02-06-2010, 14:04
(01-06-2010, 01:28)Bion schrieb: "...Dissertation einer nichtdeutschen Person..."Ich hab nicht dir verlangt, irgendetwas zu glauben, nur weil das in dieser Dissertation steht. Ich hab dir nur erklärt, woher meine schlechte Meinung über Theologen kommt.
Und das von jemandem, dem Hinweise auf wissenschaftliche Literatur nicht konkret genug sind!
Zitat:…subjektiver Eindruck…?Das gegenteil von "subjektiver Eindruck" sind nachprüfbare Informationen.
Was würdest Du denn unter einem "objektiven Eindruck" verstehen?
Zitat:Du siehst als (evangelikaler) Leser des 2Petr solche Bezüge nicht, ich schon (zB in 1,3 oder 2,20).2.Pt 1,3 Ja, so ist es: Gott in seiner Macht hat uns alles geschenkt, was wir zu einem Leben in wahrer Frömmigkeit brauchen. Er hat es dadurch getan, dass er uns Jesus Christus erkennen ließ, ihn, der uns in seiner Herrlichkeit und Kraft berufen hat.
Eine positive Aussage, wie sie in der damaligen Briefkultur an dieser Stelle zu erwarten ist. Bezug zur Gnosis?
2.Pt 2,20 Sie haben unseren Herrn und Retter Jesus Christus kennen gelernt und waren dadurch schon einmal aus der Verstrickung in den Schmutz der Welt freigekommen. Aber dann sind sie wieder von ihren alten Gewohnheiten eingefangen und besiegt worden. Darum sind sie am Ende schlimmer dran als am Anfang.
Eine Aussage über die Taten der Irrlehrer: sie sind in die Sünden zurückgefallen, in denen sie schon vor ihrer Bekehrung verstrickt waren. Was sagt mnir das über ihre Lehre?
Zitat:Wenn Dein Einwand kommen sollte, das wäre nicht speziell genug, auch gut. Ich muss Dich davon nicht überzeugen.Ich seh nix, was spezieller wär als die Hinweise auf "Gnosis" in den Korintherbriefen. Soll ich jetzt schließen, dass du die Korintherbreife auch in die Zeit nach 135 datierst?
Zitat:Sollte Dich ein fundierter Forschungsbericht zu 2Petr interessieren, hebe Dir die Theologische Rundschau 66 (aus 2001) aus und lese die Seiten 310 – 337 nach.Die Zeiten, wo ich in fünf Minuten zu Fuß zur Unibibliothek gehen konnte, sind vorbei. Aber mal sehn was sich machen lässt.
Und "Forschungsbericht" - habe ich dann eine Fülle von Hinweisen a la XY hat Z herausgefunden, also letztlich ne lange Liste von Literaturhinweisen, denen ich nachgehen könnte, oder geht der auch näher auf die vorgebrachten Argumente ein?
Zitat:Das hindert Dich aber nicht, es polemisch gegen das Zitieren wissenschaftlicher Arbeiten und Autoritäten zu verwenden!Von Autoritäten, deren Autorität ich auf Grund schlechter Erfahrungen bezweifle.
Zitat:Stelle Dir einmal die Frage, warum ein (1963 verstorbener) Spezialist für mittelalterliche Literatur besser Auskunft zum Stand der heutigen theologischen Forschung geben können sollte, als die Fachgelehrten, die derzeit an europäischen Universitäten wissenschaftlich tätig sind!Stelle dir mal die Frage, warum ich das angeführt habe. Du hast das Bezweifeln der Ergebnisse der theologischen Wissenschaft mit Ignoranz gleichgesetzt. Ich hab dir ein Beispiel gegeben, dass zeigt, dass es auch ein Zeichen von Wissen sein kann, wenn jemand Fundamentalkritik an der ganzejn Branche übt. Natürlich bin ich nicht C.S. Lewis, und du stützt dich nicht auf Vischer, Bultmann etc. Aber darum ging mirs nicht.
Zitat:Wenn Du darüber reden willst, mach ein neues Thema auf!Ich hab nur ein paar Beispiele genannt, was es an Informatione gibt, die von Theologen typischerweise nicht zur Kenntnis genommen werden (nicht unbedingt aus Bösartigkeit, sondern auch aus Nichtwissen um diese Dinge).
Zitat:[quote]Nochmals: Ich fasse nicht Arbeiten anderer zusammen, sondern gebe einen Hinweis, wo nachgelesen werden kann (wenn ich das Buch zur Hand habe, dann auch mit Seitenangabe). Wer Interesse hat, gehe in eine Bibliothek und lese nach. Wer nicht, der nicht! Auch gut!Die Bibliothek, die am nächsten liegt, sagt:
"Ihre Suche erzielte keinen Treffer.
Bitte verändern Sie Ihre Suchanfrage"
Aber wie gesagt: mal sehn, was sich machen lässt.
Zitat:Ich werde hier nicht über ein paar Sätze aus einer Dissertation eines/einer (mir) Unbekannten urteilen.Du sollst nicht die Dissertation bewerten (das haben Andere getan), sondern das Argument. Eine im Sprachgebrauch des 19.Jh. formulierte Aussage ist noch 100 Jahre später in theologischen Kommentaren, Fachartikeln etc. zu finden, obwohl sie im heutigen Sprachgebrauch verstanden falsch ist. Du kannst in Wörterbüchern, Etymologiebänden, Sprachgeschichten oder wo auch immer nachprüfen, ob das stimmt. Bis ca. 2000 hat dem auch niemand widersprochen (neueste Literatur kenne ich nicht vollständig, allerneueste gar nicht). Das sagt etwas über die Zunft aus.
Beurteilst du ein Argument immer danach, wer es geschrieben hat?
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"

