(22-11-2011, 16:10)humanist schrieb: Wieso wird hier überhaupt verallgemeinert? Davon war ursprünglich nicht die Rede.
Wahrscheinlich wird hier wirklich einiges verallgemeinert.
Es werden wohl bei Atheisten als auch bei Gläubigen verschiedene Aspekte eine Rolle spielen, wie moralische Wertungen vorgenommen werden, und keine für sich alleine.
Bei dem einen überwiegt dies, bei dem anderen das.
Hierbei spielt wohl Erfahrung, Bildung etc. auch eine gewisse Rolle.
Beiträge: 19378
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(22-11-2011, 12:07)Gundi schrieb: Nein, aber das bedeutet nicht gleich, dass sich jeder Christ/Atheist mit wehenden Fahnen die Menschnrechte hochält.
hat auch niemand behauptet
die rede war von einem "großteil"
(22-11-2011, 12:07)Gundi schrieb: Welche Gesellschaft kann denn von sich behaupten wirklich konform mit den Menschenrechten zu sein?
vom grundsatz her doch einige
wie die praxis gelebt wird, ist natürlich eine andere sache. wie bei der moral ja immer
(22-11-2011, 12:07)Gundi schrieb: Wir reden hier aber nicht von "Menschenrechten", sondern von Menschenrechten. Und die sind nun mal festgeschrieben
das ist ja auch zum teil das problem. einer schreibt fest, was die "menschenrechte" zu sein hätten - und andere sollen sich gefälligst daran halten. so funktioniert das natürlich nicht. umsewtzen lassen sich die menschenrechte nicht per dekret, sondern nur in mühevoller überzeugungsarbeit (und man hat ja auch nicht die schlechtesten argumente
aber wenn du den herschern z.b. in china sagst, die menschenrechte seien ja schließlich festgeschrieben, wird sie das wohl kaum beeindrucken
(22-11-2011, 12:07)Gundi schrieb: Und wenn jemand meint Atheisten und Christen würden sich an den Menschenrechten orientieren, dann schlussfolgert das, dass damit eben die Menschenrechte gemeint sind, zu denen sich die UN Menschenrechtscharta bekennt und nicht von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedliche "Menschenrechte".
ja - und ein großteil von atheisten wie christen fühlt sich ja auch genau diesen menschenrechten verpflichtet
wo ist dein problem?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Beiträge: 19378
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(22-11-2011, 12:23)duanes schrieb: (22-11-2011, 08:21)petronius schrieb: was soll die ganze etikettenkleberei eigentlich? worauf willst du hinaus?
Auf das was sache ist, nicht mehr und nicht weniger
und was genau soll sache sein?
(22-11-2011, 12:23)duanes schrieb: Was deine behauptung betrifft, liegst genauso falsch, den ein Atheist kann unmöglicht an Gott glauben, tut er doch ist sein Atheismus nur eine selbstverarschung auch wenn er sich selbst als atheisten bezeichnet
wo soll ich was von atheisten gesagt haben, die an gott glauben?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Beiträge: 188
Themen: 0
Registriert seit: Feb 2010
(22-11-2011, 16:02)Gundi schrieb: Ich denke duanes hat hier schon recht.
Zu behaupten Atheisten würden sich nach den Menschenrechten und dem Humanismus orientieren, würde vorraussetzen dass jeder Atheist diese auch kennt und sich damit auseinandergesetzt hat. Sicherlich werden das einige gemacht haben, alle aber mit Sicherheit nicht.
Die Verallgemeinerung kommt aber von dir, Gundi. Ich sprach von einem Großteil.
Muss man sich mit den Menschenrechten (der UN-Menschenrechtscharta) auseinandersetzen? Diese Rechte bilden das rechtlich-ethische Fundament der westlichen Demokratien. Als solche sind sie jedem Bürger zumindest ungefähr bekannt; man muss nicht den exakten Wortlaut oder dergleichen kennen, um sich an ihnen orientieren zu können. Eine notwendige Auseinandersetzung mit den Menschenrechten sehe ich eigentlich nur dann, wenn man sich näher mit dem Thema beschäftigen will. Für das alltägliche Leben sind diese Regelungen doch evident und müssen nicht breit diskutiert werden.
(22-11-2011, 16:02)Gundi schrieb: Ich wage sogar zu behaupten, dass die Mehrheit der Atheisten sich zu großen Teilen (aber nicht ausschließlich) an dem jeweiligen Zeitgeist orientiert. Also der Gesellschaft und was dort mehrheitlich Konsens ist.
Bei Gläubigen sehe ich dies jedoch ähnlich.
Wie bereits im vorangegangenen Post geschrieben, weicht der herrschende Zeitgeist doch nicht krass von den Menschenrechten ab. Es gibt zu klärende ethische Fragen in Bezug auf aktuelle gesellschaftspolitische Geschehnisse, aber der Kern bleibt unverändert.
(22-11-2011, 16:02)Gundi schrieb: Welche Gesellschaft kann denn von sich behaupten wirklich konform mit den Menschenrechten zu sein?
