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Dass Christen nicht mehr die Gebote halten brauchen ist unbiblisch
#16
(14-08-2018, 22:05)Sinai schrieb: ad A) Es stimmt wohl zweifellos, daß es "kleine" und "große" Normen gibt.
Wenn im NT gesagt wird, daß "Sünden" vergeben werden, dann sind wohl die zahllosen kleinen Verstöße gemeint, die den Menschen an der Ausübung der reinen Religion hindern - nicht jedoch Kapitalverbrechen wie Mord 

ad B) Reihenfolge kann auch eine chronologische Bedeutung haben. Sagen wir besser: Hierarchie
Im heutigen Staatsrecht spricht man von einer Hierarchie der Rechtsnormen. 
Verfassung
Gesetz
Verordnung

ad C) Das dürfte ebenfalls stimmen. Laut Maimonides hatten die Speisevorschriften den Sinn, Götzenkulte  zu verdrängen.
In der Antike gab es zahllose Tieropfer, wo man Tierblut trank; es gab kultische Opfertiere die man verspeiste, diese wurden durch die Thora verboten

A) Wer sagt denn, dass Mord nicht vergeben wird? ALLE Sünden können vergeben werden, außer die eine, die da ist, den heiligen Geist zu lästern --> Mt 12:
31 Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden.
32 Und jedem, der ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; jeder aber, der gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen.

Wo hast du denn gehört, dass Mord nicht vergeben wird? Als Jesus starb, wurden uns alle Sünden vergeben. Was wir tun müssen, um diese Vergebung zu erhalten ist auf Englisch so schön: Repent and Believe. Umkehren und Glauben. Man soll von seinen falschen Wegen umkehren, also z.B. nicht erneut morden. Und man soll glauben, dass Jesus gestorben ist für unsere Sünden und auferstanden von den Toten.

B) Ja, besseres Wort, danke.
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#17
(14-08-2018, 22:21)Philemon schrieb: Lieber Sinai,

ich verstehe nicht ganz, bist du ein Christ oder nicht? Du glaubst zumindest nicht an die Authentizität der Bibel. 


Jesus predigte auf Althebräisch. Griechisch redete er nicht.
Leider wurden die wichtigen Befehle Jesu nicht original in Althebräisch niedergeschrieben, sondern in einer ganz anderen Sprache: in Altgriechisch

Religiöse Begriffe der altsemitischen Begriffswelt sind keineswegs kongruent mit religiösen Begriffen der altindogermanischen Begriffswelt !

Scheol ist nicht gleich Hades
Nefesch ist nicht gleich Seele (Psyche)
Malach ist nicht gleich Engel (Angelos)

Der altsemitische Begriff "Frau" hatte neben seiner Hauptbedeutung auch die Nebenbedeutung "Sekte"; daher der Kuddelmuddel im NT, wo zwar hebräisch gedacht, aber griechisch geschrieben wurde: die Aussage "sie haben sich nicht mit Frauen befleckt" bedeutet nämlich "sie haben sich nicht mit Sekten befleckt"
Da gibt es gute althebräische Wörterbücher

Und der Baum bei Adam und Eva war kein Baum im deutschen Sinn, sondern "Baum" bedeutet im altjüdischen Sinn auch "Lehre"

Adam und Eva aßen keinen Apfel (Luther) sondern nahmen eine verbotene Lehre auf - und wurden deshalb bestraft
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#18
Das NT ist durch das Aufeinandertreffen Altgriechisch - Althebräisch extrem schwierig zu verstehen.
Besonders die Apokalypse !
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#19
(14-08-2018, 22:37)Philemon schrieb:
(14-08-2018, 22:05)Sinai schrieb: ad A) Es stimmt wohl zweifellos, daß es "kleine" und "große" Normen gibt.
Wenn im NT gesagt wird, daß "Sünden" vergeben werden, dann sind wohl die zahllosen kleinen Verstöße gemeint, die den Menschen an der Ausübung der reinen Religion hindern - nicht jedoch Kapitalverbrechen wie Mord 

A) Wer sagt denn, dass Mord nicht vergeben wird? 

Mord wurde nicht als Sünde bezeichnet, sondern als Verbrechen.
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#20
Alle Sünden können vergeben werden, aber von Vergeben von Verbrechen ist keine Rede
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#21
@Sinai
Um nicht ganz vom Thema abzukommen: Du sagst also, das NT sei schwer zu lesen aufgrund des von dir genannten Übersetzungschaos. Dadurch verliert deiner Ansicht nach das NT seine Authentizität und man müsse Jesu Aussagen nicht ernst nehmen? Oder wie darf ich das verstehen? Denn um zu klären, ob die alten Gesetze noch heute für uns Christen gelten ist es wichtig zu klären, ob Jesus wirklich das gesagt hat, was im NT steht.

