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tot
#16
(08-01-2016, 01:00)Edwin schrieb: Vor allem die Frage nach dem Tod bzw. was danach kommt etc., war eine der treibensten Fragen, wie ich bei vielen Gesprächen festgestellt habe.

Menschen die schon religiös erzogen wurden, kommen ja nicht in diese Position sich der Religion von dieser Seite sozusagen zu nähern, da sie quasi schon in die Religion hineinerzogen wurden. Ich kann mir gut vorstellen, dass dort andere Fragestellungen Vordergründig sind.

Die Gemeinschaft, steht (in der von mir befragten Gruppe) jedoch eher an zweiter Stelle. Das ergibt sich auch daraus, dass der Mensch erstmal mit sich selbst klar kommen muss dann klappt es auch besser mit dem Nächsten. Insofern sehe ich in der Zuwendung zur Religion zu allererst einen ganz persönlichen Vorgang, welcher sich dann aber folgerichtig auf die Gemeinschaft erweitert.
Denn der Mensch brauch die Gemeinschaft zum Leben, ohne Frage.
Die gemeinschaftsbildende Funktion der Religion ist schon richtig und auch als Hauptgrund aktzeptabel aber sie hat eben auch eine ganz individuelle Funktion. Und wegen letzterer suchen z.B. viele Atheisten bei der Religion nach Antworten.  
Ich seh da also schon einen Hauptgrund drin sich mit religösen Themen zu beschäftigen, nicht der einzige klar aber auch einer.
Ist das aber nicht wieder nur der Lückenfüller Gott?
Gerade Atheisten sollten doch akzeptieren das Leben nicht einfach aus dem "Nichts" entsteht, woher käme dann also dieses "etwas" das den physischen Tod überlebt um in eine "andere Welt" zu wechseln?
Wenn aber doch müsste dieses "etwas" nicht auf jedes höhere Leben zu treffen?
Unser "Bewusstsein" oder "Ich" ist ziemlich anfällig für unsere Umwelt. "Schäden" in den richtigen Hirnregionen und der Mensch fällt weit zurück in der evolutionären Hierarchie.
Wer aus Angst vor dem Tod "gläubig" wird, mMn wird sich sofern Kontakt besteht die ihm genehmste und bequemste "nach dem Tod" Religion aussuchen.
Im Prinzip nicht anders als der alte Spruch " In Schützengräben gibt es keine Atheisten". Was falsch ist, Angst vor der Art des Sterben ist rational, Angst vor dem ultimativen Ende ist es nicht.
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#17
(09-01-2016, 10:36)Smiler schrieb: Ist das aber nicht wieder nur der Lückenfüller Gott?
Gerade Atheisten sollten doch akzeptieren das Leben nicht einfach aus dem "Nichts" entsteht, woher käme dann also dieses "etwas" das den physischen Tod überlebt um in eine "andere Welt" zu wechseln?

Ich meinte ja auch nur, dass sie sich über diese Fragen mit Religion beschäftigten ob sie dann auch wirklich gläubig wurden ist eine andere Geschichte.

(09-01-2016, 10:36)Smiler schrieb: Wenn aber doch müsste dieses "etwas" nicht auf jedes höhere Leben zu treffen?
Weiß zwar nicht genau was du mit höherem Leben meinst, möglicherweise Primaten oder Säuger oder Landwirbeltiere (?) aber ja, wenn dann sollte es bitte auch auf diese zutreffen. Ein Jenseits, Himmel oder Paradies ohne Tierchen, Pflänzchen und mehr wäre doch arg öde, oder.

(09-01-2016, 10:36)Smiler schrieb: Wer aus Angst vor dem Tod "gläubig" wird, mMn wird sich sofern Kontakt besteht die ihm genehmste und bequemste "nach dem Tod" Religion aussuchen.
Im Prinzip nicht anders als der alte Spruch " In Schützengräben gibt es keine Atheisten". Was falsch ist, Angst vor der Art des Sterben ist rational, Angst vor dem ultimativen Ende ist es nicht.