Wer so denkt verschließt mMn. die Augen vor der Realität.
Im eigenen Land mag das noch stimmen, bei der Interaktion mit anderen Gesellschaften jedoch nicht mehr (gerade im Bereich Produktion, Müllentsogung, Rohstoffe).
Das alles ist natürlich theoretisch zu sehen, "wie bei der moral ja immer" (Zitat petronius). Die gelebte Praxis überschneidet sich aber zumindest auf unsere Gesellschaft bezogen doch zu einem großen Teil mit den theoretisch verankerten Rechten. So erscheint es zumindest mir.
(22-11-2011, 22:24)petronius schrieb: (22-11-2011, 12:07)Gundi schrieb: Welche Gesellschaft kann denn von sich behaupten wirklich konform mit den Menschenrechten zu sein?
vom grundsatz her doch einige
wie die praxis gelebt wird, ist natürlich eine andere sache. wie bei der moral ja immer
Nur kommt es eben gerade bei den Menschenrechten auf das "gelebte" an. Lippenbekenntnisse mögen schön und gut sein, nur leider nicht sehr sinnreich.
Insofern wäre mir keine Gesellschaft bekannt, die die Menschenrechte außerhalb des eigenes Landes nicht verletzen würde. Und sei es nur passiv indem sie Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern durch Wirtschaft und dergleichen unterstützt.
Das ist auch hier gar nicht Thema. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen dass Gesellschaft und Menschenrechte eben nicht, wie von dir geschrieben "in vielen Fällen zusammen fällt".
(22-11-2011, 22:24)petronius schrieb: (22-11-2011, 12:07)Gundi schrieb: Wir reden hier aber nicht von "Menschenrechten", sondern von Menschenrechten. Und die sind nun mal festgeschrieben
das ist ja auch zum teil das problem. einer schreibt fest, was die "menschenrechte" zu sein hätten - und andere sollen sich gefälligst daran halten. so funktioniert das natürlich nicht. umsewtzen lassen sich die menschenrechte nicht per dekret, sondern nur in mühevoller überzeugungsarbeit (und man hat ja auch nicht die schlechtesten argumente
Richtig, aber o.t.
Generell verstehen die meisten unter Menschenrechte eben die von der UN anerkannten. Daher ist dein Satz, dass jede Gesellschaft ihre eigenen Menschenrechte hat in dem Zusammenhang, dass Menschenrechte und Gesellschaft "in vielen Fällen zusammen fällt", und sich daher "ein Großteil der Atheisten und Gläubigen an den Menschenrechten orientiert" nicht ganz korrekt.
(22-11-2011, 22:24)petronius schrieb: aber wenn du den herschern z.b. in china sagst, die menschenrechte seien ja schließlich festgeschrieben, wird sie das wohl kaum beeindrucken
Keine Ahnung, was du mir damit sagen möchtest. Sehe den Zusammenhang zu meinem vorigen Beitrag nicht.
(22-11-2011, 22:24)petronius schrieb: (22-11-2011, 12:07)Gundi schrieb: Und wenn jemand meint Atheisten und Christen würden sich an den Menschenrechten orientieren, dann schlussfolgert das, dass damit eben die Menschenrechte gemeint sind, zu denen sich die UN Menschenrechtscharta bekennt und nicht von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedliche "Menschenrechte".
ja - und ein großteil von atheisten wie christen fühlt sich ja auch genau diesen menschenrechten verpflichtet
Einige sicher. Ein Großteil? Fraglich.
Sich den Menschenrechten verpflichtet fühlen, heißt doch auch diese zu kennen, sich mit Ihnen auseinander zu setzen und sie für gut zu befinden.
Ob ein Großteil der Atheisten/Christen dies tut, können wir wohl beide nicht beantworten.
Für mich liegt daher die Vermutung näher, dass die meisten Menschen sich ihre Vorstellungen von Moral eher unbewusst über Erziehung, Gesellschaft, soziales Umfeld etc. aneignen.
Eine Gesellschaft die dann näher den Menschenrechten steht, wird dann natürlich auch dementsprechend Einfluss haben.
Es wäre aber dann falsch zu sagen ein Großteil der Menschen fühlt sich den Menschenrechten verpflichtet, wenn sie sich eher den Werten verpflichtet fühlen mit welchen sie aufwuchsen bzw. welche sie prägten.
Ich denke der Unterschied ist klar.
(22-11-2011, 22:53)nidschki schrieb: Muss man sich mit den Menschenrechten (der UN-Menschenrechtscharta) auseinandersetzen?
Muss man natürlich nicht. Wer jedoch behauptet er orientiere sich an den Menschenrechte, sollte dies schon tun. Er sollte ja schließlich wissen woran er sich orientiert.
(22-11-2011, 22:53)nidschki schrieb: Wie bereits im vorangegangenen Post geschrieben, weicht der herrschende Zeitgeist doch nicht krass von den Menschenrechten ab.
