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Dass der Mensch der Entwicklungsgeschichte auf diesem Planeten unterliegt, ist Tatsache. Ob die kulturelle Entwicklung mit fühlbarer Geschwindigkeit abläuft, wage ich zu bezweifeln.
(04-10-2013, 23:59)Klaro schrieb: Es wäre sogar interessant, einmal darüber zu fabulieren, was aus der Welt geworden wäre, hätte es nie Religionen gegeben. Eine solche Spekulation ist reines Luftschloss. Denn "Religion" ist eine Art Gruppenbewusstsein und -Gedächtnis. Soziologische Gruppen merken sich durch Mythen, was ihre Mitglieder für gut und richtig halten und wer Freund, wer Feind ist.
Jede gruppenspezifische Tradition ist entweder Religion, Religionsansatz oder weltanschauliche Bindung. Im (geistig) "luftleeren Raum" kann keine Gesellschaft funktionieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Religion kennen wir seit ca 3000 Jahren - vielleicht etwas darüber hinaus - ich lege ca 500 Jahre zu. Was vorher war, weiß wohl keiner so genau, weil es darüber scheinbar keine Aufzeichnungen schriftlicher Art gab.
Was war davor ?
Daß die Menschen sich einen Gott oder Götter erfunden haben, lag sicherlich daran, daß sie sich für manche Naturereignisse keine Erklärungen bilden konnten, später erfanden sie Gott - auch das ging einer Entwicklung entlang - es gab ägyptische Herrscher, die die Sonne als Gott sahen, weil sie die Lebenskraft inne hatte.
Daß die Menschen schon früher halogene Drogen nahmen, weiß man aus der Geschichte - und mit einer "Opiumpfeife" konnte man auch Dinge sehen, die zur Einbildung wurden. Warum läßt sich kein Gott sehen ?
Daß Propheten oder Offenbarer dann eben aus diesen Einbildungen Richtlinien formten, wäre eine Erklärung, warum sie über Wesen sprachen, die sie nie zu Gesicht bekamen, spürten aber, daß sie Macht erhielten über Völker, die gänzlich ungebildet waren und somit ihre Ziele setzen konnten.
Und später folgten Schriften auf Papierrollen und in späteren Zeiten gab es immer Persönlichkeiten, die an den Schriften arbeiteten, manchmal konträr, manchmal einheitlich, aber immer mit dem Bewußtsein, über den Massen zu stehen.
Der Geist weht, wo er will, steht geschrieben, also könnte der Geist auch im Atheismus wehen, warum nicht. Wenn ein Geist von einem unsichtbaren Wesen ausginge, dann wäre dieser Geist für alle da, auch für diejenigen, die an nichts glauben. Die in gelebter Realität das eigentlich Notwendige sehen.
Es gibt auch andere Erklärungen, die sich aber nicht an einen Gott als Person wenden, oder darüber erklären, sondern sie in anderer Weise darstellen.
Trotzdem, in einem so großen Universum ist die Erde nur ein winziger Punkt im ganzen Getriebe und wieso sollte ein Gott die darauf noch kleineren Wesen beeinflussen, weshalb sollte so ein "Riesenwesen" sich daran stören, was der Einzelne so macht und welche Regeln er einhalten soll oder muß oder wie auch immer. Und wo soll sich dieses sogenannten "unsichtbare Wesen" aufhalten und agieren ?
Nein, es wird zuviel erzählt, zuviel geschrieben und jede Seite/Religion/Philosophie hat ihre eigenen Gedanken und Inhalte darüber.
Ich zweifele. Aber wer sich am Glauben fest hält, warum nicht. Solange allen anderen nicht befohlen wird, das selbe zu glauben, kann doch alles gleichzeitig nebeneinander herlaufen.
Aber natürlich ist es nicht so einfach, wenn es in die Macht, die über Menschen herrscht, in einem Staatswesen mit eingebaut wird. Denn dann haben wir ein Problem.
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(05-10-2013, 18:20)Klaro schrieb: Der Geist weht, wo er will, steht geschrieben, also könnte der Geist auch im Atheismus wehen, warum nicht. Wenn ein Geist von einem unsichtbaren Wesen ausginge, dann wäre dieser Geist für alle da, auch für diejenigen, die an nichts glauben. Die in gelebter Realität das eigentlich Notwendige sehen. Hier kommt mir der "Geist einer Gemeinschaft" (die gruppendynamische Komponente) nicht ausreichend zur Geltung. Ansonsten stimme ich dem zu.
(05-10-2013, 18:20)Klaro schrieb: Trotzdem, in einem so großen Universum ist die Erde nur ein winziger Punkt im ganzen Getriebe und wieso sollte ein Gott die darauf noch kleineren Wesen beeinflussen, weshalb sollte so ein "Riesenwesen" sich daran stören, was der Einzelne so macht und welche Regeln er einhalten soll oder muß oder wie auch immer. Und wo soll sich dieses sogenannten "unsichtbare Wesen" aufhalten und agieren? (Grins!) Du fällst, wie Millionen Andere, auf gewisse Gottesbilder herein, gegen die die Religionsgemeinschaften auch nichts oder wenig tun(!). "Gott" ist keine fassbare Entität, sondern der mythische Sammelbegriff für das menschliche Schicksal, das menschliche Bewusstsein und dessen Beziehungen zur Welt. Hunderte von Gottesbildern können nicht erklären oder definieren, was der Begriff "Gott" alles umfasst bzw. gemäß den einzelnen Gottesbildern umfassen soll. Deswegen wird Gott in die Transzendenz, in die Welt jenseits unserer Natur verbannt. Doch genau dies macht IHN zum Unsinn.
