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Helio- und Geozentrisches Weltbild; Experiment
#1
Mich interessiert, wie Kopernikus (gest. 1543) zum Heliozentrischen Weltbild gelangte.

Die Methoden und Werkzeuge des K. waren sehr kümmerlich:
K. kannte noch nicht die Integralrechnung und selbst die Differentialrechnung war zu seiner Zeit noch völlig unbekannt (Wikipedia); ein heutiger 17-jähriger Gymnasiast hat ein viel höheres mathematisches Wissen als Kopernikus

Rechenmaschinen gab es noch keine; ein heutiger 10-jähriger Gymnasiast hat schon einen Taschenrechner und ein heutiger 15-jähriger Gymnasiast hat selbstverständlich einen wissenschaftlichen Taschenrechner der quadrieren und Wurzelziehen kann und auf 10 Stellen genau ist und ein heutiger 17-jähriger Gymnasiast kann sich ums Taschengeld einen programmierbaren wissenschaftlichen Taschenrechner kaufen

Damalige Fernrohre hatten 20-fache Vergrößerung, das bedeutet daß 2000 Meter so erscheinen wie 100 Meter
Derartiges bekommt man billig in Spielwarenhandlungen (Name "Piratenfernrohr"), noch dazu mit viel besserer Glasqualität als damals. Damaliges Glas war immer verunreinigt
Ein 50-faches Fernglas - das Kepler nicht hatte (und auch Galilei nicht) - nennt man "Spektiv". Man kann es um € 270 kaufen

Uns stehen somit bessere Methoden und Werkzeuge zur Verfügung als Kepler

Nun möchte ich wissen, welche Schritte ich machen muß, um zur Erleuchtung zu kommen
Ich möchte die Versuchsanordnung des Meisters nachvollziehen
Das wird ja hoffentlich möglich sein !?

Wie geht das jetzt ?

? Wie erkenne ich nun daß sich die Erde um die Sonne drehe und nicht umgekehrt ?

Ich will mit diesem Beitrag keineswegs die Ehrlichkeit des Johannes Kepler und das Heliozentrische Weltbild in Frage stellen - ich will lediglich die Handgriffe des Kepler nachmachen und seine Gedankengänge nachvollziehen
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#2
(15-08-2019, 19:40)Sinai schrieb: Mich interessiert, wie Kopernikus (gest. 1543) zum Heliozentrischen Weltbild gelangte.
Das kann man zum Beispiel im Großen Brockhaus (20 Bände, 1970 unter "Kopernikus") nachlesen.
Danach gab es Anfang des 16. Jahrhunderts das Streben nach einer Kalenderreform. Dazu mussten die Planetenbewegungen auf eine andere Grundlage gestellt werden. Wie erinnerlich, beschreiben Planetenbahen von der Erde aus gesehen komplexe Kurven. (So aus dem Kopf heraus meine ich, dass man von Hypozykloiden spricht.) Diese wiesen eine Reihe von Problemen auf.
Es gab zur Zeit von Nikolaus Kopernikus viele Beobachtungen des Laufs der Sonne und der Planeten. Bei ihm und anderen zeitgenössischen Astronomen bestand der Wunsch nach einer einheitlichen mathematischen Darstellung, die man für Kalenderdaten braucht.

Angeregt durch vage, antike Überliefungen nahm Kopernikus an, dass sich die Sonne im Zentrum des von der Erde aus sichtbaren Himmelszeltes befinde. Dadurch vereinfachten sich die Planetenbahnen zu annähernden Kreisen um die Sonne. Es handelt sich also bei Kopernikus um eine Hypothese zur Vereinfachung von Kalenderberechnungen. Diese veröffentlichte er in einem vorläufigen Bericht im Jahre 1514, genannt "Commentariolus".

Hiernach steht die Sonne im Zentrum der Welt. Die Planeten umkreisen die Sonne, und die Erde dreht sich pro Tag einmal um ihre Achse. Der Mond umkreist die Erde.
Die allgemeine Öffentlichkeit erfuhr erst sehr viel später von diesem Weltmodell (De revolutionibus orbium coelestium libri VI, 1543, dt. 1879, Neudr. 1939).

(15-08-2019, 19:40)Sinai schrieb: Die Methoden und Werkzeuge des K. waren sehr kümmerlich:
K. kannte noch nicht die Integralrechnung und selbst die Differentialrechnung war zu seiner Zeit noch völlig unbekannt (Wikipedia);
...
Damalige Fernrohre hatten 20-fache Vergrößerung, ...
Das ist zwar richtig, aber belanglos. Bahnkurven aus Beobachtungsdaten konnten die Astronomen damals durchaus ermitteln und eine Transformation auf ein anderes Koordinatensystem war kein Hexenwerk - zumal die Dinge damit viel einfacher wurden! Und für die Positionsbestimmung von sichtbaren Lichtpunkten waren genaue Winkelmesser mit dem Nonius ähnlichen Ablesehilfen unter den Fernrohren das Wichtigste, nicht eine immense Vergrößerung.
Verwechselst du am Ende Kopernikus und Kepler? Solche Bahndaten wurden von einer ganzen Reihe damaliger Astronomen geliefert. Auf die konnte Kopernikus zurückgreifen.

(15-08-2019, 19:40)Sinai schrieb: Nun möchte ich wissen, welche Schritte ich machen muß, um zur Erleuchtung zu kommen
Ich möchte die Versuchsanordnung des Meisters nachvollziehen
Das wird ja hoffentlich möglich sein !?
...
Wie erkenne ich nun daß sich die Erde um die Sonne drehe und nicht umgekehrt ?

Ich kann deine Mathematik-Begabung schlecht einschätzen. Sagen wir so: Du müsstest dir die Bahndaten der wichtigsten Planeten, die Sonnenstellung zu bestimmten Tageszeiten über das Jahr hinweg besorgen. Du wirst eine Fülle verschiedener komplexer Bahnen vor dem Fixsternhimmel finden und dir die Frage stellen müssen: Welches Koordinatensystem macht daraus einfachere geometrische Figuren (möglichst Kreise)?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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