So ist es denn auch, sofern man es schafft sich mit der Religion auch anzufreunden und dann gläubig wird. Was nicht so einfach ist!
Tatsächlich habe ich festgestellt, dass bei einer Gruppe die anfängliche Suche nach einer "wahren Antwort" zu einer Suche nach einer zwingend "guten und angenehmen Antwort" geworden ist. Es ging also nicht mehr um wahr sondern um gut und schön. Hier wird der Antwort, durch innere Wünsche, schon ein bestimmter Wert abverlangt. Sehr rational ist das nicht, aber ein Psychologe könnte da sicher mehr zu sagen.
Eine andere Gruppe hingegen war viel rationaler. Da hörte man dann etwas wie, ja ich würd schon gerne an das und das glauben, sind ja ansich schöne Aussichten aber sie können es nicht, weil es ihrem Verstand zuwiedergeht dies ernsthaftig zu glauben.
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#18
(09-01-2016, 20:19)Edwin schrieb: Eine andere Gruppe hingegen war viel rationaler. Da hörte man dann etwas wie, ja ich würd schon gerne an das und das glauben, sind ja ansich schöne Aussichten aber sie können es nicht, weil es ihrem Verstand zuwiedergeht dies ernsthaftig zu glauben.
Ich verstehe solche (nicht deine) Aussagen einfach nicht und würde mich mit solchen Leuten gerne mal zusammen setzen. Denn beim Glauben geht es nicht um den Inhalt mythischer Erzählungen, also speziell Bibel- oder Koran-Erzählungen bis hin zu religiösen Vorschriften, sondern um das gelingende Zusammenleben: Also möglichst gleiche, mindestens aber gleichartige Wertvorstellungen, Orte und Zeiten des Meinungsaustausches einschließlich einer Konflikt-Kultur, gemeinsame Riten. Die gemeinsam bekannten mythischen Personen und Orte bilden dabei eine Klammer, einen gemeinsamen Fundus der Inspiration (wie bekannte Theaterstücke). Wörtlich genommen, geht der Sinn der Mythen verloren und endet im Verlust der Gemeinschaft.

Das Missverstehen besteht in einem für-wahr-Halten mytischer Personen (Gott, Engel, Teufel, Dämonen) und Orte (Himmel, Hölle, Fegefeuer, Paradies), als seien sie real. Real können sie nicht sein, weil es dafür keine Prüfverfahren gibt (kein "Gottesexperiment", kein Maß, kein anfassen-Können). Schon die Verehrungsformen zeigen, dass es um eine Wendung weg vom Ego hin zur (menschlichen) Umwelt geht - also letztlich um Gesellschaftlichen Zusammenhang (Beziehungsebene). (Diese Verwechslung wäre im Bild der Theaterstücke die Verwechslung des Stücks mit dem Leben im Alltag).

Mithin sollte sich auch die Vorstellung vom eigenen Leben an dem orientieren, was Erfahrung, Biologie und Medizin lehren, nämlich: Das indivduelle Leben stirbt, die Art bleibt (möglichst) erhalten. "Liebe deinen Nächsten, deine Feinde usw." dient letztlich der Arterhaltung. Und diese Nächstenliebe ist Kern christlichen Glaubens, nicht, was individuell/subjektiv nach meinem Ableben mit mir oder meiner Seele sein wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#19
@Ekkard

wie soll ich das sagen, ich meine, dass Atheisten einfach eine ganz andere Grundauffassung von Religion besitzen. Diese Grundauffassung ist gespickt von großem Unwissen über Religion. Daher wirkt ihre Herangehensweise an religiöse Thematiken vielleicht auch etwas fremdartig.

Für einen Atheisten hat Religion erstmal irgendetwas mit Gottglauben zu tun. Nach dem Motto ein Religiöser glaubt an höhere intelligente Mächte (Gott/Götter o.ä.). Sicherlich ist ihnen die Funktion von Religionen im Sinne von Gemeinschaftsbildung durchaus bekannt.

