03-03-2019, 12:06
(02-03-2019, 12:51)Hermann60 schrieb: In Österreich lässt die Causa Schwarz die Wellen hochgehen...
Ein Bischof soll demütig und gerecht sein, ein Diener und kein Fürst. So jedenfalls definiert Papst Franziskus das Amt.
Dem wurde der Gurker Bischof ganz und gar nicht gerecht. 1951 wurde der mit dem Amt verbundene Titel eines Fürstbischofs abgeschafft. Was Amtsverständnis, Hofhaltung und Lebensaufwand des Bischofs betraf, war das nicht zu bemerken.
Das in meinen Augen geringste Vergehen war, dass er sein Zölibatsversprechen nicht ernst nahm. Ein natürlicher Umgang mit der Sexualität ist mehr kircheninternes Problem, als tadelnswertes Vergehen. Die in der katholischen Priesterschaft stark verbreitete pädophile Homosexualität macht der Kirche sicherlich mehr zu schaffen.
Sehr irritiert mich die Mordlust, die mit der bischöflichen Leidenschaft für die Jagd einhergeht. Eine Leidenschaft, die auch seine Mätresse ("die Bischöfin", wie sie von Eingeweihten spöttisch genannt wurde) teilte, wie aus den Abschusslisten ersichtlich ist.
Die Zustände in der Diözese Gurk-Klagenfurt waren allgemein bekannt. Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kirche waren auf dem hochherrschaftlich-jagdlichen Anwesen auf der Felfernig-Alm gerne zu Gast.
Der Bischof erhielt eine neue Aufgabe und wurde mit der Diözese St. Pölten betraut. Die interimistisch Verantwortlichen für die Diözese Gurk-Klagenfurt sind bei den ihnen übergeordneten kirchlichen Behörden auf taube Ohren gestoßen, als sie Vergehen und Misswirtschaft des bisherigen Bischofs aufzeigen wollten. Also gingen sie an die Öffentlichkeit. Kirchlicherseits wird das als der eigentliche Skandal empfunden.
MfG B.