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Zwei kreative Prinzipien in der Bibel – 1 Mose 1:1 gegen Johannes 1:1
#8
(01-08-2018, 01:54)Ulan schrieb: Ich glaube nicht, dass irgendjemand so eine Behauptung machen kann. Marcion kannte wahrscheinlich kein anderes Evangelium als das, welches er benutzte. Es hiess ja nicht "Evangelium nach Lukas" - Irenaeus ist der erste, der diesen Namen verwendet, oder eventuell der Kanon Muratori. Marcion benutzte ein Evangelium, das auch keinen anderen Namen als "Das Evangelium" trug. Ich nehme an, unser Lukas-Evangelium ist eine orthodoxe Redaktion des Evangeliums, das Marcion benutzte. Es gibt eine ganze Reihe von Neutestamentlern, auch wenn es sich dabei um eine Minderheit handelt, die Marcions Evangelium als das urspruengliche betrachten (David Trobisch, Matthias Klinghardt, Markus Vinzent, um nur einige zu nennen).


Das Johannes-Evangelium hat viele Schichten. Irgendwo da drin steckt halt ein protognostischer Text, da es wohl an einer Stelle den juedischen Gott als Vater des Teufels bezeichnet und den Vater Jesu als den Menschen nicht bekannt nennt. Naeheres siehe in diesem (frei erhaeltlichen) Aufsatz von April DeConick: *https://scholarship.rice.edu/handle/1911/75007

In gewissem Sinne steht die johanneische Schule der markionitischen sehr nahe, bzw. stand sie urspruenglich.

Ich weiß nicht, welche Berichte (Evangelien) Marcion zur Verfügung standen, als er seine Thesen ausarbeitete. Was ich weiß, ist, dass er zu dem gleichen offensichtlichen Schluss gekommen ist, dass ich gekommen bin, das heißt, der von Moses im Alten Testament offenbarte zusammenhanglose Gott ist nicht derselbe Gott der Vater, wie Jesus im Neuen Testament offenbart hat.

Marcion war sehr mutig bei der Verteidigung seiner Thesen gegen eine Kirche, die noch immer vom jüdischen Einfluss derer, die sich vom radikalen Pharisäertum bekehrt hatten, infiziert war.

Danke, dass du den Link geteilt hast.

Für mich ist es wichtiger als die offizielle Aufnahme in einen Kirchenrat, die Echtheit eines Buches in der Bibel zu beurteilen. Aus diesem Grund halte ich das Buch der Offenbarung für nicht authentisch, obwohl es in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen wurde.

Obwohl die meisten Theologen behaupten, dass derselbe Autor Johannes des Evangeliums mit seinem Namen auch der Autor der Apokalypse ist, finde ich dies nicht durchführbar, da der Inhalt zwischen den beiden Büchern völlig anders ist.

Das Buch der Offenbarung bringt den korrumpierenden, tyrannischen, blutigen Gott des Alten Testaments zurück, während das Johannesevangelium den Gott offenbart, dessen Grundessenz die Liebe ist, die durch Jesus Christus physisch bemannt war.
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RE: Zwei kreative Prinzipien in der Bibel – 1 Mose 1:1 gegen Johannes 1:1 - von oswaldo_8553 - 01-08-2018, 18:15

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