Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Schulpflicht in Frage stellen
(13-11-2019, 00:51)Gundi schrieb:
(02-11-2019, 22:35)Sinai schrieb: Wenn Eltern ihre Kinder zuhause unterrichten, gehört ihnen eine hohe staatliche Zuwendung dafür

Höhere Mathematik, chemische Experimente oder komplexe Gedichtinterpretation können doch gar nicht von jedem Elternteil unterrichtet werden.

Es geht hier um Kinder im schulpflichtigen Alter, und die haben in der Schule keine gefährlichen chemischen Experimente. Einen Chemiekasten um chemische Versuche mit Lackmuspapier etc. zu machen, kann sich der Papa auch kaufen.
Und A Quadrat plus B Quadrat ist C Quadrat kann die Mama auch ihrem Kind erklären. Funktioniert jedenfalls in Österreich klaglos

Jedenfalls ist für die Eltern für diese Leistung - auch in Österreich - eine hohe staatliche Zuwendung zu fordern.

Je nach Schulstufe

So wie das Pflegegeld

krankenkassenzentrale.de › wiki › pflegegeld
"Um das Pflegegeld beziehen zu können, muss der Versicherte einige Bedingungen erfüllen:
1. Es muss sich um eine häusliche Pflege handeln.
2. Die Pflege muss durch einen Angehörigen oder eine ehrenamtlich tätige Pflegeperson durchgeführt werden.
2. Die Pflege muss in geeigneter Weise und geeigneter Umgebung erfolgen.
Das Pflegegeld wird monatlich direkt an den Versicherten ausgezahlt."

€ 316 bis € 901 pro Monat
Zitieren
(13-11-2019, 13:15)Sinai schrieb: Es geht hier um Kinder im schulpflichtigen Alter, und die haben in der Schule keine gefährlichen chemischen Experimente. Einen Chemiekasten um chemische Versuche mit Lackmuspapier etc. zu machen, kann sich der Papa auch kaufen.
Und A Quadrat plus B Quadrat ist C Quadrat kann die Mama auch ihrem Kind erklären. Funktioniert jedenfalls in Österreich klaglos

Jedenfalls ist für die Eltern für diese Leistung - auch in Österreich - eine hohe staatliche Zuwendung zu fordern.

Je nach Schulstufe

So wie das Pflegegeld

krankenkassenzentrale.de › wiki › pflegegeld
"Um das Pflegegeld beziehen zu können, muss der Versicherte einige Bedingungen erfüllen:
1. Es muss sich um eine häusliche Pflege handeln.
2. Die Pflege muss durch einen Angehörigen oder eine ehrenamtlich tätige Pflegeperson durchgeführt werden.
2. Die Pflege muss in geeigneter Weise und geeigneter Umgebung erfolgen.
Das Pflegegeld wird monatlich direkt an den Versicherten ausgezahlt."

€ 316 bis € 901 pro Monat

Glaubst du wirklich, Sinai, dass man mit etwas Lackmuspaier und mit dem Satz von Pythagoras einem Kind ausreichend erklären kann, wie die Welt funktioniert?

Ein solcher Unterricht reicht doch gerade noch dafür aus, dass solche Kinder später mal als radikalisierte Idiologie-Idioten Bomben nach Anleitungen aus dem Internet nachbasteln können, um damit alle Ungläubige umzubringen, die nicht in ihr einfaches Weltbild passen.

Wer seine Kinder mit solchen ideologischen Vorstellungen zu hause unterrichten will, soll dem Staat und damit UNS allen 316. - 901 €uros monatlich  bezahlen, weil diese Geld dann noch nicht mal ausreichen wird, um die Gesellschaft vor solche einfachen Hirnen zu beschützen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Zitieren
(12-11-2019, 20:32)Ulan schrieb: Das ist uebrigens ein Punkt, in dem Precht vollkommen recht hatte: ich kannte auch kaum Berufe am Ende der Schulzeit. Es sagt einem auch niemand, dass "Vitamin B" in vielen Bereichen wichtiger ist als irgendwelche Abschluesse. So etwas wie Selbstaendigkeit wird gar nicht thematisiert. Die Schulausblidung ist in vielerlei Hinsicht komplett am Leben vorbei.
Für mich ist das ein Punkt in dem ich Brecht überhaupt nicht recht gebe. Alle Berufe die es damals in unserer Gemeinde gab, die kannte damals so mehr oder weniger jedes Kind. Was aber kaum jemanden etwas genützt hat, weil es die meisten dieser Berufe heutzutage gar nicht mehr gibt. Wir mussten uns alle an diese Veränderungen anpassen. Und das wird für die heutigen Schüler unserer Gegenwart sicher alles noch viel schwieriger werden. Zudem sind heute auch die Voraussetzungen gegeben, dass man sich an allein einem einzigen Nachmittag, über alle Berufe ausreichend informieren kann, die noch eine halbwegs sichere Zukunftsperspektive haben..