Was aber Fragen zur Gemeinschaftsbildung und Wertvorstellungen angeht, so benötigt der Atheist dafür keinen Gottglauben. Da gibt es Ethik, Sozialwissenschaften und Politik u.v.m.. Viele Atheisten die ich kenne wären bzw sind sozusagen wirklich fromme Menschen, nach christlicher Auffassung, auch wenn sie keinerlei religiösen Glauben in sich sehen. Jetzt kann man ja sagen na dann sind sie doch religiös. Aber dann verliert das religiöse irgendwie seinen Charakter (aus atheistischer Sicht).

Ich kenne "leider" fast nur die (Denk-)Seite der Atheisten und freue mich daher hier neue Meinungen und Ansichten kennen zu lernen. Ich glaube dazu wäre vielleicht ein neuer Thread angebracht um hier nicht zu sehr vom Thema "tot" abzukommen.
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#20
Wir haben einen entsprechenden Thread über Atheisten, die sich zu einer Art Religionsgemeinschaft zusammen geschlossen haben, mit dem Ziel, dieselben Privilegien zu bekommen, die auch den Religionsgemeinschaften zustehen. (Siehe »Atheismus bald als offizielle "Religion" in Österreich?« (Hier).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#21
Kann man wirklich apodiktisch behaupten, dass nur dasjenige "Bewusstsein" sei, das wir als "Bewusstsein" erfahren (oder interpretieren)?

Ist das alles nicht wie die Frage nach Gott: Man kann sie seriös weder sicher und allgemeingültig bejahen noch verneinen.

An Paradies, Hölle und leibhafte Auferstehung glaube ich nicht. Aber ob nach dem Sterben wirklich das grosse Nichts sein wird, das konnte und kann ich für mich nicht beantworten, genauso wenig wie Frage, ob da "Etwas" sei.

Ganz abgesehen davon: Es gibt Menschen, die aus dem Gedanken, dass nach dem Sterben "Etwas" sei, viel Kraft schöpfen und sie dadurch viel Angst reduzieren. Ich halte das für legitim. Ich selbst war in den letzten 20 Jahren dreimal dem Tod sehr nahe, bin ihm quasi "von der Schaufel gehüpft", und der Gedanke oder sagen wir besser: die kleine Hoffnung, dass mit dem Tod vielleicht doch nicht alles aus sei, hat mir in der Situation viel Kraft gegeben. Vielleicht sogar die Kraft, nicht zu verzweifeln und weiter zu kämpfen...?!!?!

DE
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#22
(10-12-2015, 17:37)Schmettermotte schrieb: An sich sollte man nicht versuchen, die Narkose mit dem Tod zu vergleichen, denn dann müßte man auch das Träumen mit der Narkose vergleichen. Es sind zwei komplett unterschiedliche Zustände, also ist der Tod noch wieder ein anderer Zustand.
Ich war für eine Operation erst vor kurzem narkotisiert und als ich aufgewacht bin hat mich das Ganze sehr schockiert und ehrlich: Auch Angst gemacht. Denn es ist schlicht nichts da. Und das obwohl meine Organe zu der Zeit gearbeitet haben, mein Hirn und meine Empfindungen weitergearbeitet haben.
Aber wenn die Narkose so anders ist als der Traum, dann muß der Tod wieder ganz anders sein als die Narkose, das ist zwingend der Fall.


Gruß
Motte


Das ist wirklich interessant, was Du schreibst
Übrigens: was ist mit einer Rauschnarkose ?

Man kann auch an den klassischen Opiumrausch denken.
Da bist Du narkotisiert (in den napoleonischen Feldzügen wurde damit amputiert) und es ist gleichzeitig eine intensive Zeit des erotischen Traumes

Natürlich nicht dem heutigen Standard der Anästhesie entsprechend, zu viele Nebenwirkungen, Gefahr der Sucht für Patienten aber auch vor allem für das gesamte Personal (!) und Gefahr des Exodus des Patienten.
Aber in den Revolutionsgefechten von 1917-21 von den Feldärzten der Roten Armee mangels Alternativen gerne verwendet, der einfach zu beschaffende Schlafmohn aus Tschetschenien

Verwendet wurde ein Gemisch aus Opium und Alkohol, um das Opium trinkbar zu machen.

Opiumrausch ist immer ein Gemisch aus Narkose und Traum !

