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Mohammeds Konkurrent als Prophet?
#7
Hi, Petronius :)
In den Ueberlieferungen der Propheten-Gefaehrten ist auch die Rede davonn, dass der Kalif, der den Qur'an endgueltig redigierte und abschloss, generell all die Suren nicht akzeptierte, die nicht auch in dem Hedschas-Arabisch existierten.
Die Verkehrssprache auch der Kaufleute des Jemen im Vorderen Orient war aber Aramaeisch, und wo man nahe des Hafens Jathrib (Medina) und Mekka ein Kaufmann war, hatte man Perser, Syrer (die Aramaeer eben), Aethiopier, Sabaeer, Aegypter und Ost-Roemer, sogar Inder - und zur Wueste hin die Araber-Sprache (in der es auch vorislamisch schon eine Literatur gab).

Das hiess, man hatte Anfragen zu Rechts-Entscheiden in andern Sprachen gestellt und fuer dort in dieser Sprache bekommen und tradiert.

War es relevant fuer andere auch, wurde es auch gleich uebersetzt parallel nochmal tradiert. Das war einfach ihre Welt so und normalerweise nicht erwaehnenswert. Meine aethiopische Koechin - Analphabetin - kam zurecht in Erythraeisch (Tigrinja) und ihrem Ortsdialekt sowie Hoch-Aethiopisch (die ehoerdensprache), Sudanesisch (eine Art Arabisch), etwas Kisuaheli (die Verkehrssprache der Sahel-Zone) und etwas Italienisch (Besatzungszeit in ihrer Jugend) - nur eben nicht Deutsch oder Englisch. Ihre Reisegefaehrten, soweit Muslime, konnten noch ein ziemlich gutes Qur'an-Arabisch, Jungen wie Maedchen, und ihre christlichen juengeren Mitfluechtlinge konnten Tigrinja, Aethiopisch, und gut Englisch und dies alles drei auch schreiben und lesen. Da konnte "meine" Baeuerin sogar mehr Sprachen als die anderen verstehen und benutzen, und zusaetzlich eine passable Gebaerdensprache, falls ihr ein Wort fehlte. - Man sollte es nicht unterschaetzen, wie vielsprachig der Markt funktionierte, wo die Baeuerin oefter als die anderen war.

- Visionen selbst sind block-artige Gesamts, die man erst nachher in einer bestimmten Sprache ausformuliert - ich wuerde sagen, vom Phaenomen her ist es - gelinde gesagt - euphemistisch, anzunehmen, der Engel habe praesise im Hedschas-Dialekt ausgerichtet, was Mohammed weitergeben sollte. Kann sein, dass er selbst es aber auch so definiert haette, es sei genau seine Heimatsprache gewesen - weshalb seine Gemeide dann eben genau diese Sprache waehlte.

- Eine Vision gibt einem auf kuerzestem Wege die Gewissheit, etwas wahrgenommen zu haben, das funktioniert in ganzen Bloecken, aehnlich wie Traeume oder das Schock-Phaenomen (das gehabte eigne Leben nochmal stichwort-artig kurz abrollen zu sehen, oder blitzartig die Moeglichkeiten durchzugehn, ob man sich hieraus noch retten kann, und da eine zu waehlen). Die Einzelheiten besieht man sich dann erst, waehlt also auch die dann passende Sprache.

- Aus Visionen entnommene Lautfolgen abzuleiern, die direkt eine Sprache waeren, die derjenige ueberhaupt nicht kennt, aber in der anderen Sprache korrekt waeren, sind da nicht moeglich. Das haetten die Fruehchristen unter "Zungenreden" eingeordnet und ein "Uebersetzer" haette es ihnen in brauchbare Worte uebersetzt - dessen Sprache, nicht die des Ekstatikers.

mfG WiT :)
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Nachrichten in diesem Thema
Mohammeds Konkurrent als Prophet? - von Libelle - 02-03-2010, 10:35
RE: Mohammeds Konkurrent als Prophet? - von WiTaimre - 05-03-2010, 20:22
RE: Mohammeds Konkurrent als Prophet? - von Al-Haitam - 21-03-2010, 16:57

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