Der Konkurrenzdruck am Arbeitsmarkt, der wird sich in  den kommenden 10-20 Jahren weiterhin verschärfen. Vor allem auch deswegen, weil die Automatisierung in der Arbeitswelt weiterhin zunehmen wird. Künstliche Intelligenz wird sogar manch Laboranten und weniger talentierten Biologen arbeitslos machen.

In der Arbeitswelt der Zukunft werden Menschen vor allem in der Vermittlung, Überwachung und Organisation solch autonomer Systeme tätig sein.  
Die anderen werden Gemüse- und Energiebauern oder Dienstleister im Reinigungswesen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Zitieren
(13-11-2019, 13:15)Sinai schrieb:
(13-11-2019, 00:51)Gundi schrieb:
(02-11-2019, 22:35)Sinai schrieb: Wenn Eltern ihre Kinder zuhause unterrichten, gehört ihnen eine hohe staatliche Zuwendung dafür

Höhere Mathematik, chemische Experimente oder komplexe Gedichtinterpretation können doch gar nicht von jedem Elternteil unterrichtet werden.

Es geht hier um Kinder im schulpflichtigen Alter, und die haben in der Schule keine gefährlichen chemischen Experimente. Einen Chemiekasten um chemische Versuche mit Lackmuspapier etc. zu machen, kann sich der Papa auch kaufen.

Der Papa sollte dann aber auch Ahnung haben, was da eigentlich passiert. Und hier sehe ich ein großes Problem. Frage doch mal die Erwachsenene in deinem Bekanntenkreis. Die meisten werden dir erzählen, dass sie Mathe, Physik und Chemie in der Schule ganz furchtbar fanden und es nie verstanden haben.
Um jemanden in einem Fachgebiet zu unterrichten braucht es aber ein gutes Verständnis des Unterrichtsgegenstandes. Da braucht es auch jemanden, der bei konkreten Nachfragen nicht nur mit den Schultern zuckt.

(13-11-2019, 13:15)Sinai schrieb: Und A Quadrat plus B Quadrat ist C Quadrat kann die Mama auch ihrem Kind erklären. Funktioniert jedenfalls in Österreich klaglos

Hier gilt das gleiche wie eben geschrieben.
Und im Englischunterricht ist es auch besser jemanden zu haben, der Englisch kann.
Zitieren
(13-11-2019, 18:11)Gundi schrieb: Hier gilt das gleiche wie eben geschrieben.
Und im Englischunterricht ist es auch besser jemanden zu haben, der Englisch kann.


Gibt natürlich genug Akademiker, die ihre Kinder selber unterrichten könnten, bzw.auch können.

Aber Sinai geht es ja unter dem  Vorwand des schlechten Einflusses Gleichaltriger im schulischen Umfeld, Kinder vor den Lehren der Naturwissenschaften abzuschotten, welche die Kindern zum Glauben an die Evolutionstheorie, den Urknall und all solchen Modelltheorien wie z. B. auch der vom Menschen gemachten Klimawandel verführen.... und  damit die Autorität des göttlichen Geistes untergraben. Und natürlich sollte dann auch selbstverständlich der Staat dafür aufkommen müssen., wenn Eltern ihre Kinder lieber zu Soldaten demokratiefeindlicher Weltanschauungen erziehen. Eusa_pray
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Zitieren
(13-11-2019, 18:11)Gundi schrieb:
(13-11-2019, 13:15)Sinai schrieb:
(13-11-2019, 00:51)Gundi schrieb: Höhere Mathematik, chemische Experimente oder komplexe Gedichtinterpretation können doch gar nicht von jedem Elternteil unterrichtet werden.

Es geht hier um Kinder im schulpflichtigen Alter, und die haben in der Schule keine gefährlichen chemischen Experimente. Einen Chemiekasten um chemische Versuche mit Lackmuspapier etc. zu machen, kann sich der Papa auch kaufen.