Die Fragestellung des Threadstarters ist hochinteressant.
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#23
Der Tod scheint immer mit einem großen Vergessen in Beziehung zu stehen. Im Islam hat mit dem Tod nur "wahrhaftiges" bestand, auch von Christen wurde mir erzählt, dass sie glauben, dass der Himmel mit dem großen Vergessen daherkommt. Im Hinduismus sowieso, da die Seele nicht in unserem Verständnis individuell ist, und der Buddhismus kennt ebenfalls keine Erinnerung, weil "meine" Inkarnation kein "mir" bekanntes "Ich" ist.

Was also tun gegen den Tod? Nicht vergessen Icon_lol
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#24
(26-05-2016, 05:32)Reisender schrieb: . . .  "meine" Inkarnation  . . .


Wenn ich einen Wunsch offen habe, was ich als Inkarnation für meine Verdienste werden will, so antworte ich:  ein Weinschlauch
Icon_razz
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#25
(26-05-2016, 05:32)Reisender schrieb: Der Tod scheint immer mit einem großen Vergessen in Beziehung zu stehen. ...

Was also tun gegen den Tod? Nicht vergessen Icon_lol
Wenn sich Fragen ergeben, auf die es keine Antwort gibt, dann ist immer die nächste Überlegung, ob die Begrifflichkeiten angemessen sind. So ist z. B. das ganze Leben neben Informationssammlung auch mit Vergessen verbunden. Wir sind heute nicht mehr dieselben Leute wie gestern, obwohl uns das so scheinen mag. Durch das Ableben endet eine Lebensepoche. Andere treten an ihre Stelle, solange es Leben auf Erden gibt.
Behandelt also eure Nächsten so, dass sie ihr Leben als lebenswert erachten. In ihnen seht ihr die Mit- und Nach-Euch-Ichs unabhängig von allen Idealen und Ideologien, die euer Leben ausmachen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#26
"Wir sind heute nicht mehr dieselben Leute wie gestern, obwohl uns das so scheinen mag."

Eine alte Weisheit.  Die älteste uns bekannte Formulierung stammt aus dem alten Griechenland. Man steigt nicht zweimal in deselben Fluß.
Dies bedeutet strenggenommen, daß alle Strafen nach sagen wir 10 Jahren sinnlos sind. Denn dann sind längst alle Zellen bereits durch neue ersetzt! (Die spätesten sind übrigens die Knochenzellen; Blutzellen etwa sind bereits nach 6 Monaten restlos ausgetauscht)
Es wird somit eigentlich nicht der Körper des Täters ausgepeitscht.

Anderes Beispiel: ein Volk läßt sich etwas schweres zuschulden kommen. Wenn man nun nach langer Zeit Vergeltung übt, ist dies ungerecht, da alle Elemente dieses Volkes längst durch neue ersetzt sind.  
Somit ist es ebenso ungerecht, heutige Juden wie auch heutige Deutsche für alte Taten zu bestrafen.

Soviel zur Frage des Austauschs der Elemente eines Menschen (Zellen) bzw. Volkes (Staatsbürger)

Aber auch rein geistig ist ein Mensch nach einem Schlüsselerlebnis (jedoch spätestens nach 20 Jahren) nicht mehr derselbe.
Kettenraucher werden zu Nichtrauchern, Antisemiten werden zu Judenfreunden, Saulus wurde zu Paulus, Heiden werden zu Christen, Antibolschewiken werden zu Bolschewiken, Antifaschisten werden zu Nazis, Alkoholiker werden zu Abstinenzlern, Abstinezler werden drogensüchtig, Katholiken werden Zeugen Jehovas, Zeugen Jehovas werden pornosüchtig und in der Folge Prostituierte, Kaiser Konstanin ließ sich taufen, brave Leute werden spielsüchtig, Spielsüchtige schaffen mit psychiatrischer Hilfe den Ausstieg und viele viele andere Beispiele.

Das fällt einem manchmal auf, wenn man nach 20 Jahren einen Schulkameraden auf der Straße trifft.

