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eh nein, dann muss die Wissenschaft agnostisch sein, weil sie das Fehlen einer Gottheit weder aus- noch einschließt. Wissenschaft ist ja im Gegensatz zur Religion der Bereich, der das Fehlen von Wissen als objektiv einschätzt und somit etwas unerklärbares einfach im Raum als "noch nicht erforschbar" stehen lässt. Sie läst also die Möglichkeit bestehen, dass es einen Gott gibt, der an diesem oder jenem unerklärbaren Phänomen teil hat, was aber nicht bewiesen werden kann.
wäre Wissenschaft atheistisch, würde sie ja die Existenz eines Gottes von vornherein ausschließen und wäre somit auch nicht mehr objektiv.
Gruß
Motte
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@schmettermotte
humanist und ich haben doch eben erklärt dass atheismus nicht bedeuted, dass man glaubt, es gäbe keinen gott. er bedeuted dass man nicht glaubt, dass es einen gott gibt.
agnostizismus ist agnostisch atheistisch.
kein wunder mehr dass alle dem atheismus so feindlich gesonnen sind, wenn man diese vorstellungen von atheismus hört.
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Feindlich? Ich bin niemandem gegenüber feindlich. Das ist eine reine Sache der Begriffsdefinition, sonst nichts.
Gruß
Motte
(17-08-2011, 18:56)Tyko schrieb: (17-08-2011, 18:51)Karla schrieb: Wieso "muss" man das einsehen? Wer will das befehlen?
weil es einfachste logik ist.
wenn der agnostische atheismus als fehlen von theismus definiert ist und die wissenschaft frei von theismus ist, ist die wissenschaft atheistisch.
Dieser einfache Satz drückt es doch eigentlich ziemlich gut aus.
Wobei ich hier aber noch einmal darauf hinweisen möchte, dass der Agnostizismus auch gesondert vom Atheismus betrachtet werden kann, dann nämlich wenn die Frage "Glaubst du an einen Gott ?" mit "Ich weiß es nicht" beantwortet wird.
Die Stellungnahme "Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt" ist nicht gleichzusetzen mit "Ich weiß nicht ob es einen Gott gibt und mache auch keine Aussage über einen Glauben darüber".
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@gundi
doch auch diesen agnostizismus würde ich als schwach atheistisch bezeichnen, einfach nur weil er nicht theistisch ist.
@schmettermotte
das war nicht auf dich bezogen, sondern auf die gesellschaft allgemein
(17-08-2011, 19:20)Tyko schrieb: @gundi
doch auch diesen agnostizismus würde ich als schwach atheistisch bezeichnen, einfach nur weil er nicht theistisch ist.
Hm... Aber was ist mit Zweiflern, die zwar an kein bestimmtes Gottesbild glauben, die Existenz einer transzendenten Macht jedoch nicht verneinen?
Aber auch nicht bejahen.
Die Aussage "Ich glaube nicht dass es einen Gott gibt" greift hier ja nur bedingt. Denn irgendwie glaubt man es so halb, so halb nicht.
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wenn es nicht theistisch ist, ist es (agnostisch) atheistisch.
nicht dass das irgendeinen unterschied machen würde
(17-08-2011, 18:56)Tyko schrieb: (17-08-2011, 18:51)Karla schrieb: Wieso "muss" man das einsehen? Wer will das befehlen?
weil es einfachste logik ist.
wenn der agnostische atheismus als fehlen von theismus definiert ist und die wissenschaft frei von theismus ist, ist die wissenschaft atheistisch.
Man kann in Diktaturen auch mit "Logik" wegdisputieren, was man bei anderen nicht gelten lassen will.
Mir geht es nicht um diese Begriffsakrobatik, sondern um die Praxis. Mir ist vor allem schon verdächtig, weshalb man mit dieser Begriffsakrobatik am Ende herauskriegen will, dass man Wissenschaft mit weltanschaulichen Sichtweisen gleichsetzen will. Da schrillen, wie gesagt, bei jedem Sprachkritiker alle Glocken.
Weshalb also engagiert sich ein -ismus dermaßen heftig, um zu erreichen, dass er einen Fuß in der Wissenschaft hat? Wieso reicht ihm der Begriff Wissenschaft nicht? Wieso will er ihn mit einem deutlich ideologisch belasteten Begriff unterwandern?
Das sind meine Fragen. Und ich habe eine Menge hypothetischer Antworten.
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und wieder:
als atheismus bezeichnet man keine ideologie oder weltanschauung sondern das fehlen einer solchen.
deine verschwörungstheorien und vergleiche mit diktaturen sind langsam ermüdend.
Argumentiere, tyko. Nebelwerfer einstellen ist das Gegenteil davon.
Zitiere bitte einmal, wer außer humanist - dem Du die Definition nachgesprochen hast - das hier
(17-08-2011, 19:40)Tyko schrieb: als atheismus bezeichnet man keine ideologie oder weltanschauung sondern das fehlen einer solchen.
behauptet.
Ich bin sicher nicht auf dem Laufenden und kenne - wenn mir nichts durch die Lappen gegangen ist - nur die Definitionen seit den antiken Griechen bis in die Achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein.