Sehr richtig. Nur woran orientiert sich der Einzelne? Können Zeitgeist und Menschenrechte einfach gleichgesetzt werden? Ich denke nicht, denn es macht eben schon einen Unterschied ob ich mich an etwas orientiere dass ich kenne, überprüft und für gut befunden habe (mit dem ich mich also aktiv auseinandergesetzt habe) oder ob ich (etwas platt ausgedrückt) einfach das annehme was gerade modern ist.
Der jenige der sich an den Menschenrechten orientier, täte dies auch immer noch wenn der Zeitgeist sich ändert.
(22-11-2011, 22:53)nidschki schrieb: Die gelebte Praxis überschneidet sich aber zumindest auf unsere Gesellschaft bezogen doch zu einem großen Teil mit den theoretisch verankerten Rechten. So erscheint es zumindest mir.
In unserem Lande, ja.
Aber Deutschland ist kein abgeschlossenes Eiland, wir interagieren mit anderen Nationen. Zu einem Großteil natürlich über die Wirtschaft.
Und da sieht es eben nicht immer so rosa aus wie bei uns.
Mit Kinderarbeit produzierte Waren landen auch bei uns auf den Wühltischen.
Rohstoffe werden auch von deutschen Firmen weltweit ausgebeutet und bei den Arbeits-, Umwelt-, und Lebensbedingungen nicht immer genau hingesehen.
usw. usw...
Danke Sophie für deine umfangreiche Antwort.
Bitte erlaube mir einige Fragen:
(22-11-2011, 18:30)Sophie schrieb: Ich bin der Meinung, dass wir für Lebewesen, denen wir die Möglichkeit genommen haben, für sich selber zu sorgen, so gut wie möglich sorgen sollten/müssen.
Du meinst hiermit domestizierte Tiere?
Gebe ich dir Recht. Leider ist mittlerweile aber auch so dass wilde Tiere Schutz benötigen.
(22-11-2011, 18:30)Sophie schrieb: Würde hat für mich mehr mit Wertschätzung und Respekt zu tun, damit, dass man den Menschen nicht vor anderen beschämt (weil er sich dann schlecht fühlen würde), dass man ihn auf Augenhöhe behandelt.
Deine Ausführungen klingen ein wenig, dass Würde erst durch einen anderen gültig wird (durch die Wertschätzung/Respekt den eine Person einer anderen nahebringt), und für sich selbst nicht besteht.
Verstehe ich dich hier richtig?
(22-11-2011, 18:30)Sophie schrieb: Ich versuche, so zu leben, dass ich am Ende nichts bereue. Ich versuche, in Diskussionen sachlich zu bleiben, andere Meinungen zu respektieren und wenn ich merke, dass man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, die einfach so stehen zu lassen.
Ich versuche, alle Menschen zu respektieren und ihre Gefühle zu achten/respektieren.
Ich möchte ein gleichberechtigtes Miteinander und versuche auch, das zu leben.
Dazu gehört aber auch, dass ich nicht immer nur darauf achte, dass es ja allen anderen gut geht, sondern auch, dass ich mich selbst achte.
Finde ich sehr gut und gerade den letzten Satz sehr wichtig (wird bei solchen Aufzählungen oftmals vergessen).
Beiträge: 19378
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Nur kommt es eben gerade bei den Menschenrechten auf das "gelebte" an
kommt es immer - nicht nur bei den menschenrechten
und wie ja schon nidschki sagte, wird dieser anspruch in unserer gesellschaft doch recht weitgehend erfüllt
(22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Insofern wäre mir keine Gesellschaft bekannt, die die Menschenrechte außerhalb des eigenes Landes nicht verletzen würde
mir auch nicht
und weiter?
sind die menschenrechte - weil sie ja in der praxis oft verletzt werden - nichts wert, können wir sie gleich einstampfen?
du mußt dich mal von deinem schwarzweißdenken lösen
(22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Ich möchte nur darauf aufmerksam machen dass Gesellschaft und Menschenrechte eben nicht, wie von dir geschrieben "in zusammen fällt"
doch, tut es
"in vielen Fällen", wenn auch nicht in allen
warum verallgemeinerst du hier alles und hältst das denen vor, die eben bewußt nur teilbezüge herstellen?
(22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Einige sicher. Ein Großteil? Fraglich
wortklauberei
(22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Sich den Menschenrechten verpflichtet fühlen, heißt doch auch diese zu kennen, sich mit Ihnen auseinander zu setzen und sie für gut zu befinden.
Ob ein Großteil der Atheisten/Christen dies tut, können wir wohl beide nicht beantworten
doch. schau dich um
ich z.b. kenne niemanden, der das nicht tut
(22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Für mich liegt daher die Vermutung näher, dass die meisten Menschen sich ihre Vorstellungen von Moral eher unbewusst über Erziehung, Gesellschaft, soziales Umfeld etc. aneignen
richtig, aber hier off topic
und wie willst du denn anders als über "Erziehung, Gesellschaft, soziales Umfeld etc." von menschenrechten wind kriegen?
(22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Es wäre aber dann falsch zu sagen ein Großteil der Menschen fühlt sich den Menschenrechten verpflichtet, wenn sie sich eher den Werten verpflichtet fühlen mit welchen sie aufwuchsen bzw. welche sie prägten.