Der Papa sollte dann aber auch Ahnung haben, was da eigentlich passiert. Und hier sehe ich ein großes Problem. Frage doch mal die Erwachsenene in deinem Bekanntenkreis. Die meisten werden dir erzählen, dass sie Mathe, Physik und Chemie in der Schule ganz furchtbar fanden und es nie verstanden haben.


Du vermutest, daß "die meisten" Deutschen Physik und Chemie in der Schule ganz furchtbar fanden und es nie verstanden haben . . .
Sollte das zutreffen, dann wären diese Fächer aber stark zu durchforsten - und deren Nutznießer (die betreffende Lehrerschaft) ebenso.
In Amerika haben sie auch Physik und Chemie im College, aber sympathisch
Ohne diesen ganzen fürchterlichen Wust an Formeln und künstlich hochgehaltenem Leistungsdruck
Die Lehrer lassen heutzutage viele Schüler sitzen und verlängern dadurch das Gymnasium frech um ein weiteres Jahr. Arbeitsplatzbeschaffung!
Die Lehrerschaft in D ist politisch organisiert.

Wenn die heute Erwachsenen sagen, daß sie das Zeug nie verstanden haben, ist es offenbar in dieser Intensität für Beruf und Alltag wertlos

Aber wir diskutieren hier um Schüler unter 15 Jahren. Im Nachbarland Österreich endet die Schulpflicht mit diesem Alter - und da ist ohnehin noch keine Rede von komplizierten mathematischen Formeln.
Wenn die Eltern Abiturenten sind (in Ö heißen sie Maturanten), dann sind sie absolut in der Lage, ihre Kinder bis zum 15. Lebensjahr zu unterrichten !

Menschen mit Bildung meiden in Österreich die staatlichen Schulen.
Die Reichen unter ihnen können sich Privatschulen leisten

Auch die SPÖ-Vorsitzende Dr. Rendi Wagner hat ihre Kinder in einer Privatschule !

Beweis

Gib ein im Google: rendi wagner kinder privatschule
Pamela Rendi-Wagner zu Migration: "Werde nicht die Ängste ausnützen"
derstandard.at > Inland > Parteien > SPÖ
30.09.2018

"STANDARD: Besuchen Ihre Kinder eine öffentliche Schule?
Rendi-Wagner: Nein, meine Kinder sind in einer Privatschule."

Der Standard gilt laut Wikipedia als Tageszeitung mit "liberaler Ausrichtung"

Von den Armen Abiturenten und Akademikern in Österreich wird das zurecht sauer goutiert.
Denn die Sozialdemokratie beherrscht seit 1945 den wiener Stadtschulrat und Frau Rendi Wagner hätte doch glücklich ein müssen, ihre Kinder in so eine Schule zu geben

Nicht jede Akademikerfamilie kann sich eine Privatschule leisten. Es gibt heute viele arme Akademiker - und arme Abiturenten

Diese hochgebildeten aber armen Leute (viele working poor sind hoch gebildet) sind glücklich über die Möglichkeit des Unterrichts zu Hause.

Um hier nicht noch mehr Geschirr zu zerschlagen (die SPÖ rasselte von einer Regierungspartei auf nunmehr 20 %) wagt es die österreichische Sozialdemokratie nicht, das verfassungsmäßig gewährleistete Recht auf Unterricht zu Hause auch nur in Diskussion zu stellen
Zitieren
(13-11-2019, 23:42)Sinai schrieb: Du vermutest, daß "die meisten" Deutschen Physik und Chemie in der Schule ganz furchtbar fanden und es nie verstanden haben . . .
Sollte das zutreffen, dann wären diese Fächer aber stark zu durchforsten - und deren Nutznießer (die betreffende Lehrerschaft) ebenso.
In Amerika haben sie auch Physik und Chemie im College, aber sympathisch
Ohne diesen ganzen fürchterlichen Wust an Formeln und künstlich hochgehaltenem Leistungsdruck

Naturwissenschaften ohne Formeln sind nicht denkbar und sie gehören ab einem gewissen Niveau schlcht dazu. Das mag in der Grundschule noch funktionieren, darüber hinaus aber nicht.
Die Unis bemängeln doch bereits jetzt schon, dass das Niveau der Studienanfänger immer weiter sinkt.