Ganz ein anderer Mensch !
Die ehemals schwarzen Haare sind durch weiße ersetzt. Der Fußballfanatismus von damals ist weg, dafür ist das ein fanatischer Zeuge Jehovas

Wirklich interessant !   Eusa_boohoo
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#27
Wenn man den Gedanken konsequent weiterspinnt, kommt man zum Jubeljahr des AT
Man müßte allen Schuldnern nach 7 Jahren die Schulden erlassen.

Im Gegenzug bedeutet das: völlige Enteignung aller Gläubiger und Hausherrn alle 7 Jahre; alle werden auf die Straße gesetzt; alle Sparkonten verfallen an die Öffentlichkeit; alle Urheberrechte erlöschen; alle Patente verfallen; alle verlieren Vor- und Zunamen
Alle Ehen werden aufgelöst

Klingt fürchterlich, ein Orwellsystem.  Aber im Gegenzug auch herrlich

Jedes totalitäre System hat auch seine sehr schönen Seiten Icon_smile

Ob Vor- oder Nachteile überwiegen, kann objektiv nicht gesagt werden. Selbstverständlich werden die Gläubiger das totalitäre System verteufeln; für die Schuldner und Verlierer ist es aber gut

Unglückliche Ehemänner können sich ohne finanzielle Konsequenzen aus dem Staub machen Icon_razz
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#28
Liebes Forum
ich war noch nie tot, von daher kann ich keine Erlebnisse dazu erzählen. Icon_lol

Aber ich habe jemanden sterben sehen, ein schwerkranke Person, die ich sehr gut kannte. Es war absehbar, dass diese Person stirbt und ich hatte das Bedürfnis dabei zu sein. Diese Person hat zwei Tage vor dem Tod das Bewusstsein verloren und hat dann nach und nach alle körperlichen Vorgänge ausgeschaltet. Der Körper wurde von den Händen beginnend zur Körpermitte hin kälter, der Atem wurde langsamer und flacher und irgendwann war es vorbei. Dramatisch war das im eigentlichen Sinne nicht, aber erschreckend, weil der Körper, der übrig geblieben ist, mit der lebendigen Person nichts mehr zu tun hatte. Mich persönlich hat dieses Erlebnis darin bestärkt, dass es eine Seele geben muss. Die Person, die ich kannte, muss irgendwo hingegangen sein, denn der Körper, der übrig blieb, war nur ein Teil der Person, die ich kannte.
Von daher muss es in irgendeiner Form nach dem Tod noch etwas geben, getrennt vom Körper natürlich.

Die Seele dieser speziellen Person ist meiner Meinung nach nicht weit gegangen, wenn überhaupt. Ich bin nicht die einzige, die im Sterbezimmer immer mal wieder seltsame Temperaturphänomene erlebt hat. Eine plötzliche Kälte und das Gefühl, nicht allein zu sein. Nicht bedrohlich oder so, nur eben "anwesend". Mag sein, dass die Seele eine Weile gebraucht hat, um zu verstehen, was passiert ist. Kann aber auch sein, dass das eine verzögerte Trauerreaktion meinerseits war. Jedenfalls hat dieses Erlebnis meine Einstellung zum Thema Tod und Sterben etc. verändert.
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#29
(26-05-2016, 16:12)Ekkard schrieb:
(26-05-2016, 05:32)Reisender schrieb: Der Tod scheint immer mit einem großen Vergessen in Beziehung zu stehen. ...

Was also tun gegen den Tod? Nicht vergessen Icon_lol
1.) Wenn sich Fragen ergeben, auf die es keine Antwort gibt, dann ist immer die nächste Überlegung, ob die Begrifflichkeiten angemessen sind. So ist z. B. das ganze Leben neben Informationssammlung auch mit Vergessen verbunden.

2.) Wir sind heute nicht mehr dieselben Leute wie gestern, obwohl uns das so scheinen mag.

3.) Durch das Ableben endet eine Lebensepoche. Andere treten an ihre Stelle, solange es Leben auf Erden gibt.

4.) Behandelt also eure Nächsten so, dass sie ihr Leben als lebenswert erachten. In ihnen seht ihr die Mit- und Nach-Euch-Ichs unabhängig von allen Idealen und Ideologien, die euer Leben ausmachen.

