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Sollten das Ehe- und Adoptionsrecht auch für Geschwister gelten?
#16
Na, dann lies' dich mal lieber noch ein bisschen ein...
*http://www.welt.de/wissenschaft/article731852/Bei-Tieren-hat-Inzest-auch-Vorteile.html
;)

(19-10-2012, 11:18)schmalhans schrieb: Bist du dir sicher, dass du keinen juristischen Rat suchst? Evil5
Ja, definitiv. Denn ich hinterfrage ja letztendlich u.a. auch, ob das geltende Recht überhaupt noch zeitgemäß ist.

Und wenn keine stichhaltigen Sachgründe gegen die Anerkennung des Ehestatus bei Geschwistern angeführt werden, muss wohl von einer gewissen Diskriminierung ausgegangen werden.
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#17
(19-10-2012, 11:13)Noumenon schrieb: Und für diesen müssen nun genau welche Kriterien erfüllt sein?

frag nach am standesamt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#18
Najaaaa, also zu einer Ehe gehört auch rechtlich betrachtet der Vollzug der Ehe und das ist unter Geschwistern strafbar und wer die Ehe nicht vollziehen kann, dessen Ehe kann ohne weiteres aufgelöst werden...

Also wie soll man religiös betrachtet eine Ehe für voll nehmen, die aus Kirchensicht nicht vollzogen werden darf?
Gruß
Motte

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#19
Jetzt mal ganz blöd gefragt, Noumenon: weißt du denn überhaupt, warum das so ist?

Kleiner Hinweis:
Die Verwandtenheirat spielt eine große Rolle in der humangenetischen Beratung, die aus diesem Grund Stammbäume aufstellt, um das Risiko von Erbkrankheiten abschätzen zu können.

Das Risiko für die Vererbung einer vorhandenen Erbkrankheit beträgt für:
Verwandte 1. und 2. Grades (Vater-Tochter, Bruder-Schwester): ≈ 30 % (≈ 50 %)
Verwandte 3. Grades (Onkel-Nichte, Halbgeschwister): ≈ 10 % (≈ 15 %)
Cousin-Cousine 1. Grades: ≈ 5 bis 6 % (≈ 8 %)
Cousin-Cousine 2. Grades: ≈ 3 bis 4 % (≈ 5 %)
Unverwandt: ≈ 2 bis 3 % (≈ 4 %)

Die größten Risiken für die Vererbung von genetisch bedingten Krankheiten liegen bei Nachkommen von Verwandten 1. Grades (Inzest). Bei einem einfachen Paar Cousin-Cousine 1. Grades ist das Risiko um ein Vielfaches kleiner, liegt aber im Vergleich zur Normalbevölkerung noch etwa doppelt so hoch. Ab Cousin-Cousine 2. Grades ist das Risiko dem der Allgemeinbevölkerung nahezu, ab Cousin-Cousine 3. Grades vollständig gleichzusetzen.

*http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2005/2005-24/2005-24-398.PDF

Deswegen sagte ich: frag einen Genetiker.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#20
Alles sehr hübsch. Aber geht es hier nun um die Geburt von Kindern oder um die Ehe? Schließlich geht nicht jede Ehe mit der Entscheidung einher, Kinder in die Welt zu setzen. Ich wüsste auch nicht, was Geschwisterpäärchen davon abhalten sollte, zu verhüten, eine pränatale Diagnostik in Anspruch zu nehmen, im Zweifelsfall abzutreiben, kinderlos zu bleiben, oder schlicht ein Kind zu adoptieren. Und soll jetzt etwa aufgrund von möglichen Schäden für ein eventuelles Kind auch Menschen mit Mukoviszidose die Ehe verwehrt werden?

Ich sehe einfach schlicht das Argument nicht, sorry.

