durchaus bewußt war und es absichtlich so harsch formuliert hat um seine Leser auf einer direkteren Ebene anzusprechen oder als ein Ausbruch einer möglichen Frustration bezüglich Religion sozusagen, was bei der Lebenswelt des 19ten Jahrhunderts auch nicht weiter verwunderlich wäre, schließlich waren die Kirchen damals noch sehr viel bornierter als heute, selbst in Europa.

Du meinst dass Feuerbach eventuell doch "nur" das Phänomen Gottesbild erklären wollte unabhängig von der Frage nach Gottes Existenz? Mhh... soweit ich weiß, hat er Gott (zumindest so wie ihn das Christentum lehrt) wirklich verneint und Gott und Gottesbild als eins aufgefasst.


(06-02-2010, 02:23)Hikikomori schrieb: Ich sage daß er das formal nicht tun dürfte, aber auf der anderen Seite gibt es kein unbewiesenes unbelegteres Postulat das einzig in den Sehnsüchten der/mancher Menschen zu existieren scheint das trotz der Fülle an Hinweisen für ihre Nichtigkeit oder Irrelevanz noch so ernstgenommen wird. Das sollte man auch sehen.

Das stimmt wohl. Ich denke hieraus bekommt auch die Theologie ihre Kraft. Eigentlich gibt es keine Beweise für Gott, aber die Tatsache dass das Gottesbild schon immer ungeheuer wichtig für die Menschen war, macht es wichtig sich mit dem Thema Gott zu befassen. Der Glaube an einen Gott gehört ja scheinbar zur Menschheit dazu.
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Kritik an Feuerbachs Religionskritik - von Gundi - 05-02-2010, 02:57
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