1.) Oder es müssen neue Begriffe erfunden werden, zusammengesetzt werden, oder die Sinngleichheit muß erst erkannt werden.
Das eine Denken, kann in viele Wege gehen, also in vielen Formulierungen existieren.

Man kann eine einfache Formulierung finden und dann daraus eine komlpizierte machen. Das geht.
Die Fachsprache ist das Gegenteil der Schimpfwortsprache.
Die VERNUFTS-Sprache ist die gesunde Mitte die der Verstand BRAUCHT, weil nur durch die ALLGEMEINE Klarheit der Worte Erkenntnis kommen kann!

Nicht nur das Vergessen oder das Erinnern an Begrifflichkeiten trägt zur Antwort bei, sondern auch die Klarkeit der Worte.

2.) Und weil wir morgen anders sind als heute, brauchen wir Menschen ab und zu eine Vergebung durch einen Anderen.
Das Vergessen.

Der Tod ist die Chance zu vergessen.
Der Tod ist das Ende eines alten Bewustseins dass täglich neu aufersteht und sich ewig weiterentwickelt.

Jedes neue Leben ist ein Neustart für das Bewusstsein.
Das Bewusstsein geht ein in das "Reich", dem morph.Feld, und von dort kommt es wieder zurück. (den heiligen Geist empfangen und gebären, die Niederkunft..)
Eine Wiedergeburt des Bewusstseins. (...Christusbewusstsein)

3.) So wie der Tag mit der Nacht endet und ein neuer Tag beginnt. = 2 Extreme und 2 Übergänge (Hin+Her)

4.) Wir könnten Heute schon die Nächsten von Morgen sein, und wir waren vielleicht Gestern schon die von Heute die Morgen die Nächsten sein werden.

Wenn unsere Seelen wieder zurückkommen, dann kann es sein dass wenn wir heute Sterben, wir Morgen schon wieder in dieser Welt sind, so wie wir die Welt hinterlassen haben.
Dann leben wir in unserer eigenen Schuld oder dem heilsamen eines Paradieses, das wir erschaffen haben.
Vielleicht waren wir unsere Verstorbenen denen Leid angetan wurde, und nur Vergebung (Vergessen) kann die Zukunft friedlich erschaffen, da wir Morgen die Gleichen sind wie Heute und wir zu jeder Zeit davor wir selbst waren.

Das Leben ist ein Glücks-Rad  ODER  ein Hammsterrad, dass Mühvolle Jammertal, JE nachdem wie die Dinge und das Sein verstanden werden.

Das Vergessen ist mit Vergebung ein Paar.
Das Dieseits ist mit dem Jenseits ein Paar.
Der Tod ist mit dem Leben ein Paar.
Der Tag mit der Nacht, das Einatmen mit dem Ausatmen, das Oben mit dem Unten, das Links mit dem Rechts, das Vorne mit dem Hinten UND ALLES hat seine eigene MITTE!

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#30
Der vorstehende Text unserer ehemaligen Userin Adamea ist von einem starken persönlichen Mythos geprägt, der erklären soll, was nicht erklärt werden kann, weil dazu die Grundlage, nämlich ein aktives Bewusstsein, fehlt. Ich denke, hier wird die schockierende Unfähigkeit unseres Denkens offenbar, eine zutreffende Vorstellung von "zeitlos", "bewusstlos" oder meinetwegen "geistlos" zu entwickeln. Klar, wir projizieren unser bewusstes Dasein in eine Siuation hinein, in der wir nicht existieren. Der Begriff "morphologisches Feld" umschreibt entweder den Informationsfluss der Lebenden (oder entsprechend anderer komlexer Systeme), oder er ordnet einer sich selbst widersprechenden Situation einen bedeutungslosen Namen zu. Es kann nicht einfach nicht sein, dass ein Bewusstsein, eine Seele oder was immer, von einem nicht (mehr) existierenden Bewusstsein wahrgenommen wird (eine Informationsverarbeitung). Oder kürzer: Jede Selbstwahrnehmung ist "danach futsch".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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