Jesuitenstaat war mir bekannt, würde ich aber nicht biblisches
Wirtschaftssystem nennen.
Dürfte schwer sein, das biblisch zu begründen, Jesuiten können das wahrscheinlich.
Das waren doch die , die von sich von sich behaupten,
sie würden auch schwarz ist weiss beschwören, wenn es der Kirche nützt.
Eine militarisch strukturierte Organisation die "miles christi".
Einer war ja auch unser streitbarer Politiker Herr Geißler, der nach eigener Aussage
nur an der Keuschheit im Orden gescheitert ist
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10-06-2014, 10:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-06-2014, 10:12 von Ulan.)
(10-06-2014, 02:47)Harpya schrieb: Jesuitenstaat war mir bekannt, würde ich aber nicht biblisches Wirtschaftssystem nennen. Dürfte schwer sein, das biblisch zu begründen, Jesuiten können das wahrscheinlich.
Klar kann man das. Das ist in der Apostelgeschichte fuer die urchristliche Gemeinde beschrieben.
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10-06-2014, 13:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-06-2014, 13:44 von Sinai.)
Gibt es nicht auch bei den Protestanten solche biblische Wirtschaftssysteme, die ebenfalls auf der Apostelgeschichte basieren ? Ich denke da an die Amish
So viel mir bekannt ist, lehnen die Elektrogeräte und Versicherungen ab.
Sie sind sogar von der in den USA neuartigen Pflichtkrankenversicherung ausgenommen. Wenn jemand ernsthaft oder chronisch erkrankt und zum Sozialfall wird, dann sorgt die Gemeinde für ihn. Überhaupt besteht ein relativ stark ausgeprägter Güteraustausch durch ein hochentwickeltes Spendensystem. Diese Spenden müssen zwar formaljuristisch "freiwillig" erfolgen, da das sonst auch wieder ein Verstoß gegen die Verfassung wäre, aber Familien die nicht das spenden was man von ihnen erwartet werden gesellschaftlich geächtet und das ist in diesen bäuerlichen Gemeinden das Ende. Die müßten dann auswandern. Geht aber nicht, da Nicht-Amish den Bauernhof in der Amish-Gemeinde nicht kaufen, und die Amish bekommen offenbar Weisung, nur einen extrem geringen Kaufpreis zu zahlen, wenn einer weg will. Wer abtrünnig ist, kann de facto seinen Hof verschenken. Dies führt zu Standorttreue, keiner kann weg. Und alle die dort sind, müssen nach der Pfeife des Ältesten tanzen, das fängt schon bei der Farbe des Fuhrwerks an. Autos sind meist verboten, was kein Nachteil ist. Auch eine Art von Kommunismus.
Der Lebensstandard dürfte deutlich unter DDR Niveau liegen. Keine Elektrogeräte, das heißt kein Computer, Telephon, Handy, Kühlschrank, Fernseher, Radio,
kein Auto. Fahren in Pferdekutschen
nicht mal ein Trabi mit Zweitaktmotor
oft sind auch Fahrräder verboten (in einigen Distrikten), da wird der Tretroller verwendet
keine Fernreisen (kein Urlaub am Meer)
keine Krankenversicherung und keine sonstigen Versicherungen (Feuer, Hagel)
Wenn ein Hagel auftritt, ist das eine Katastrophe, weil eben nicht die Ernte eines einzigen Bauern zerstört wird, sondern die Ernte der ganzen Gemeinde. Da fällt Hilfe durch Spenden von Nachbarn weg.
kein Kaffee, keine Südfrüchte (keine Bananen und keine Orangen)
Rein technisch gesehen, war da die DDR weit höher entwickelt !
Aber ich glaube, daß die Leute dort ziemlich glücklich sind.
Sie sind froh, nicht in New York zu wohnen
Glückliche, kinderreiche Familien, Gemeinschaftsgefühl, Geborgenheit, jeder hat zum essen und zum trinken, jeder hat zweckmäßige Kleidung
Es gibt dort keine Reichen, niemand hat ein Privatflugzeug, aber es gibt dort auch keine Obdachlosen wie in New York. Wer kein Haus hat (weil es abbrennt) bekommt bald ein neues, die Freunde schenken ihm ein Grundstück und stellen ihm ein Häuschen drauf
Das System funktioniert. Wenn man Horrormeldungen aus den USA hört, daß Kranke nicht adäquat versorgt werden, daß Menschen in Parks und unter Brücken nächtigen, dann sind das immer die Großstädte. Von den Amish hört man nie solche Horrormeldungen
Wirrd die Luft sehr dünn bei Höhenflügen,
die Amish Informationen sind falsch.
Natürlich fahren die Autos, benutzen also auch Strom....
Von welchen Parallelwelten in deinem Kopf willst du eigentlich noch berichten.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-06-2014, 15:15 von Sinai.)
(10-06-2014, 14:48)Harpya schrieb: die Amish Informationen sind falsch.
Dir würde ich raten, mal ins Wikipedia zu schauen,
oder auch in den Großen Brockhaus, oder ins Oxford Lexikon der Religionen
Du willst vielleicht drauf rumhacken, daß es einzelne Gemeinden gibt, die es nicht so ernst nehmen.
So was gibt es in jeder Religion.
Daß DIE Autos fahren, ist schlichtweg falsch.
Aber ich will beim Thema bleiben. Nicht irgendwelche Ausnahmen diskutieren . . .