(05-10-2013, 18:20)Klaro schrieb: Nein, es wird zuviel erzählt, zuviel geschrieben und jede Seite/Religion/Philosophie hat ihre eigenen Gedanken und Inhalte darüber. Zu viel - ja, aber auch zu wenig! Es wir zu wenig darauf hin gewiesen, dass Gott keine Macht der Vorschriften ist, sondern der Ausdruck gruppendynamischer Prozesse im Denken und Tradieren der Gesellschaften, besonders der religiösen. Man könnte etwas lax sagen: Gott ist in jedem von uns (als Teil unseres Selbstbewusstseins), soweit wir in Gesellschaft denken und agieren. Letzteres tun wir fast immer. Im Atheismus bleibt es einfach bei "gruppendynamischen Prozessen".
(05-10-2013, 18:20)Klaro schrieb: Solange allen anderen nicht befohlen wird, das selbe zu glauben, kann doch alles gleichzeitig nebeneinander herlaufen. Wunderbar! Nur, du vergisst das Bestreben von Gesellschaften, sich gegeneinander abzugrenzen, und das Bestreben der Führer, zu führen!
Das setzt sich bis in die Staatsspitzen hinein fort, wie du ganz richtig bemerkst:
(05-10-2013, 18:20)Klaro schrieb: Aber natürlich ist es nicht so einfach, wenn es in die Macht, die über Menschen herrscht, in einem Staatswesen mit eingebaut wird. Denn dann haben wir ein Problem. Richtig - ein demokratisch zu kontrollierendes!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(04-10-2013, 23:59)Klaro schrieb: Zusammengefaßt heißt das, daß die Menschen sich entwickeln werden, im evolutionären Prozeß. Sie lernen dazu und daß wir vom Neandertaler bis hierher gekommen sind, liegt nicht an den Religionen, es hätte sich auch so entwickelt
steile these angesichts der bedeutenden rolle, welche religionen in der geschichte der zivilisation gespielt haben
hätten etwa atheistische pharaonen das erste großreich der geschichte so zusammenhalten können, ohne ihren direkten draht zu den göttern zu beanspruchen?
(04-10-2013, 23:59)Klaro schrieb: Wir sind einfach auf dem Vorwärtsweg - und das Bewußtsein nimmt es mit.
Deshalb gibt es auch Nationen/Nationalität und ihre Mentalität und ihre Charaktere, die aufeinander abgestimmt sind
du hältst deinen nationalchauvinismus für einen zivilisatorischen fortschritt?
ich nicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Warum ich darüber nachdenke, welchen Einfluß haluzigene Drogen, die seit dem Altertum bekannt sind, auch einen Einfluß auf die Propheten oder Offenbarer hatten, weil sie damit Gott "sahen" und auch heute noch Menschen beeinflussen, die sie konsumieren, weil sie manchmal in psychiatrischen Kliniken landen, weil sie die gleichen/selben Symptome aufweisen wie die damaligen Konsumierer. drogen-wissen.de/DRUGS/DW_GE/geschichte.shtml
Weil also diese Menschen unter diesem Einfluß - ob nun Gott oder Götterglauben - standen, kam ihnen die Idee, ihre Körper zu verstümmeln. Auf großen Festen in einigen Ländern der Welt sticht man sich unter Trance sogar die wangen mit spitzen Pfeilen durch und so kann vermutet werden, daß die Indianerstämme sich ebenfalls der körperlichen Versehrtheiten bedienten, genauso wie die Beschneidungen aus diesem Grunde erfolgten - irgend eine Begründung findet man immer, um etwas zu tun, was dem Menschen schadet - es soll ja auch SadoMaso geben, des Menschen Hang zur Selbstverstümmelung kennt ja keine Grenzen und er erfreut sich daran und glaubt nun, es sei von Gott gewollt.
Kommt Gott jetzt über Drogen zu den Menschen und wie will man einen Gott akzeptieren, der dem Menschen nur Schaden bereitet ?
"Gott betrachtet sein „Tageswerk“ und „sah, dass es gut war“ http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6pfung
Welcher Geist nun wirkt denn da ? Der Mephisto in Gott ? : „Ich bin der Geist der stets verneint! / Und das mit Recht; denn alles was entsteht / Ist werth daß es zu Grunde geht; / Drum besser wär’s daß nichts entstünde. / So ist denn alles was ihr Sünde, / Zerstörung, kurz das Böse nennt, / Mein eigentliches Element.“ wikipedia/mephistoles
Der Mensch wird sich immer als Individuum sehen, und der Mensch benutzt Mittel zum Erreichen seiner Ziele.