Eltern können niemals vollwertig ausgebildete Lehrer mit ihrem fachlichen Hintergrundwissen ersetzen. Das ist doch ein Vorteil von Schulen: Im besten Falle werden die Kinder von Fachexperten unterrichtet, die nicht nur auf Prüfungen vorbreiten sondern auch Verständnis für eine Disziplin vermitteln.
Homeschooling hat immer die Gefahr, dass Dinge unter den Tisch fallen bzw. nicht richtig gelehrt werden. Ein mathematisch begabtes Kind hat nicht viel davon, wenn es mt 15 Jahren noch Kastanienmännchen mit den Eltern baut oder krude Schöpfungsmythen als Wahrheit gelehrt bekommt.
Schule ist auch ein wichtiger Gegenpol zu weltanschaulichen Indoktrinationen. Mal davon abgesehen, dass nicht alle Eltern die geistigen, finanzeillen und materiellen Mittel haben, ihre Kinder umfassend in allen Fächern auszubilden. Einem Abiturienten per se die Fähigkeit als Lehrkraft in Mathe, Physik, Chemie, Kunst, Sport, Musik, Kunst, Englisch, Geschichte, Wirtschaft etc. zu unterstellen ist imho fernab jedweder Realität.

(13-11-2019, 23:42)Sinai schrieb: Die Lehrer lassen heutzutage viele Schüler sitzen und verlängern dadurch das Gymnasium frech um ein weiteres Jahr. Arbeitsplatzbeschaffung!
Die Lehrerschaft in D ist politisch organisiert.

Sitzenbleiben ist nicht schlimm. Es wird nur immer so dargestellt.

(13-11-2019, 23:42)Sinai schrieb: Wenn die heute Erwachsenen sagen, daß sie das Zeug nie verstanden haben, ist es offenbar in dieser Intensität für Beruf und Alltag wertlos

Du solltest dich mal aus deiner Filterblase lösen. Für einen angehenden Mathematiker ist es keineswegs wertlos.
Schule vermittelt einen umfassenden Überblick über in verschiedenenen Disziplinen. Sie dient der allgemeinen Bildung. Es ist klar, dass nicht jeder alles davon hinterher auch im Beruf benötigt. Das ist aber auch nicht Ziel.
Zitieren
(13-11-2019, 23:42)Sinai schrieb: ( . . . )

In Amerika haben sie auch Physik und Chemie im College, aber sympathisch
Ohne diesen ganzen fürchterlichen Wust an Formeln und künstlich hochgehaltenem Leistungsdruck
Die Lehrer lassen heutzutage viele Schüler sitzen und verlängern dadurch das Gymnasium frech um ein weiteres Jahr. Arbeitsplatzbeschaffung!

( . . . )

Mit Arbeitsplatzbeschaffung meinte ich Arbeitsplatzbeschaffung für Junglehrer die in den Schulbereich drängen.
Damit das Gerangel um Unterrichtsstunden da nicht allzuschlimm ist, wird das "Arbeitsobjekt" - der Schüler - künstlich vermehrt
10 % durchsausen lassen - und schon erhöht sich die Klassenzahl und damit die erforderliche Lehrerzahl Icon_cheesygrin

Und außerdem wird dadurch die Arbeitslosigkeit unter den Schulabgängern maskiert. Jeder der sitzenbleibt, wird vom Arbeitsmarkt ferngehalten. Schaut ja besser aus, viele Schüler zu haben als viele Arbeitslose . . . Icon_cheesygrin


(14-11-2019, 08:23)Gundi schrieb: ( . . . )

Sitzenbleiben ist nicht schlimm. Es wird nur immer so dargestellt.

( . . . )


Sitzenbleiben ist sehr schlimm, weil da ein weiteres Pensionsjahr fehlt !!!

Allerdings nicht jetzt und zu Lebzeiten seiner Eltern, sondern in 30 Jahren wird sich das dann furchtbar rächen.

Das Pensionssystem wird immer ärger. Mit Hartz 4 wurde es unerbittlich, Arbeitnehmer über 55 werden oft freigesetzt und finden dann selten Arbeit und werden in Deutschland mit der Drohung des Verlustes der Eigentumswohnung gezwungen, jedwede "Arbeit" anzunehmen

Und es wird sicher noch härter werden - da ist es ein Irrsinn wenn jemand ein Pensionsjahr gestohlen wird, weil er oder sie nicht weiß, wie die chemische Formel von Benzol oder Nicotin ist . . .