(19-10-2012, 12:58)Schmettermotte schrieb: Also wie soll man religiös betrachtet eine Ehe für voll nehmen, die aus Kirchensicht nicht vollzogen werden darf?
Ich bin nicht sicher, ob du in einer öffentlichen Debatte innerhalb einer säkularen Gesellschaft mit einem Verweis auf die katholische Sexualmoral sehr weit kommen würdest...
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#21
Die Frage ist doch - warum sollten sie heiraten, wenn sie doch schon miteinander verwandt sind? Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst bzw. was du diskutieren willst.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#22
Gleichwohl könnte man auch fragen, warum Homosexuelle heiraten wollen, wenn sie doch eh bereits "beste Busenkumpels" sind...

Die Ehe geht mit gewissen Rechten einher, bspw. was Steuern oder Erbschaft anbetrifft. Und auch in adoptionsrechtlichen Fragen dürfte sie einige Vereinfachungen mit sich bringen, soweit mir bekannt.

Und schließlich handelt es sich bei der Ehe auch um einen symbolischen Akt, einem Ritual, welches zur Festigung und Stabilisierung der Beziehung beitragen kann.
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#23
@Noumenon

du kannst Geschwistherheirat bzw. Inzest Standesamtlich nicht realisieren, unzwar nicht nur wegen religiösen werte, auch moralischen werte, darin sind sich alle Menschlichengesellschaften unabhängig von Rasse, Sprache und Religion auf natürliche artundweise einig, dass Inzest offiziel eine tierische Eigenschaft ist.

ist GUT SO
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#24
(19-10-2012, 16:20)Noumenon schrieb: Die Ehe geht mit gewissen Rechten einher, bspw. was Steuern oder Erbschaft anbetrifft. Und auch in adoptionsrechtlichen Fragen dürfte sie einige Vereinfachungen mit sich bringen, soweit mir bekannt.

Genau - da Geschwister aber schon verwandt sind, ist das Erbe ja wohl geklärt. Es geht dir also nur um steuerliche Vorteile - und dafür sind wir das falsche Forum.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#25
Die Ehe reduziert sich ja nicht allein auf das Erbrecht. Meine Güte... Nun muss ich hier als Junggeselle noch erklären, was der Ehestatus so alles mit sich bringt...

(19-10-2012, 16:25)Koon schrieb: du kannst Geschwistherheirat bzw. Inzest Standesamtlich nicht realisieren, unzwar nicht nur wegen religiösen werte, auch moralischen werte, darin sind sich alle Menschlichengesellschaften unabhängig von Rasse, Sprache und Religion auf natürliche artundweise einig, dass Inzest offiziel eine tierische Eigenschaft ist.
Du meinst, so wie Homosexualität? Ist ja womöglich auch eher eine "tierische Eigenschaft" (was soll das überhaupt sein? auch Haar-/Fellfarbe ist im weitesten Sinne eine "tierische Eigenschaft"), und vor allem bei Bonobos zu finden.
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#26
(19-10-2012, 17:21)Noumenon schrieb: Du meinst, so wie Homosexualität? Ist ja womöglich auch eher eine "tierische Eigenschaft" (was soll das überhaupt sein? auch Haar-/Fellfarbe ist im weitesten Sinne eine "tierische Eigenschaft"), und vor allem bei Bonobos zu finden.

Warum ziehst du jetzt Homosexualität zum vergleich. Es gibt zwischen Homoehe und Inzestehe gewaltige unterschiede. Vor allem ist Homosexualität eine genetische Veranlagung, und keine Wunschverhalten das einem gelegentlich wiederfährt. Inzest ist dagegen eine persönliche Neigung, dass mann überwinden könnte.

Religiös moralisch gesehen beide Ehen abzulehnen. Ich persönlich als Moslem halte mich natürlich an die Hypothese des religiös moralischen, dennoch meine Ich jede sollte selbst wissen welche Ehe Schließung persönlich in Frage kommt, und sollte auch respektieren was rechtlich erlaubt werden kann und wass nicht, denn Inzestehe ist eine Erweiterungsfähige Begriff (sowie oben, du es auf Homosexualität erweitert hast), Vater Tochter, Mutter Sohn, vielleicht gibt es auch demnächst Erweiterung auch auf Inzucht Hund und Herrchen usw.

vielleicht sollte mann eine Threapie machen, weiß Ich nicht
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#27
Naja, du sprachst ja von gesellschaftlicher Moral, und das ist immer etwas schwierig... Ich will nicht sagen, dass Moral für mich keine Relevanz hat, aber auch gegen die Homoehe wurden ja immer wieder moralische Gründe angeführt. Genützt hat es hier auch nichts...

