EINLEITUNG
Christentum und Gnosis / Religions- und Kulturgeschichte
Da gebe ich Dir voll recht.
Wir leben derzeit in der Marktwirtschaft, wo der Mechanismus von Angebot und Nachfrage zur Leitmaxime erkoren wurde.
Da das Thema hier OT ist, eröffne ich einen Thread dazu: Biblisches Wirtschaftssystem
Das derzeitige System basiert auf folgenden Prämissen:
1.) Es liegt vollkommene Markttransparenz vor
2.) Vergleichbarkeit der Waren
3.) Sofortige Reaktion ist möglich
Leider ist Punkt (3) mit der sofortigen Reaktionsmöglichkeit meist nicht gegeben.
Ein Gemüsebauer kann zwar relativ rasch auf eine neue Gemüsesorte umstellen, wenn der Kartoffelanbau zu einem Verlust wird, kann er binnen Jahresfrist auf Salat umsteigen. Kein großes Problem.
Aber bei einem Waldbesitzer schaut es schon anders aus. Wenn Eiche nicht mehr nachgefragt wird (weil das Bauholz durch Kunststoff und Alu verdrängt wird), dann kann er nicht auf Nußbaum (für Kunsthandwerk) umsteigen, denn der Umstieg würde 30 Jahre erfordern, da ist sein Menschenleben zu kurz ! Er hat keine reale Reaktionsmöglichkeit und ist ein Verlierer.
Oder ein Baggerfahrer kann binnen zwei Monaten auf Lastwagenfahrer umsteigen.
Aber bei langfristigen Ausbildungen geht das nicht. Ein Mediziner kann nicht auf Jurist umsteigen, wenn er sieht, daß es eine Ärzteschwemme gibt. Da ist das Menschenleben zu kurz !
Somit ist das derzeitige marktwirtschaftliche System eigentlich unzulässig, da die 3. Prämisse nicht gegeben ist. Diejenigen, die in Bereichen agieren wo rasch reagiert werden kann, sind im Vorteil (Gemüsebauern, Hilfsarbeiter).
Wo die Reaktion auf den Markt nur mittelfristig möglich ist (Rinderzüchter) schaut es nicht mehr so rosig aus.
Dort wo die Reaktion auf den Markt (auch die Arbeitswelt ist leider ein Markt geworden) nicht mehr möglich ist
(Akademiker, Waldbesitzer), wirkt der Marktmechanismus oft verheerend.
Manchmal kommt in solchen Bereichen eine Generation unverdient zu Reichtum, manchmal verelendet eine solche Generation.
Früher gab es die Systemkonkurrenz. Durch die Existenz der kommunistischen Planwirtschaft mußte sich auch die kapitalistische Planwirtschaft einbremsen. Siehe das damalige, von Willi Brandt geschaffene Modell.
Aber jetzt haben wir leider den Turbokapitalismus
Es wird noch schlimmer werden, es geht in Richtung Abschaffung der staatlichen Pflichtkrankenversicherung. Dann werden wir hier Zustände haben wie in Amerika
Dort kannst Du Dich privat krankenversichern, aber Du mußt Dich vorher gesundheitlich durchuntersuchen lassen. Bist Du Diabetiker, nimmt Dich keine Versicherung ! Auch daran sieht man, daß das marktwirtschaftliche System an der Realität vorbeigeht. Denn etwa 5 % der Neugeborenen sind eben Diabetiker, das ist von Natur aus so. Das soll die Gesellschaft tragen.
Aber BigBuddah –
Ich sehe derzeit keinen Ausweg aus der falschen Gesellschaftspolitik
1.) Seit 1989 ist der Marxismus tot
2.) Biblisches Wirtschaftssystem. Frage welches ?
- - - - - - - -
Gehen wir in medias res
Jesus forderte: "Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?" Matthäus 6:26 EÜb
Wollen wir unser Wirtschaftssystem darauf umstellen ? Die Mehrheit der deutschen Wähler würde das ablehnen. Die Bauern verweigern die Aussaat, und sie fahren nicht zur Ernte aus. Auch gäbe es keine Vorräte in Scheunen. Es gäbe sehr bald Neuwahlen.
Altes Testament
Eine Rechtfertigung der antiken Sklaverei. Die Christen würden dieses System bekämpfen.
Völlige Ablehnung des Alten Testaments
Ebenfalls undenkbar, denn was ist dann mit den 10 Geboten ? Du sollst nicht begehren nach Deines Nächsten Besitz
(In 2 Mo 20:17 steht der genaue Wortlaut)
Ich habe diese drei Positionen aufgezeigt und hoffe auf eine angeregte Diskussion zum Thema 'Biblisches Wirtschaftssystem'
Christentum und Gnosis / Religions- und Kulturgeschichte
(08-06-2014, 10:39)BigBuddah schrieb: Unser System verwendet die Fleißigen als Brennholz für die Öfen, die die
Reichen, reich machen, die Bevölkerung ernähren und in wichtigen Dingen helfen
und erst alles möglich machen.