Ich bin der festen Überzeugung, Gott will uns nicht austricksen und kann Übersetzungsbarrieren überwinden. Dem NT ist glauben zu schenken und durch die vier verschiedenen Evangelien erkenne ich keine widersprüchlichen Aussagen, sondern vielmehr eine sich deckende Kernaussage, die erzählt, wie Jesus auf diese Welt kam, um für uns zu sterben und Gottes Liebe zu zeigen. Außerdem ist durch die griechische Sprache die Ausbreitung des Evangeliums überhaupt erst möglich geworden. Das war also keineswegs ein Versehen. Denn das NT gilt ja für alle Menschen und nicht nur für die Juden.
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#22
Alle Sünden können vergeben werden, aber von Vergeben von Verbrechen ist keine Rede

Siehe die Steinigung von Ehebrecherinnen (Judentum)
Eine Ehebrecherin betrog ja nicht bloß ihren Ehemann, sondern holte fremde Gene ins Auserwählte Volk. Ein schweres Verbrechen

Oder denke an die extrem christliche Gesellschaft des Jahres 1100
Mördern wurde nicht verziehen, sie wurden umgebracht
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#23
(14-08-2018, 23:07)Sinai schrieb: Alle Sünden können vergeben werden, aber von Vergeben von Verbrechen ist keine Rede

Wo nimmst du denn dein Wissen her? Nenn mir doch ein Zitat aus der Bibel, dass deine Aussage unterstützt. Sünde ist all das, was uns von Gott trennt. Du sagst also, dass ein Verbrechen gegen Gott vergeben werden kann, aber ein Verbrechen gegen einen Menschen nicht? Oder was ist für dich Sünde? Jesus sagt, wer seinen Bruder hasst, der ist schon ein Mörder. Ist also für dich, jeder, der hasst ein Verbrecher, dem nicht vergeben werden kann? Dann kommt ja niemand in den Himmel. Zum Glück ist Gott nicht so. Sonst wären Paulus, König David, Saul, die meisten Richter, Mose und viele Andere alle nicht im Himmel bei Gott. Denn alle haben sie einem Menschen das Leben genommen. Gott hat aber auch weiterhin mit diesen Menschen und durch diese Menschen gesprochen.
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#24
(14-08-2018, 23:11)Sinai schrieb: Siehe die Steinigung von Ehebrecherinnen (Judentum)

Genau, sieh dir das Beispiel an. Jesus hat der Ehebrecherin verziehen.

Und was einige Christen im Namen Gottes getan haben, bedeutet nicht, dass dies auch Gottes Wille war.
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#25
(14-08-2018, 23:10)Philemon schrieb: @Sinai
Um nicht ganz vom Thema abzukommen: Du sagst also, das NT sei schwer zu lesen aufgrund des von dir genannten Übersetzungschaos. Dadurch verliert deiner Ansicht nach das NT seine Authentizität und man müsse Jesu Aussagen nicht ernst nehmen? Oder wie darf ich das verstehen? 


Ich meine, daß Jesu Aussagen für Christen selbstverständlich zu befolgen sind !
Diese Befehle sind aber gewissenhaft zu suchen, denn durch das wie Du treffend sagst "Übersetzungschaos" kann man sie nicht so ohne weiteres im Evangelium lesen. 

Es bedarf hervorragender Wörterbücher. Und zwar Althebräisch - Aramäisch - Altgriechisch. Die gibt es jetzt. zB STRONG
Du wirst staunen, wie viele Bedeutungen so ein Wort haben kann !

Ein banales Beispiel: das deutsche Wort "Mutter" bezeichnet einen Elternteil, aber auch eine Gegenschraube.
Das deutsche Wort "Hahn" bezeichnet einen männlichen Vogel, aber auch ein Wasserleitungsventil und auch ein Schlagstück vom Gewehr.
Das deutsche Wort "Schlitten" bezeichnet eine Schnee Rodel, aber auch ein Verschlußstück einer Pistole.

Und im Althebräischen ist es genauso !

Ich denke, es wäre erforderlich, eine neue Bibel zu schreiben, wo auf sinngemäße Übersetzung Wert gelegt wird.

Das AT wurde durch die altgriechische Septuaginta ruiniert, im NT wurde aus Gründen der Tarnung und Täuschung viel verschleiert (Christen wurden ja immer verfolgt) und auch Luther traute sich nicht, Klartext zu schreiben, er mußte auf seine Bauern Rücksicht nehmen - und die verstanden keinen Spaß.
Die kath Kirche übersetzte dann auch die Bibel ins Deutsche - und vermied es, die ganze, schreckliche Wahrheit zu schreiben
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#26
(14-08-2018, 23:21)Philemon schrieb:
(14-08-2018, 23:11)Sinai schrieb: Siehe die Steinigung von Ehebrecherinnen (Judentum)

Genau, sieh dir das Beispiel an. Jesus hat der Ehebrecherin verziehen. 