Seit wann hat sich das geändert, und durch wen?
Bitte zitiere. wo Deine obige Definition als gültige behauptet wird und gib die Quelle an. Dann kann ich mich damit auseinandersetzen.
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17-08-2011, 20:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-08-2011, 20:51 von David.)
meine definition habe ich (nicht wörtlich) aus dawkins "god delusion" übernommen.
wichtig ist aber, dass ich mir sehr sicher bin mit meinen aussagen die meinung der meissten atheisten widerzuspiegeln.
es gibt aktuell wohl keine studie, die dieses thema behandelt, doch es wäre sicherlich sehr interessant. man könnte eine umfrage in der giordano-bruno stiftung oder in der hu starten.
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(17-08-2011, 19:31)Karla schrieb: (17-08-2011, 18:56)Tyko schrieb: (17-08-2011, 18:51)Karla schrieb: Wieso "muss" man das einsehen? Wer will das befehlen?
weil es einfachste logik ist.
wenn der agnostische atheismus als fehlen von theismus definiert ist und die wissenschaft frei von theismus ist, ist die wissenschaft atheistisch.
Man kann in Diktaturen auch mit "Logik" wegdisputieren, was man bei anderen nicht gelten lassen will.
Mir geht es nicht um diese Begriffsakrobatik, sondern um die Praxis. Mir ist vor allem schon verdächtig, weshalb man mit dieser Begriffsakrobatik am Ende herauskriegen will, dass man Wissenschaft mit weltanschaulichen Sichtweisen gleichsetzen will. Da schrillen, wie gesagt, bei jedem Sprachkritiker alle Glocken.
[...]
Will man nicht. Die wissenschaftliche Methode ist atheistisch oder agnostisch. Deswegen ist Atheismus jedoch nicht mit Wissenschaft gleichzusetzen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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(17-08-2011, 20:04)Karla schrieb: Argumentiere, tyko. Nebelwerfer einstellen ist das Gegenteil davon.
Zitiere bitte einmal, wer außer humanist - dem Du die Definition nachgesprochen hast - das hier
(17-08-2011, 19:40)Tyko schrieb: als atheismus bezeichnet man keine ideologie oder weltanschauung sondern das fehlen einer solchen.
behauptet.
Ich bin sicher nicht auf dem Laufenden und kenne - wenn mir nichts durch die Lappen gegangen ist - nur die Definitionen seit den antiken Griechen bis in die Achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein.
Seit wann hat sich das geändert, und durch wen?
Bitte zitiere. wo Deine obige Definition als gültige behauptet wird und gib die Quelle an. Dann kann ich mich damit auseinandersetzen.
Wenn du in den entsprechenden Blogs die Kommentare liest, wirst du das schnell merken. Agnostisch sind die meisten. Das würden auch die anderen Atheisten hier im Forum von sich behaupten.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
(17-08-2011, 22:29)humanist schrieb: Die wissenschaftliche Methode ist atheistisch oder agnostisch.
Das wird aber auch durch Wiederholung nicht wahrer.  Sorry, es ist schlicht Nonsens. Und es ist ein Versuch, die Wissenschaft ideologisch zu unterwandern.
Ich habe den Verdacht, dass auch hier obige Behauptung nur bei Dawkins gelesen und von dort übernommen wurde- Oder gibt es noch andere - vernünftige - Quellen, in denen Begründungen stehen? Dann würde ich das gerne wissen wollen.
Ich erwähne nur mal kurz etwas von dem Philosophen Peter Sloterdijk, der auf der ersten Seite seines Buches "Du musst dein Leben ändern" (2009) "die Sommeroffensive der Gottlosen von 2007" erwähnt, "der wir zwei der oberflächlichsten Pamphlete der jüngeren Geistesgeschichte verdanken [...]: Christopher Hitchen und Richard Dawkins". Seite 9.
Damit will ich diese Bewertung durch Sloterdijk nicht als Maß aller Dinge bezeichnen - wohl aber darauf hinweisen, dass es eine Art Glaubensfrage zu sein scheint, wie man Dawkins bewertet.
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass er mitunter unkrtisch übernommen wird und seine Sätze als Wahrheit gehandelt werden.
Um die eigene Weltsicht zu finden, ist das auch okay. Man kann sich ja jemandem anschließen, und das steht hier nicht zur Debatte.
Zur Debatte steht hier nur, ob man sich im Namen einer Weltsicht an der Wissenschaft vergreift. Und damit ist nicht zu spaßen.
Allerdings glaube ich, dass wir langsam aber sicher in ein Nebenthema hineingleiten, auch wenn es das Hauptthema unterfüttert.
Ich werde darum besser zum Thema "Neuer Atheismus" einen neuen Thread eröffnen.
Karla, irgendwie verstehe ich dein Problem nicht.
Wenn Tyko schreibt dass seiner Meinung nach Atheismus einfach "ohne Theismus" bedeutet, dann stimmt es doch das die wissenschaftliche Methodik atheistisch ist, da sie Gott als übernatürliche, unerklärliche Erklärung nicht mit einbezieht.
Das was hier betrieben wird ist doch lediglich eine Klauberei um Definitionen.
Nach Tykos Definition hat er aber nun mal recht.
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