Ich denke der Unterschied ist klar
nein, denn die werte, mit denen wir hier aufwachsen, sind eben im allgemeinen konform mit den menschenrechten
ich hab das gefühl, du anerkennst anständiges soziales verhalten nur bei denen, die ständig mit der menschenrechtscharta wedeln
ist dem so?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(23-11-2011, 09:27)petronius schrieb: (22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Insofern wäre mir keine Gesellschaft bekannt, die die Menschenrechte außerhalb des eigenes Landes nicht verletzen würde
mir auch nicht
und weiter?
sind die menschenrechte - weil sie ja in der praxis oft verletzt werden - nichts wert, können wir sie gleich einstampfen?
du mußt dich mal von deinem schwarzweißdenken lösen
Lol, weil ich ja auch irgendwo etwas von einstampfen gesagt habe 
Dein Beitrag hat doch überhaupt gar keinen Bezug zu dem von mir geschriebenen, außer Polemik (oder was genau meinst du jetzt mit Schwarzweißdenken? Wo soll ich das denn schon wieder gemacht haben?)
(23-11-2011, 09:27)petronius schrieb: (22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Ich möchte nur darauf aufmerksam machen dass Gesellschaft und Menschenrechte eben nicht, wie von dir geschrieben "in zusammen fällt"
doch, tut es
"in vielen Fällen", wenn auch nicht in allen
warum verallgemeinerst du hier alles und hältst das denen vor, die eben bewußt nur teilbezüge herstellen?
Wow, du machst dir extra die Mühe das "in vielen Fällen" aus meinem Beitrag rauszulöschen um mir dann vorzuwerfen ich würde verallgemeinern?
Na, du hasts ja drauf.
Desweiteren wüsste ich nicht wo ich verallgemeinere...
(23-11-2011, 09:27)petronius schrieb: (22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Einige sicher. Ein Großteil? Fraglich
wortklauberei
Nö.
(23-11-2011, 09:27)petronius schrieb: (22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Sich den Menschenrechten verpflichtet fühlen, heißt doch auch diese zu kennen, sich mit Ihnen auseinander zu setzen und sie für gut zu befinden.
Ob ein Großteil der Atheisten/Christen dies tut, können wir wohl beide nicht beantworten
doch. schau dich um
ich z.b. kenne niemanden, der das nicht tut
Na, dann gratuliere ich zu diesem gebildeten Umfeld.
Ich kenne ne ganze Menge Leute die grob wissen was die Menschenrechte sind, sich aber nicht wirklich mit Ihnen intensiv befasst haben.
Wenn du beiden die selbe "Orientierung an den Menschenrechten" bescheinigst, bist du es wohl der hier verallgemeinert.
(23-11-2011, 09:27)petronius schrieb: (22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Für mich liegt daher die Vermutung näher, dass die meisten Menschen sich ihre Vorstellungen von Moral eher unbewusst über Erziehung, Gesellschaft, soziales Umfeld etc. aneignen
richtig, aber hier off topic 
Eben nicht.
Es macht einen Unterschied ob ich mich expliziet an den menshenrechten orientiere, oder an dem was momentan die Gesellschaft predigt.
(22-11-2011, 23:01)Gundi schrieb: Es wäre aber dann falsch zu sagen ein Großteil der Menschen fühlt sich den Menschenrechten verpflichtet, wenn sie sich eher den Werten verpflichtet fühlen mit welchen sie aufwuchsen bzw. welche sie prägten.
Ich denke der Unterschied ist klar
(23-11-2011, 09:27)petronius schrieb: nein, denn die werte, mit denen wir hier aufwachsen, sind eben im allgemeinen konform mit den menschenrechten
Das hat auch niemand bezweifelt. Dennoch ist es nun mal nicht korrekt Menschenrechte und "Werte mit denen wir hier aufwachsen" synonym zu verwenden. Auch nicht in der Diskussion an was sich Menschen orientieren.
(23-11-2011, 09:27)petronius schrieb: ich hab das gefühl, du anerkennst anständiges soziales verhalten nur bei denen, die ständig mit der menschenrechtscharta wedeln
ist dem so?
Natürlich, petronius, natürlich...
Beiträge: 24
Themen: 3
Registriert seit: Aug 2011
(23-11-2011, 00:06)Gundi schrieb: (22-11-2011, 18:30)Sophie schrieb: Ich bin der Meinung, dass wir für Lebewesen, denen wir die Möglichkeit genommen haben, für sich selber zu sorgen, so gut wie möglich sorgen sollten/müssen.
Du meinst hiermit domestizierte Tiere?
Gebe ich dir Recht. Leider ist mittlerweile aber auch so dass wilde Tiere Schutz benötigen.
Ich dachte zunächst an domestizierte Tiere, dann aber auch an solche, die zwar wild sind, aber stark bedroht, weil wir ihnen das nehmen, was sie zum Leben brauchen.