Ich habe nicht von den Christen geredet, sondern vom Judentum
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#27
(14-08-2018, 23:21)Philemon schrieb: Und was einige Christen im Namen Gottes getan haben, bedeutet nicht, dass dies auch Gottes Wille war.

War die Zerstörung Jerichos Gottes Wille ?
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#28
Ich kann mir denken, was Du jetzt sagen wirst: 
Jericho war vor 3500 Jahren und die Kreuzzüge vor 1000 Jahren.  Gott hat dazugelernt
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#29
Zu deiner Aussage mit den Übersetzungsproblemen:

Ja es gibt in Sprachen viele Synonyme. Aber das meiste lässt sich wohl aus dem Kontext schließen. Wenn wir bei dem Hahn bleiben, so wird es wenige Beispiele geben, in denen jemand von einem Wasserhahn spricht und der andere einen Hahnvogel versteht. Und genauso bin ich auch der Überzeugung, dass das meiste eben nicht in Übersetzungen untergegangen ist. Ich stimme dir zu, dass man spezielle Fälle genauer untersuchen sollte. Aber zum Gebrauch der Schrift und der Bibel im alltäglichen Leben reicht es meistens aus, die Bibel zu kennen und verschiedene Stellen zu lesen und zu vergleichen. Wenn ich um jedes Wort fürchten müsste, so könnte ich gar nicht mit Gott leben. Geschweige denn Menschen, die noch weniger gebildet sind. So ist Gott aber nicht. Er nimmt sich nicht nur den Gebildeten an, sondern wie in der Bibel auch den Huren und den Ausgestoßenen.

Zu deiner Aussage, dass du das Judentum meinst:

Ja, das habe ich verstanden. Aber wir reden hier ja vom Christentum. Und Jesus hat bewiesen, dass auch der Ehebrecherin verziehen werden kann.

Zu deiner Aussage mit Jericho:

Ja ich glaube, dass Jericho Gottes Wille. Allerdings kann ich mich gerade nicht mehr sehr gut an die Geschichte erinnern. Das alte Testament und das neue Testament haben Allerdings einen entscheidenden Unterschied. Im alten Testament verspricht er Abraham seine Nachkommen, die Juden, zu einem großen Volk zu machen. Und das geschieht auch. Er gibt ihnen das Gebiet, was in etwa heute Israel ist und das geschieht unter Anderem durch die Schlacht von Jericho. Er wollte ein Volk haben, dass ihn nach außen hin repräsentiert. Aber im NT geht es dann darum, dass Gottes neue Welt kein geografischer Ort mehr ist. Gottes neue Welt ist vielmehr in den Herzen der Menschen. Und es ist unheimlich wichtig Gottes Botschaft zu verbreiten. Die Methoden mit denen das über die Jahre geschehen ist, sind allerdings oft nicht nach Gottes Geboten gerichtet.
Mein Punkt ist der: Im alten Testament unterstützt Gott die Israeliten und hilft ihnen ihr versprochenes Land zu erhalten. Dabei vertreibt er Völker, die viel schlechtes tun oder lässt sie für die Israeliten arbeiten (für die damaligen Verhältnisse, war das besonders). Im neuen Testament ist Gewalt nicht mehr notwendig, da Gottes Reich in uns ist. Wir sind Gottes Tempel.
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#30
Bitte hier nicht in alle moeglichen Themen abschweifen. Die Erzaehlung ueber die Schlacht von Jericho ist ahistorisch, also muss man sich weniger um Gottes Willen als um die Absicht des Autors der Geschichte Gedanken machen.

Hier geht's um Christen und die Frage, ob diese die Gebote einhalten muessen. Da kann man sich halt an die Auslegung der Kirchen halten (und verschiedene Kirchen kommen da auch zu verschiedenen Auslegungen), oder man interpretiert halt selbst.

Uebrigens kann man sich bei Unklarheiten im NT nicht einfach auf Uebersetzungsschwierigkeiten berufen. Die verschiedenen Evangelien haben ja auch in anderen, grundsaetzlicheren Fragen unterschiedliche Auffassungen (z.B. der Christologie). Das laesst viel Raum fuer Interpretation. In der Gesetzesfrage hat halt dem NT nach das sogenannte "Apostelkonzil" endgueltig entschieden. Die Frage, ob das nun eine "goettlich inspirierte" Entscheidung war oder ob sie den angeblichen Worten Jesu eindeutig widerspricht, muss halt jeder fuer sich selbst entscheiden.
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