Da gebe ich Dir voll recht.
Wir leben derzeit in der Marktwirtschaft, wo der Mechanismus von Angebot und Nachfrage zur Leitmaxime erkoren wurde.
Da das Thema hier OT ist, eröffne ich einen Thread dazu: Biblisches Wirtschaftssystem
Das derzeitige System basiert auf folgenden Prämissen:
1.) Es liegt vollkommene Markttransparenz vor
2.) Vergleichbarkeit der Waren
3.) Sofortige Reaktion ist möglich
Leider ist Punkt (3) mit der sofortigen Reaktionsmöglichkeit meist nicht gegeben.
Ein Gemüsebauer kann zwar relativ rasch auf eine neue Gemüsesorte umstellen, wenn der Kartoffelanbau zu einem Verlust wird, kann er binnen Jahresfrist auf Salat umsteigen. Kein großes Problem.
Aber bei einem Waldbesitzer schaut es schon anders aus. Wenn Eiche nicht mehr nachgefragt wird (weil das Bauholz durch Kunststoff und Alu verdrängt wird), dann kann er nicht auf Nußbaum (für Kunsthandwerk) umsteigen, denn der Umstieg würde 30 Jahre erfordern, da ist sein Menschenleben zu kurz ! Er hat keine reale Reaktionsmöglichkeit und ist ein Verlierer.
Oder ein Baggerfahrer kann binnen zwei Monaten auf Lastwagenfahrer umsteigen.
Aber bei langfristigen Ausbildungen geht das nicht. Ein Mediziner kann nicht auf Jurist umsteigen, wenn er sieht, daß es eine Ärzteschwemme gibt. Da ist das Menschenleben zu kurz !
Somit ist das derzeitige marktwirtschaftliche System eigentlich unzulässig, da die 3. Prämisse nicht gegeben ist. Diejenigen, die in Bereichen agieren wo rasch reagiert werden kann, sind im Vorteil (Gemüsebauern, Hilfsarbeiter).
Wo die Reaktion auf den Markt nur mittelfristig möglich ist (Rinderzüchter) schaut es nicht mehr so rosig aus.
Dort wo die Reaktion auf den Markt (auch die Arbeitswelt ist leider ein Markt geworden) nicht mehr möglich ist
(Akademiker, Waldbesitzer), wirkt der Marktmechanismus oft verheerend.
Manchmal kommt in solchen Bereichen eine Generation unverdient zu Reichtum, manchmal verelendet eine solche Generation.
Früher gab es die Systemkonkurrenz. Durch die Existenz der kommunistischen Planwirtschaft mußte sich auch die kapitalistische Planwirtschaft einbremsen. Siehe das damalige, von Willi Brandt geschaffene Modell.
Aber jetzt haben wir leider den Turbokapitalismus
Es wird noch schlimmer werden, es geht in Richtung Abschaffung der staatlichen Pflichtkrankenversicherung. Dann werden wir hier Zustände haben wie in Amerika
Dort kannst Du Dich privat krankenversichern, aber Du mußt Dich vorher gesundheitlich durchuntersuchen lassen. Bist Du Diabetiker, nimmt Dich keine Versicherung ! Auch daran sieht man, daß das marktwirtschaftliche System an der Realität vorbeigeht. Denn etwa 5 % der Neugeborenen sind eben Diabetiker, das ist von Natur aus so. Das soll die Gesellschaft tragen.
Aber BigBuddah –
Ich sehe derzeit keinen Ausweg aus der falschen Gesellschaftspolitik
1.) Seit 1989 ist der Marxismus tot
2.) Biblisches Wirtschaftssystem. Frage welches ?
- - - - - - - -
Gehen wir in medias res
Jesus forderte: "Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?" Matthäus 6:26 EÜb
Wollen wir unser Wirtschaftssystem darauf umstellen ? Die Mehrheit der deutschen Wähler würde das ablehnen. Die Bauern verweigern die Aussaat, und sie fahren nicht zur Ernte aus. Auch gäbe es keine Vorräte in Scheunen. Es gäbe sehr bald Neuwahlen.
Altes Testament
Eine Rechtfertigung der antiken Sklaverei. Die Christen würden dieses System bekämpfen.
Völlige Ablehnung des Alten Testaments
Ebenfalls undenkbar, denn was ist dann mit den 10 Geboten ? Du sollst nicht begehren nach Deines Nächsten Besitz
(In 2 Mo 20:17 steht der genaue Wortlaut)
Ich habe diese drei Positionen aufgezeigt und hoffe auf eine angeregte Diskussion zum Thema 'Biblisches Wirtschaftssystem'