(23-11-2011, 00:06)Gundi schrieb: (22-11-2011, 18:30)Sophie schrieb: Würde hat für mich mehr mit Wertschätzung und Respekt zu tun, damit, dass man den Menschen nicht vor anderen beschämt (weil er sich dann schlecht fühlen würde), dass man ihn auf Augenhöhe behandelt.
Deine Ausführungen klingen ein wenig, dass Würde erst durch einen anderen gültig wird (durch die Wertschätzung/Respekt den eine Person einer anderen nahebringt), und für sich selbst nicht besteht.
Verstehe ich dich hier richtig?
Ja, ohne Miteinander ist Würde nach meinem Verständnis nicht nötig. Wenn ich alleine bin, kümmert es keinen, was ich mache, ob ich in normalerweise peinlichen Situationen bin, ob es peinliche Fotos von mir gibt, (peinlich ist etwas meiner Ansicht nach nur, wenn andere davon wissen können.), mich kann keiner bloßstellen, entwürdigen, beschämen und demütigen. Ist vielleicht ähnlich wie Stolz, nur dass es ohne diesen hochmütigen Anteil ist, vielleicht auch ein bisschen wie guter Ruf und Selbstachtung. Vielleicht kann man sagen, dass meine Vorstellung von Würde solche Begriffe in sich vereint.
Im Miteinander ist das auf einmal wichtig: Wir wollen / müssen mit den anderen gut auskommen. Wollen wir Hilfe, wollen wir nett behandelt werden, wollen wir reden... dann müssen wir auf den anderen achten.
Im Miteinander entstehen erst soziale Regeln, und dazu gehört meistens, den anderen gut zu behandeln, weil mein Verhalten auf mich zurückkommt.
Dazu muss ich vielleicht noch sagen, dass ich atheistisch aufgewachsen bin und so gut wie nie mit Religion in Kontakt gekommen bin.
Den Begriff Würde habe ich natürlich trotzdem kennengelernt und immer so verstanden, wie oben beschrieben.
Beiträge: 24
Themen: 3
Registriert seit: Aug 2011
Ich hab mir heut noch etwas Gedanken drüber gemacht, wie das ist, wenn jemand in "entwürdigenden Verhältnissen" lebt.
Zum einen ist das, was wir so (als entwürdigend) empfinden, größtenteils anerzogen, wir orientieren uns an dem, was in der Gesellschaft akzeptiert ist und was nicht. Kleine Kinder empfinden z. B. Dreck noch nicht als eklig.
Und wenn es ärmliche, schmutzige Verhältnisse sind, dann kann man das genausogut als ungesund und schädlich bezeichnen. Entwürdigend ist es, wenn es derjenige auch so empfindet- meiner Meinung nach.
Beiträge: 19378
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
23-11-2011, 20:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-11-2011, 20:55 von petronius.)
(23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: oder was genau meinst du jetzt mit Schwarzweißdenken? Wo soll ich das denn schon wieder gemacht haben?
du erweckst den eindruck, als gäbe es nur totale achtung aller menschenrechte in ihrer jeweils weitesgehenden auslegung oder eben deren völlige nichtachtung, und nichts dazwischen. sowie entweder das bekenntnis aller einer gruppe dazu oder eben die unmöglichkeit, sich auf die menschnrechte als moralische leitlinie zu berufen
(23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Wow, du machst dir extra die Mühe das "in vielen Fällen" aus meinem Beitrag rauszulöschen um mir dann vorzuwerfen ich würde verallgemeinern?
sorry, da ist mir copy&paste zu delete&paste verrutscht
hätte man aber vielleicht auch nachvollziehen können und ändert ja nichts daran, "dass Gesellschaft und Menschenrechte eben" durchaus, wie von mir geschrieben, "in vielen Fällen zusammen fällt"
(23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Desweiteren wüsste ich nicht wo ich verallgemeinere...
siehe oben
ich darf daran erinnern, daß sich die ganze debatte daran entzündet hat, daß du des humanisten aussage über einen großteil von christen wie atheisten abgelehnt hast, weil das nicht auf alle zutrifft
(23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Na, dann gratuliere ich zu diesem gebildeten Umfeld
dankeschön
nur hat das nichts mit bildung zu tun
ich weiß ja nicht, wie deine erziehung abgelaufen ist. aber mir hat man beigebracht, den mitmenschen zu respektieren und ihm die gleichen rechte zuzugestehen, die ich auch mir zugestehe - und zwar schon von klein auf, durch vorbild und konkrete reaktion auf und auseiandersetzung mit meinem handeln. auf dem jeweiligen angepaßte weise, und nicht durch auswendiglernen lassen der menschenrechtserklärung. daß meine (anerzogenen) moralischen überzeugungen diesen entsprechen, habe ich erst sehr viel später gelernt
und so ist eben die übereinstimmung mit den menschenrechten auch bei vielen anderen gelebte praxis
(23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Ich kenne ne ganze Menge Leute die grob wissen was die Menschenrechte sind, sich aber nicht wirklich mit Ihnen intensiv befasst haben
und wo ist das problem?
gehts dir um akademisches vorzeigewissen oder um überzeugung und verhalten eines menschen?