Homosexualität ist übrigens nachweislich keine genetische Veranlagung, jedenfalls nicht mehr, als die genetische Prädisposition für Fettleibigkeit, gewisse Formen von Diabetes, Intelligenz, oder diverse Suchtformen (Rauchen bspw.). Ein "Schwulen-Gen" gibt es jedenfalls nicht, und die sexuelle Neigung kann sich im Laufe des Lebens nachweislich ändern. Das ist mittlerweile allgemeiner Konsens in den Sexualwissenschaften, und mir sind selbst ein, zwei Fälle bekannt, wo eine eindeutige Heterosexualität in Homosexualität umschlug. Aber das will ich hier nun nicht alles diskutieren, auch wenn es durchaus äußerst interessant und aufschlussreich ist...

Also ich halte erst einmal fest, dass du als Gegenargument erst einmal moralische Einwände gegen eine Ehe gegen Geschwister zu Felde führst. Das würde ich gerne erst einmal noch ein wenig ausklammern, mir geht es nur um sog. 'rechtliche Sachgründe', welche dagegen sprechen, bzw. ob es solche Sachgründe überhaupt gibt.
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#28
Die rechtlichen Sachgrüne stehen im gesetz, darübe rmüssen wir in diesem Forum nicht disskutieren.

Entweder es geht dir um moralisch- religiöse Gründe, oder du musst ein Juristenforum aufsuchen und auch dort werden die dir dasselbe sagen wie hier. Und auch hier sind die moralisch-religiösen Gründe für dich eben nicht annehmbar, also was möchtest du dann? Überzeugt werden wohl kaum.
Gruß
Motte

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#29
(19-10-2012, 16:25)Koon schrieb: @Noumenon

du kannst Geschwistherheirat bzw. Inzest Standesamtlich nicht realisieren, unzwar nicht nur wegen religiösen werte, auch moralischen werte, darin sind sich alle Menschlichengesellschaften unabhängig von Rasse, Sprache und Religion auf natürliche artundweise einig, dass Inzest offiziel eine tierische Eigenschaft ist.

ist GUT SO

Quatsch mit Soße - Standesamt hat mit Religion und Moral absolut nichts zu tun. Inzest ist in vielen Gesellschaften anerkannt - man heiratet gerne in der Familie, zum Beispiel im europäischen Hochadel oder in Indien.

"Die Kleinstadt Cambre im Nordwesten Spaniens erlaubte 1997 einem Geschwisterpaar, sich als Lebensgemeinschaft registrieren zu lassen. Auch in der Türkei, China, der Elfenbeinküste und Russland ist einvernehmlicher Beischlaf zwischen Verwandten juristisch nicht relevant."
*http://www.focus.de/panorama/welt/tid-9231/inzest-urteil_aid_265018.html

Auch in der Türkei und im arabischen Raum ist es zwar Tabu, aber dennoch verbreitet.
"Da gerade in der Türkei und arabischen Ländern Ehen zwischen Blutsverwandten verbreitet sind, gibt es unter ihnen auffällig oft geistige Behinderungen und Stoffwechselkrankheiten sowie Erkrankungen des zentralen Nervensystems durch Störung einzelner Gene."
*http://www.welt.de/vermischtes/article732888/Wenn-der-Cousin-mit-der-Cousine-schlaeft.html
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#30
(19-10-2012, 17:21)Noumenon schrieb: Die Ehe reduziert sich ja nicht allein auf das Erbrecht. Meine Güte... Nun muss ich hier als Junggeselle noch erklären, was der Ehestatus so alles mit sich bringt...

Danach hatte ich dich aber gefragt. Und das war deine Antwort - also: worum geht es dir wirklich?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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