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Darf ein Atheist sich unparteiisch nennen?
#1
Klar eine Meinung hat jeder und die fließt auch in die Sprache mit ein. Argumente für dies und das spiegeln die Vorstellungen eines jeden von uns wider. Aber letztendlich kann man doch nur argumentieren, wenn es Dinge gibt, über die man sich einig ist. Und ich sehe, dass hier oft diskutiert wird mit verschiedenen Grundannahmen. Daran kann man jetzt nicht viel ändern. Und doch finde ich es interessant mal zu überlegen, was eigentlich Neutralität in der Glaubensfrage bedeutet.

Ich habe oft erlebt, dass Atheisten von sich selbst sagen, sie seien neutral, aber Christen seien parteiisch. Im Anschluss kommen dann meist Sachen wie "die Bibel gibt keine Auskunft über Gott", "solange man ihn nicht beweisen kann, gibt es ihn nicht" usw... Inwiefern ist das denn bitte unparteiisch?
Es läuft in meinen Augen so ab: Neutral ist das, was ich mit wissenschaftlichen Mitteln beweisen, sehen oder fühlen kann. Das trifft auf Gott nicht zu, daher gibt es ihn also von einem neutralen Standpunkt aus nicht.

Dieser Standpunkt ist aber keineswegs neutral Eusa_naughty . Denn wenn jemand neutral ist, muss er davon ausgehen, dass beide Fälle gleichsam möglich sind: Es gibt Gott - Es gibt ihn nicht (ich rede vom biblischen Gott). Und wenn man sich zur Abwechslung mal auf die erstere Möglichkeit beruft, dann schreitet man gedanklich folgenden Pfad entlang (zum besseren Nachvollziehen, bitte mal drauf einlassen).
Den biblischen Gott gibt es. Die Bibel sagt uns an keiner Stelle, dass wir ihn mit wissenschaftlichen Methoden finden können, er ist viel mehr unerforschbar. Gleichzeitig sagt sie uns, man kann ihn nur mit dem Herzen finden. 

Wenn man also von sich behauptet neutral zu sein, müsste man sich dann nicht auf Gott einlassen, es zumindest mal versuchen? Es sei denn man ist gar nicht an Wahrheitsfindung interessiert, die alle Möglichkeiten erwägt, sondern man fürchtet, dass dieser Gott einem das Leben vermiesen würde, wenn man tatsächlich für sich herausfindet, dass es ihn gibt. Um sich auf ihn einzulassen muss man die Bibel lesen, zu Gott beten und ein offenes Herz haben, zumindest für eine Weile. Wenn man das getan hat und feststellt, nichts ändert sich, dann kann man behaupten, man hätte alle Möglichkeiten erwogen. Eusa_think

Meine Behauptung hier ist also, dass diejenigen, die von sich sagen auf neutrale Weise die Wahrheit gefunden zu haben, keineswegs neutral bei ihrer Suche waren. Sie konnten oder wollten die andere Möglichkeit gar nicht erst erwägen. Dann soll man sich aber nicht neutral sondern parteiisch nennen. Eusa_snooty
 
Der Atheist "glaubt" also in diesem Sinne auch an seinen Standpunkt und hat nicht das Vorrecht als einziger ein rational denkender, unparteiischer Betrachter zu sein.  Evil5

Was sagt ihr dazu? 

(Die Emojies sind echt cool, Congrats an den Macher)

Ich persönlich fing an zu glauben, erst nachdem ich wirklich alle Standpunkte erwogen habe. Ich habe über Islam, Judentum, Hinduismus, Katholizismus, Atheismus nachgedacht und glaube jetzt, weil Gott sich mir letztendlich offenbart hat, als ich ihm mein Herz geöffnet habe. Vorher hatte ich versucht ihn mir mit Argumenten schmackhaft zu machen, es hat allerdings nie funktioniert. Ich bin der festen Überzeugung, man tut sich selbst einen Gefallen, wenn man ernsthaft alle glaubhaften Religionen erwägt. Und wenn eine davon gewisse Schritte verlangt, die man tun muss, um diese Religion überhaupt erst zu verstehen, dann gehört es doch dazu, diese Schritte auch zu gehen, wenn man denn wirklich neutral nach Wahrheit sucht.
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Darf ein Atheist sich unparteiisch nennen? - von Philemon - 17-08-2018, 18:31
RE: Darf ein Atheist sich unparteiisch nennen? - von Silke - 26-08-2018, 00:16
RE: Darf ein Atheist sich unparteiisch nennen? - von Silke - 18-08-2018, 22:18

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