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Kommt, Leute - seid friedlich. Es ist offensichtlich, was ich meinte, nämlich die Naturwissenschaft sei eine idelogie-arme Methode. Karlas Kritik ist zwar gerechtfertigt, eben weil eine Umdeutung tatsächlich stattfinden kann, aber nicht notwendigerweise muss.
Bleiben wir bei durch Idelogie belasteten Begriffen, schließen sich Kreationismus und Evolution(ismus) tatsächlich aus, weil sich ihre (beiderseitigen) Vertreter widersprechen, indem sie einander Deutungsgerüste ihrer Weltsicht "um die Ohren hauen".
Beides ist mit (natur-)wissenschaftlicher Methodenlehre unvereinbar.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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und was ist mit biologie gegen kreationismus? lass mal den evolutionismus raus.
die debatte die heute stattfindet ist eine zwischen naturwissenschaft und religiöser ideologie im gewand einer pseudowissenschaft:ID
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(17-08-2011, 16:07)Karla schrieb: (12-08-2011, 21:37)Ekkard schrieb: Es ist richtig, zu behaupten, die naturwissenchaftliche Methode ist eine atheistische.
Nein, das ist leider falsch. Denn damit wird bereits Methode und Weltanschauung miteinander vermengt. Atheismus ist eine Weltanschauung, und eine Methode kann selber keine weltanschauliche sein.
Gerade aus dieser Verwechslung entstand m.E. der Widerstand der heutigen Kreationisten etc.
Denn sie glauben - und wenn man Deinen Text liest, zu Recht -, dass die Wissenschaften gottlos sind.
Die Naturwissenschaft ist so wenig atheistisch wie das Backen von Brot. Nur weil ein Bäcker Brot backt, sagt er nicht, dass es keinen Gott gibt. Nur weil ein Naturwissenschaftler untersucht, wie chemische Reaktionen innerhalb eines wohldefinierten Rahmens funktionieren, sagt er nicht, dass es keinen Gott gibt.
Du bist gut. Wenn Atheismus eine Weltanschauung sein sollte, welche moralischen Normen folgen dann aus dem Atheismus?
Eben, keine. Also kann Atheismus keine Weltanschauung sein. Humanismus ist bspw. eine Weltanschauung.
Ekkard hat recht, die naturwissenchaftliche Methode ist eine atheistische. Nämlich durch die Abwesenheit von übernatürlichen Annahmen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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(17-08-2011, 17:49)humanist schrieb: Ekkard hat recht, die naturwissenchaftliche Methode ist eine atheistische. Nämlich durch die Abwesenheit von übernatürlichen Annahmen.
abwesenheit von theismus.
auch wenn die beschreibung unter deinem usernamen auf etwas anderes hindeutet, würde ich gern wissen ob du dich selbst als agnostischen oder starken atheisten bezeichnest.
es liegt mir viel daran, klarzustellen, dass die meisten atheisten keine starken atheisten sind.
(17-08-2011, 16:59)Tyko schrieb: (17-08-2011, 16:44)Karla schrieb: Aber seit altersher drückt die Nachsilbe - mus eine Weltanschauung oder Ideologie aus. So wird es seit hunderten von Jahren verstanden.
und das alpha privativum davor beschreibt das fehlen dieser ideologie.
a-theismus
nicht-theismus
Nein. Das "A" in "Atheismus" bezieht sich auf die Ablehnung eines Gottesglaubens und nicht die Ablehnung einer Ideologie. Er ist die Lehre, dass es keinen Gott gibt.
Seit hunderten von Jahren ist das so. Wenn Du es privat für Dich ändern willst: bitte. Aber ich frage mich, wozu. Babylonische Verwirrung herstellen? Sich als Wissenschaft tarnen?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-08-2011, 18:11 von David.)
(17-08-2011, 18:02)Karla schrieb: Nein. Das "A" in "Atheismus" bezieht sich auf die Ablehnung eines Gottesglaubens und nicht die Ablehnung einer Ideologie. Er ist die Lehre, dass es keinen Gott gibt.
wiedereinmal unterscheidest du nicht zwischen starkem und schwachen atheismus.
alle fehler die du mir stets vorwirfst: verallgemeinerung UND anspruch auf eine definitionshoheit.
wenn eine riesige mehrheit der atheisten agnostische atheisten sind gibt es doch keinen grossartigen grund zu leugnen, dass sie atheisten sind.
wiedereinmal:
agnostischer atheismus: ich glaube nicht, dass es einen gott gibt
starker atheismus: ich glaube, dass es keinen gott gibt
warum "atheismus" wie du standartmässig auf den starken atheismus beziehen, wenn sich mit diesem unter den atheisten fast niemand identifizieren kann?
wenn es dir freude bereitet kannst du mich, dawkins und alle anderen ab jetzt als agnostiker bezeichnen.
Das Thema ist hier: die Abgrenzung von Naturwissenschaft als Methode und dem Atheismus als Weltanschauung.
Die Feinheiten, wie jeder sich persönlich sehen möchte, bleibt mir fremd, und es hat nichts mit dem Threadthema zu tun, denke ich.
Sämtliche -ismen haben in der Wissenschaft nichts zu suchen.
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(17-08-2011, 17:48)Tyko schrieb: und was ist mit biologie gegen kreationismus? ...
die debatte die heute stattfindet ist eine zwischen naturwissenschaft und religiöser ideologie im gewand einer pseudowissenschaft:ID Intelligent design ist nach der wissenschaftlichen Methodenlehre ideologie-behaftet. Daher ist ID keine Wissenschaft. ID setzt voraus, dass eine Leitung in der Natur vorhanden sein muss, um das Entstehen und Entwickeln zu erklären - mit Betonung auf "muss".