(23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Wenn du beiden die selbe "Orientierung an den Menschenrechten" bescheinigst, bist du es wohl der hier verallgemeinert
nö
(23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: (23-11-2011, 09:27)petronius schrieb: richtig, aber hier off topic 
Eben nicht
du kannst den ironieresistenz-modus wieder abschalten
(23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Es macht einen Unterschied ob ich mich expliziet an den menshenrechten orientiere, oder an dem was momentan die Gesellschaft predigt
nicht unbedingt
wo genau und warum konkret?
(23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Das hat auch niemand bezweifelt. Dennoch ist es nun mal nicht korrekt Menschenrechte und "Werte mit denen wir hier aufwachsen" synonym zu verwenden
hat keiner gemacht, auch wenn die inhalte sich weitgehend decken
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(23-11-2011, 20:54)petronius schrieb: (23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: oder was genau meinst du jetzt mit Schwarzweißdenken? Wo soll ich das denn schon wieder gemacht haben?
du erweckst den eindruck, als gäbe es nur totale achtung aller menschenrechte in ihrer jeweils weitesgehenden auslegung oder eben deren völlige nichtachtung, und nichts dazwischen. sowie entweder das bekenntnis aller einer gruppe dazu oder eben die unmöglichkeit, sich auf die menschnrechte als moralische leitlinie zu berufen
Nö. Ich versuche herauszustellen an was sich mMn. "ein Großteil der Atheisten/Christen" orientiert. Und ich bin eben der Meinung dass dies der jeweilige Zeitgeist ist, und nicht expliziet die Menschenrechte.
(23-11-2011, 20:54)petronius schrieb: ich darf daran erinnern, daß sich die ganze debatte daran entzündet hat, daß du des humanisten aussage über einen großteil von christen wie atheisten abgelehnt hast, weil das nicht auf alle zutrifft
Wieder falsch. Ich habe gesagt dass ich es für falch halte zu behaupten, dass ein Großteil der Atheisten/Christen sich moralisch an den Menschenrechten orientiert.
Für mich macht es halt einen Unterschied ob man sich an der jeweiligen vorherrschenden Moral orientiert oder sich durch eigene Gedanken und Suche einen Standpunkt erarbeitet (dass ist ohne jede Wertung gemeint).
Das eine ändert sich mit dem Zeitgeist, das andere eher nicht.
Wer von sich behauptet er orientiere sich an den Menschenrechten, sollte nun mal auch wissen woran er sich orientiert, ergo die Menschenrechte kennen und diese auch bei sich änderndem gesellschaftlichen Konsens für sich selber als gut und richtig befinden.
(23-11-2011, 20:54)petronius schrieb: ich weiß ja nicht, wie deine erziehung abgelaufen ist. aber mir hat man beigebracht, den mitmenschen zu respektieren und ihm die gleichen rechte zuzugestehen, die ich auch mir zugestehe - und zwar schon von klein auf, durch vorbild und konkrete reaktion auf und auseiandersetzung mit meinem handeln. auf dem jeweiligen angepaßte weise, und nicht durch auswendiglernen lassen der menschenrechtserklärung. daß meine (anerzogenen) moralischen überzeugungen diesen entsprechen, habe ich erst sehr viel später gelernt
Sag ich doch. Orientierung an Erziehung, gesellschaft und soziale Umfeld.
Und eben nicht expliziet die Menschenrechte.
Hättest du eine andere erziehung genossen, hättest du heute vieleicht andere Vorstellungen.
(23-11-2011, 20:54)petronius schrieb: (23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Ich kenne ne ganze Menge Leute die grob wissen was die Menschenrechte sind, sich aber nicht wirklich mit Ihnen intensiv befasst haben
und wo ist das problem?
Es gibt dabei kein Problem. Ich diskutiere hier ohne jede Wertung.
(23-11-2011, 20:54)petronius schrieb: gehts dir um akademisches vorzeigewissen oder um überzeugung und verhalten eines menschen?
Weder noch. Es geht mir darum ob man eine moralische Orientierung durch Erziehung, Gesellschaft ... bekommt, oder duch das eigene aktive Nachdenken darüber.
Wobei das eine natürlich Motor für das andere sein kann.
(23-11-2011, 20:54)petronius schrieb: (23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Das hat auch niemand bezweifelt. Dennoch ist es nun mal nicht korrekt Menschenrechte und "Werte mit denen wir hier aufwachsen" synonym zu verwenden
hat keiner gemacht, auch wenn die inhalte sich weitgehend decken
Na eben doch, du.
Wenn dem nicht so ist, verstehe ich deine Kritik an meinen Aussagen nicht.
Beiträge: 19378
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Ich versuche herauszustellen an was sich mMn. "ein Großteil der Atheisten/Christen" orientiert. Und ich bin eben der Meinung dass dies der jeweilige Zeitgeist ist, und nicht expliziet die Menschenrechte
die menschenrechte sind ausdruck des zeitgeists!