Woher kommt die Weisheit, das die große Mehrheit das heute noch ablehnt ?
Willst du auch Christen unterstellen, das die meisten so leben wie zu Paulus Zeiten.
Mit Zahlen und Statistiken setze ich mich gerne auseinander.
In Wiki steht übrigens auch, das die moderner geworden sind.
Da steht auch drin, das Jesus Brot und Fische verteilt hat und auf dem Wasser geht.
Du hälst also felsenfest an die Jungfrauengeburt.
Bei Brockhaus bitte die Ausgabe angeben oder treffendes Zitat.
Fundamentalisten gibts überall.
Wie hoch schätzt du den die Mennoniten bei den Amish ?
Amish ist ein Oberbegriff, es gibt verschiedene.
Das ist einfach Blödsinn, auch wenn ein Traditoneller eine neue Niere braucht wird das nicht auf dem Feld mit der Sense operiert.
Da kommt ganz normal eine Krankenwagen und ab in die Klinik.
Die sind traditionell, aber keine Idioten.
Ich fahr oft auch kein AUto, ich lass mich fahren, Bahn, Bus, Taxi....
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(09-06-2014, 23:41)Ulan schrieb: Was ich meinte, ist Platons Utopia. Bei dem Namen sieht man natuerlich sofort beide Seiten, die wir heute im Wort "Utopie" vereinen: sicherlich erstrebenswert, aber irgendwie unrealistisch.
ob der in der politeia beschrieben staat so wünschenswert wäre, daran hab ich aus heutiger sicht doch so meine zweifel
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(10-06-2014, 13:41)Sinai schrieb: Gibt es nicht auch bei den Protestanten solche biblische Wirtschaftssysteme, die ebenfalls auf der Apostelgeschichte basieren ? Ich denke da an die Amish
im umgang mit der "außenwelt" sind das genauso knallharte kapitalisten
klar, irgendwo muß die kohle ja auch herkommen. subsistenzwirtschaft wird da jedenfalls nicht betrieben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Platon geht ja von einem recht befremdlichen Gerechtigkeitsdenken aus.
So gelesen
"Nach seinem Verständnis ist ein zusammengesetztes Ganzes dann gerecht, wenn jeder Teil seine naturgemäße Aufgabe erfüllt. Davon ausgehend entwirft Sokrates das Modell eines ständisch geordneten idealen Staates.
Dessen Bevölkerung ist in drei Teile gegliedert: den Stand der Bauern und Handwerker,
den Stand der Krieger oder Wächter und den Stand der „Philosophenherrscher“, die als kleine Elite aus dem Wächterstand hervorgehen und den Staat regieren.
Zu den Kernelementen des Konzepts zählen zwei Bestimmungen, die nur für die Wächter und die Herrscher gelten: die Aufhebung des Privateigentums und die Abschaffung der Familie, die als elementare soziale Einheit beseitigt wird. Die herkömmlichen Aufgaben der Familie, insbesondere die gesamte Erziehung der Kinder,
übernimmt die Gemeinschaft des Wächterstandes.
Ein weiteres markantes Merkmal ist die Zensur: Dichtung, die sich auf die Charakterbildung ungünstig auswirken kann, wird nicht zugelassen." wiki
Nur als Ausschnitt.
Das ist ja die beste Islamdefinition die ich kenne.
Da gibts zwar noch Familie , aber nicht mehr als selbständige Einheit.
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10-06-2014, 20:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-06-2014, 20:39 von Ulan.)
(10-06-2014, 18:56)petronius schrieb: ob der in der politeia beschrieben staat so wünschenswert wäre, daran hab ich aus heutiger sicht doch so meine zweifel
Durchaus. Er war zutiefst undemokratisch mit seiner Eliteklasse, die vom Fussvolk versorgt wurde. Platons Verhaeltnis zur Demokratie schien sowieso etwas gespannt, wenn er meinte, die wuerde zwangslaeufig in der Tyrannei enden. Obwohl der Mechanismus, der dahin fuehrt schon nicht schlecht beobachtet war.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-06-2014, 20:41 von Ulan.)
(10-06-2014, 19:12)Harpya schrieb: Nur als Ausschnitt. Das ist ja die beste Islamdefinition die ich kenne. Da gibts zwar noch Familie , aber nicht mehr als selbständige Einheit.
Dann schau Dir mal die Beschreibung der christlichen Urgemeinde in der Apg an. Dasselbe in gruen (hmm... die Farbe ist wohl nicht so passend bei dem Vergleich).
Ein göttliches Wirtschaftssystem ist ja auch schwer erkennbar.
Jedenfalls ist die Lehre nicht auf materielles ausgelegt, mehr auf geistige Arbeit
materielles weitestgehend von anderen zu bekommen.
Das ist schon ein wenig wie Utopia, schmale Herrscherkaste, breite Hörigenknechtung
und eine Kriegerkaste die für Ruhe sorgt falls der Unterbau mal aufmuckt.
Keine Ausbeutung jetzt, das heisst Spenden, Schenkungen und dergl.
Kriege führen hat auch nicht gerade zur Verarmung geführt (andere Kriege führen lassen)
Auf keinen Fall mit starren Regeln brechen.(Was ein Kampf die Erde rund zu machen)
Das wars eigentlich schon.
Fortschritt in unserem Sinne geht anders.
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