Nach der Methodenlehre kann es sein, dass eine Leitung stattfindet. Ausgeschlossen ist dies nicht, aber keine notwendige Denkvoraussetzung.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(17-08-2011, 18:29)Karla schrieb: Das Thema ist hier: die Abgrenzung von Naturwissenschaft als Methode und dem Atheismus als Weltanschauung.
mein problem war nur, dass du eine definition von atheismus gebracht hast und diese einfach so für allgemein anerkannt und absolut erklärt hast.
ich habe dann versucht zu zeigen, dass sich kaum ein atheist heute mit deiner definition identifizieren kann.
die naturwissenschaft darf keine ideologie wie den theismus vorwegnehmen. sie ist daher nicht-theistisch.mehr habe ich nie behauptet.
kannst du soweit wenigstens zustimmen?
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(17-08-2011, 18:29)Ekkard schrieb: Intelligent design ist nach der wissenschaftlichen Methodenlehre ideologie-behaftet. Daher ist ID keine Wissenschaft. ID setzt voraus, dass eine Leitung in der Natur vorhanden sein muss, um das Entstehen und Entwickeln zu erklären - mit Betonung auf "muss".
Nach der Methodenlehre kann es sein, dass eine Leitung stattfindet. Ausgeschlossen ist dies nicht, aber keine notwendige Denkvoraussetzung.
ich habe nichts gesagt, das dem widerspricht.
man muss aber einsehen dass wir keine debatte zwischen zwei ideologien erleben sondern eine debatte zwischen der naturwissenschaft und einer ideologie, die sich als wissenschaft tarnt.
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(17-08-2011, 17:55)Tyko schrieb: [...]
auch wenn die beschreibung unter deinem usernamen auf etwas anderes hindeutet, würde ich gern wissen ob du dich selbst als agnostischen oder starken atheisten bezeichnest.
es liegt mir viel daran, klarzustellen, dass die meisten atheisten keine starken atheisten sind.
Ich sehe mich als bewussten Atheisten. Realistischerweise bin ich agnostisch, da man nichts ausschließen kann. Trotzdem lehne ich menschengemachte Gottesvorstellungen ab.
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(17-08-2011, 18:02)Karla schrieb: (17-08-2011, 16:59)Tyko schrieb: (17-08-2011, 16:44)Karla schrieb: Aber seit altersher drückt die Nachsilbe - mus eine Weltanschauung oder Ideologie aus. So wird es seit hunderten von Jahren verstanden.
und das alpha privativum davor beschreibt das fehlen dieser ideologie.
a-theismus
nicht-theismus
Nein. Das "A" in "Atheismus" bezieht sich auf die Ablehnung eines Gottesglaubens und nicht die Ablehnung einer Ideologie. Er ist die Lehre, dass es keinen Gott gibt.
Seit hunderten von Jahren ist das so. Wenn Du es privat für Dich ändern willst: bitte. Aber ich frage mich, wozu. Babylonische Verwirrung herstellen? Sich als Wissenschaft tarnen?
Das ist der Denkfehler. Atheismus ist eben keine Ablehnung von etwas, sondern ein Fehlen.
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(17-08-2011, 18:37)Tyko schrieb: (17-08-2011, 18:29)Ekkard schrieb: Intelligent design ist nach der wissenschaftlichen Methodenlehre ideologie-behaftet. Daher ist ID keine Wissenschaft. ID setzt voraus, dass eine Leitung in der Natur vorhanden sein muss, um das Entstehen und Entwickeln zu erklären - mit Betonung auf "muss".
Nach der Methodenlehre kann es sein, dass eine Leitung stattfindet. Ausgeschlossen ist dies nicht, aber keine notwendige Denkvoraussetzung.
ich habe nichts gesagt, das dem widerspricht.
man muss aber einsehen dass wir keine debatte zwischen zwei ideologien erleben sondern eine debatte zwischen der naturwissenschaft und einer ideologie, die sich als wissenschaft tarnt.
Wieso "muss" man das einsehen? Wer will das befehlen?
Die Naturwissenschaft führt gar keine Debatte gegen Ideologien, sie hat anderes zu tun. Geführt wird diese Debatte von denen, die eine bestimmte Weltanschauung vertreten. Nur die nervt das, dass es neben ihrer noch andere Weltanschauungen gibt.
Und nur auf dieser Ebene - Weltanschauung gegen Weltanschauung - kann die Konfrontation wissenschaftlich analysiert werden. Denn genau hier gilt es, die Implikationen - die oft gar nicht genannt werden, manchmal nicht einmal bewusst sind - beider Seiten herauszuschälen.
Und diese Implikationen sind auf beiden Seiten ähnlich: beide sind "pseudowissenschaftlich". Auch der Atheismus ist, falls er den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt, Pseudowissenschaft.
Wer die Wissenschaft rein halten will von ideologischer Beeiflussung, darf dies nicht als Atheist tun. Er muss seine persönliche Weltsicht beiseite legen und unvoreingenommen auch die atheistische Deutung wissenschaftlicher Ergebnisse ablehnen.
Das ist das Ethos der Wissenschaft.
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(17-08-2011, 18:43)humanist schrieb: Das ist der Denkfehler. Atheismus ist eben keine Ablehnung von etwas, sondern ein Fehlen.
danke für die hilfe.
dann wirst du wohl auch meine behauptung bestätigen können, dass es kaum starke atheisten gibt und es daher nicht gerecht ist die definition des starken atheismus als die gängige darzustellen.
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(17-08-2011, 18:51)Karla schrieb: Wieso "muss" man das einsehen? Wer will das befehlen?
weil es einfachste logik ist.
wenn der agnostische atheismus als fehlen von theismus definiert ist und die wissenschaft frei von theismus ist, ist die wissenschaft atheistisch.
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