(23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Ich habe gesagt dass ich es für falch halte zu behaupten, dass ein Großteil der Atheisten/Christen sich moralisch an den Menschenrechten orientiert
ist aber praktisch der fall, auch wenn du es nicht so nennen willst
erklär doch mal, wie das aussehen soll, wenn sich einer "moralisch an den Menschenrechten orientiert". und warum das auf diejenigen, die sich eben schon so verhalten, nicht zutreffen soll
(23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Für mich macht es halt einen Unterschied ob man sich an der jeweiligen vorherrschenden Moral orientiert oder sich durch eigene Gedanken und Suche einen Standpunkt erarbeitet (dass ist ohne jede Wertung gemeint)
und wie kommst du dazu, deinen mitmenschen dieses abzusprechen?
(23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Das eine ändert sich mit dem Zeitgeist, das andere eher nicht
das ist doch unsinn. bei unseren gedanen und der suche nach einem standpunkt sind wir nie frei vom einfluß des "zeitgeists" (schreckliches wort, das nprmalerweise nur von religionsfundis als pejorativer kampfbegriff gebraucht wird), also von gesellschaftlichen strömungen
(23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Wer von sich behauptet er orientiere sich an den Menschenrechten, sollte nun mal auch wissen woran er sich orientiert, ergo die Menschenrechte kennen und diese auch bei sich änderndem gesellschaftlichen Konsens für sich selber als gut und richtig befinden
und wie kommst du darauf, das sei bei jenen, die solches behaupten, nicht gegeben?
es gibt zum einen die, welche sich eben explizit auf die (ihnen selbstverständlich bekannten) menschenrechte berufen, und andere, die ganz selbstverständlich, vielleicht auch ohne die menschenrechtscharta je gelesen zu haben, sich ihr entsprechend verhalten
was hast du an denen auszusetzen?
(23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Sag ich doch. Orientierung an Erziehung, gesellschaft und soziale Umfeld.
Und eben nicht expliziet die Menschenrechte
es geht dir also doch nicht darum, wie menschen sind, was sie denken und tun, sondern nur darum, ob sie mit einem stück papier wedeln
oder auf was willst du eigentlich hinaus?
(23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Hättest du eine andere erziehung genossen, hättest du heute vieleicht andere Vorstellungen
klar
und hätte meine tante einen schwanz, wär sie mein onkel o.O
(23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Es geht mir darum ob man eine moralische Orientierung durch Erziehung, Gesellschaft ... bekommt, oder duch das eigene aktive Nachdenken darüber
beides natürlich!
was für eine seltsame frage...
(23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: (23-11-2011, 20:54)petronius schrieb: (23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Dennoch ist es nun mal nicht korrekt Menschenrechte und "Werte mit denen wir hier aufwachsen" synonym zu verwenden
hat keiner gemacht, auch wenn die inhalte sich weitgehend decken
Na eben doch, du
wo soll das gewesen sein?
(23-11-2011, 10:16)Gundi schrieb: Wenn dem nicht so ist, verstehe ich deine Kritik an meinen Aussagen nicht
ich versteh ja deine kritik an der aussage, "dass sich Atheisten [und eben auch Christen] zum Großteil an den Menschenrechten etc. orientieren", auch nicht. du machst aus "sich orientieren an" (und von einer irgendwo schriftlich festgelegten satzung war dabei noch gar nicht mal die rede) ein "sich explizit berufen auf" eben jene schriftlich festgelegten satzung und nimmst das als vorwand, um hier wortklauberei zu treiben. das ist alles
noch mal: von den menschenrechten hat auch der eine vorstellung, der die un-charta nicht auswendig gelernt hat
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: (23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Ich versuche herauszustellen an was sich mMn. "ein Großteil der Atheisten/Christen" orientiert. Und ich bin eben der Meinung dass dies der jeweilige Zeitgeist ist, und nicht expliziet die Menschenrechte
die menschenrechte sind ausdruck des zeitgeists!
Das eine wird wohl das andere auch beeinflussen, wohl wahr.
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: (23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Ich habe gesagt dass ich es für falch halte zu behaupten, dass ein Großteil der Atheisten/Christen sich moralisch an den Menschenrechten orientiert
ist aber praktisch der fall, auch wenn du es nicht so nennen willst
Und das machst du woran fest?
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: erklär doch mal, wie das aussehen soll, wenn sich einer "moralisch an den Menschenrechten orientiert". und warum das auf diejenigen, die sich eben schon so verhalten, nicht zutreffen soll
Verstehe die Frage nicht.
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: (23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Für mich macht es halt einen Unterschied ob man sich an der jeweiligen vorherrschenden Moral orientiert oder sich durch eigene Gedanken und Suche einen Standpunkt erarbeitet (dass ist ohne jede Wertung gemeint)
und wie kommst du dazu, deinen mitmenschen dieses abzusprechen?
Jetzt geht das wieder los...
Ich spreche niemandem irgendetwas ab.
Ich sage nur das der eine sich an der Gesellschaft orientiert und ein anderer eigene Wege geht (eventuell durch tieferes Befassen mit der Materie).
Wenn beide zum selben "Ergebnis" kommen, ist die Orientierung dennoch eine andere.