Und so scheint es, als habe man die Religionen 'erfunden', damit man ganze Völkermassen in die Richtung der eigenen Machtgelüste "treiben" kann.
Alle Ideologien fallen übrigens darunter, denn es immer ein Ziel damit verbunden, Gesellschaften zu errichten, ob nun über Marx, Morus oder wie sie alle heißen, auch viele Philosophen oder Kriegsherren oder Staatslenker - da kocht so mancher sein eigenes "Süppchen".
Am Ende erweisen sich die meisten Ideologien als "Schuß in den Ofen" - hat immer zur Folge, daß Menschen auch unter Systemen leiden - egal welcher Art - ob aus der Religion geboren oder anderen Motiven.
Lachhaft auch, wenn sich religiöse Richtungen gegen den Kapitalismus aussprechen und wenn es an die Realität geht, zeigen sie die gleichen Verhaltensweisen - fällt mir die aktuellen Meldungen aus Katar ein, in der Arbeiter ausgebeutet werden bis zum Tode.
Der Mensch ist ein Mephisto, finde ich, er handelt so, daß am Ende seiner Handlungsweisen die Zerstörung eintritt.
Und ob der Mensch so edel und gut ist, wie es Goethe beschreibt, bleibt zu bezweifeln, denn in Notfällen offenbart so mancher Mensch sein wirkliches Wesen. Oft auch in Filmen dargelegt.
Wozu ist der Mensch in bestimmten Situationen in der Lage ?
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(05-10-2013, 18:20)Klaro schrieb: Daß die Menschen schon früher halogene Drogen nahmen, weiß man aus der Geschichte
tatsächlich?
haben sie meersalz geschnupft?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
"Die Naturdrogen waren bereits in der Frühgeschichte der Völker bekannt und wurden in der Heilkunde, religiösen Ritualen, aber auch zur Erzeugung von Rausch und Euphorie benutzt. Im asiatischen, aber auch im südosteuropäischen Raum bestanden Mohnkulturen bereits vor 3000 bis 4000 Jahren." aus dem genannten Link, sprich Seite.
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07-10-2013, 11:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-10-2013, 11:25 von petronius.)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Im Gegenteil:
prodrogen.de/html/kulturgeschichte.html
"Mit der Ahnung von dieser überragenden Rolle, die Drogen in der Entwicklung der Menschheit spielten, einer Ahnung, die sich wie ein roter Faden durch Mythen und Sagen zieht, sind sowohl der Heiligkeitsstatus der Drogen in den verschiedenen Kulturen erklärbar, ..."
"Denn der Wein, den die Ägypter und Juden, Griechen und Römer tranken, hat mit dem heutigen Wein nur noch den Namen gemeinsam. Der antike Wein wurde noch aus der Rebe des wilden Weines gekeltert, dem so genannten Noah, dessen Alkaloide starke halluzinogene Wirkung aufwiesen. "
Könnte man doch fragen: welchen Einfluß Drogen auf die entstehenden Religionen hatte.
Gibts eigentlich irgendwas was du ohne Computer und Google
weisst, eigene Erfahrungen z.B. ?
Fehlt nur noch das mir anhand eines Wikipedia-Artikels
der Geschmack von Austern oder guter Sex nähergebracht wird.
Schau doch mal ob du was über den Geruch von Ultramarin rausbekommst.
Erfahrungen haben und machen wir täglich alle. Und wenn Du über Austern oder "guten?" Sex was wissen willst, gibt es auch Foren - der Mensch tauscht sich eben gern aus, und dafür schafft er sich Nischen.
 Such einfach selbst ein bißchen.
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07-10-2013, 12:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-10-2013, 12:56 von petronius.)
(07-10-2013, 11:37)Klaro schrieb: "Denn der Wein, den die Ägypter und Juden, Griechen und Römer tranken, hat mit dem heutigen Wein nur noch den Namen gemeinsam. Der antike Wein wurde noch aus der Rebe des wilden Weines gekeltert, dem so genannten Noah, dessen Alkaloide starke halluzinogene Wirkung aufwiesen. "
von hallu zinogenen war aber bisher noch nicht die rede
 
lies noch mal, was du und ich geschrieben haben. aber diesmal genau
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(07-10-2013, 12:44)Klaro schrieb: Erfahrungen haben und machen wir täglich alle. Und wenn Du über Austern oder "guten?" Sex was wissen willst, gibt es auch Foren - der Mensch tauscht sich eben gern aus, und dafür schafft er sich Nischen.
Such einfach selbst ein bißchen.
Probiers mal selber aus, kommt viel besser.
Angels on horses mit Austern wäre ein guter Anfang
 Die korrekte Schreibweise ist 'halluzinogenen' - wenn`s nichts zum Hochziehen gibt, sucht man sich was.
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08-10-2013, 22:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-10-2013, 22:42 von Artist.)
Atheisten sind doch auch Rebellen, die man braucht, um einen im Namen der Religion, undifferenzierten Wahn entgegen zu treten.
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