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: (23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Das eine ändert sich mit dem Zeitgeist, das andere eher nicht
das ist doch unsinn. bei unseren gedanen und der suche nach einem standpunkt sind wir nie frei vom einfluß des "zeitgeists"
Möglich. Das eine mag das andere bedingen.
Wenn jemand für sich aber festlegt, dass alle Menschen gleich sind, wird er diese Ansicht auch in einer Gesellschaft behalten, bei der das vieleicht nicht allgemeiner Konsens ist. Weil er es eben für sich als richtig befunden hat und damit natürlich einen ganz anderen Stand hat als jemand, der sich mit diesem Thema noch nicht so intensiv befasst hat.
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: schreckliches wort, das nprmalerweise nur von religionsfundis als pejorativer kampfbegriff gebraucht wird
Totaler Quatsch.
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: (23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Wer von sich behauptet er orientiere sich an den Menschenrechten, sollte nun mal auch wissen woran er sich orientiert, ergo die Menschenrechte kennen und diese auch bei sich änderndem gesellschaftlichen Konsens für sich selber als gut und richtig befinden
und wie kommst du darauf, das sei bei jenen, die solches behaupten, nicht gegeben?
Sicher gibt es solche und solche.
Das Verallgemeinern wollten wir doch lassen, nicht?
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: es gibt zum einen die, welche sich eben explizit auf die (ihnen selbstverständlich bekannten) menschenrechte berufen, und andere, die ganz selbstverständlich, vielleicht auch ohne die menschenrechtscharta je gelesen zu haben, sich ihr entsprechend verhalten
Keine neue Erkenntnis.
Sage ich doch bereits die ganze Zeit.
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: was hast du an denen auszusetzen?
Wieso sollte ich an irgendjemandem etwas auszusetzen haben?
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: (23-11-2011, 23:08)Gundi schrieb: Sag ich doch. Orientierung an Erziehung, gesellschaft und soziale Umfeld.
Und eben nicht expliziet die Menschenrechte
es geht dir also doch nicht darum, wie menschen sind, was sie denken und tun, sondern nur darum, ob sie mit einem stück papier wedeln
Ja, ja...
Wir reden hier nicht über das Verhalten eines Menschen, sondern über dessen Orientierung. Wie sein Verhalten (bzw. moralische Betrachtungsweise) also zu Stande kommt.
Du setzt "Orientierung an den Menschenrechten" und "Orientierung an der Gesellschaft" gleich, insofern der allgemeine Konsens der Gesellschaft in großen Teilen mit den Menschenrechten zusammenfällt.
Ich tue das nicht, da für mich das "Vorbild" auch eine Rolle spielt.
Lebe ich nach den Menschenrechten, weil ich von ihrer Richtigkeit überzeugt bin, oder bin ich von ihrer Richtigkeit überzeugt (bzw. lebe ich nach ihnen) weil ein Großteil der Gesellschaft danach lebt?
Praktisch mag das vieleicht keinen Unterschied haben.
Darum ging es aber auch nicht (verstehe daher auch diverse Einwände deinerseits nicht), wohl aber wird es wichtig wenn Aussagen getroffen werden wie die aktuelle.
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: du machst aus "sich orientieren an" (und von einer irgendwo schriftlich festgelegten satzung war dabei noch gar nicht mal die rede) ein "sich explizit berufen auf"
Tue ich nicht. Ich differenziere lediglich mehr, was unter "Orientierung" verstanden wird, was also der Auslöser für das jeweilige Empfinden ist.
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: eben jene schriftlich festgelegten satzung und nimmst das als vorwand, um hier wortklauberei zu treiben. das ist alles
Aber warum diskutierst du dann mit mir, wenn es lediglich um Wortklauberei geht?
(24-11-2011, 09:37)petronius schrieb: noch mal: von den menschenrechten hat auch der eine vorstellung, der die un-charta nicht auswendig gelernt hat
Und was soll das jetzt wieder heißen?
Eine Vorstellung kann man von fast allem haben...
Ich möchte hier noch einmal expliziet festhalten, dass es gar nicht vordergründig um die Frage geht: Menschenrechte ja oder nein?
Es geht um den Weg wie Menschen zu ihren Ansichten kommen.
Ist dieser eher fremdgesteuert (Gesellschaft, Erziehung...) oder eigenbestimmt (Befassen mit dem Problem an sich).
Natürlich lässt sich beides nicht klar trennen (und das eine bedingt stark das andere), es kann aber sowohl das eine als auch das andere überwiegen.
Insofern ist eine Behauptung "Ein Großteil der Atheisten/Christen" orientiert sich an den Menschenrechten nicht korrekt, da dies impliziert sie würden sich ausschließlich daran orientieren.
Folgt ihre Ansicht jedoch eher ihrem Umfeld, Erziehung... ist dies der auschlaggebende Faktor, auch wenn unsere Gesellschaft sich den Menschenrechten verpflichtet fühlt und daher eine klare Trennung nicht auszumachen ist. Dennoch ist hier die orientierung eher die Gesellschaft und weniger die Menschenrechte an und für sich.
|