Es stellt sich die demokratische Frage, ob das "Allgemeinbildung" wert ist

Der deutsche Wähler - die deutsche Wählerin gehören gefragt
Zitieren
(13-11-2019, 01:04)Gundi schrieb: Imho kann Schule einfach nicht alle Aufgaben übernehmen: Bildung, Erziehung, Alltag (Wie fülle ich meine Steuererklärung aus? und dergleichen), soziale Netzwerke, Berufsvorbereitung, Bildung der Persönlichkeit...
Es wird immer Dinge geben, die von anderen Institutionen übernommen werden müssen, insbesondere den Eltern. MMn. wird heutzutage viel zu vieles der Schule aufgedrückt, was eigentlich Sache der elterlichen/familiären Erziehung ist.

Das widerspricht diametral den Ergebnissen der paedagogischen Studien der letzten Jahrzehnte. Das deutsche Schulsystem krankt nicht daran, dass ihm zu viel aufgebuerdet wird, sondern dass es den Eltern zu viel aufbuerdet. Das ist mit ein Grund dafuer, dass Deutschland eine der sozial undurchlaessigsten Gesellschaften in Europa ist, wo der Aufstieg aus kleinen Verhaeltnissen ungleich schwerer ist als in vielen Nachbarlaendern, weil der soziooekonomische Status der Eltern eine zu grosse Rolle bei Ausbildung und beruflichem Fortkommen spielt.

Dass dann Leute wie Sinai auch noch rechten Bauernfaengern folgen, die die unteren sozialen Schichten komplett vom sozialen Aufstieg abkappen und effektiv aufgeben wollen, ist dann noch das Tuepfelchen auf dem "i".
Zitieren
(14-11-2019, 12:29)Ulan schrieb:
(13-11-2019, 01:04)Gundi schrieb: Imho kann Schule einfach nicht alle Aufgaben übernehmen: Bildung, Erziehung, Alltag (Wie fülle ich meine Steuererklärung aus? und dergleichen), soziale Netzwerke, Berufsvorbereitung, Bildung der Persönlichkeit...
Es wird immer Dinge geben, die von anderen Institutionen übernommen werden müssen, insbesondere den Eltern. MMn. wird heutzutage viel zu vieles der Schule aufgedrückt, was eigentlich Sache der elterlichen/familiären Erziehung ist.

Das widerspricht diametral den Ergebnissen der paedagogischen Studien der letzten Jahrzehnte.


Es ist zu hinterfagen, ob die Pädagogen objektiv sind.
Oder ob man da nicht den Bock zum Gärtner macht, wenn man sie entscheiden läßt. Das wäre ja genau so, wie wenn man den Agrarhandel entscheiden ließe, was eine "gesunde Ernährung" ist Icon_cheesygrin

Da hätten wir einen sehr üppigen Menüplan

--

Wenn es nach dem Willen der Pädagogen und Pädagogiestudenten ginge, würden alle bis 25 in die Schule gehen müssen, bis sie das Abitur erhalten

. . . noch eine weitere Fremdsprache lernen? "Man kann ja laut Goethe nie genug Sprachen können"

Und das langfristige Ziel "Arbeiter mit Abitur" ist auch noch nicht vom Tisch. Da muß dann ein Kind das Koch werden will, das Abitur machen, bevor es die erste Pizza backen darf . . . vielleicht noch ein Pflichtsemester "Ernährungswissenschaft" ans Abitur anhängen, kann ja der Lehrerschaft nicht schaden und wäre somit "pädagogisch wünschenswert"
Zitieren
Es geht hier nicht um "die Paedagogen", sondern darum, dass uns die EU einen sehr schoenen internationalen Vergleich erlaubt, was die Schulsysteme und ihre Rolle in sozialer Durchlaessigkeit angeht. Hier raecht sich uebrigens, dass vor allem Rechte sich die Ergebnisse der ganzen EU-Statistiken nie anschauen, weil ja "in Deutschland sowieso alles am besten geregelt ist".
Zitieren
(14-11-2019, 12:29)Ulan schrieb:
(13-11-2019, 01:04)Gundi schrieb: Imho kann Schule einfach nicht alle Aufgaben übernehmen: Bildung, Erziehung, Alltag (Wie fülle ich meine Steuererklärung aus? und dergleichen), soziale Netzwerke, Berufsvorbereitung, Bildung der Persönlichkeit...
Es wird immer Dinge geben, die von anderen Institutionen übernommen werden müssen, insbesondere den Eltern. MMn. wird heutzutage viel zu vieles der Schule aufgedrückt, was eigentlich Sache der elterlichen/familiären Erziehung ist.

Das widerspricht diametral den Ergebnissen der paedagogischen Studien der letzten Jahrzehnte.

Ich weiß nicht, ob man das überhaupt zusammenfassen kann.
Soziale Durchlässigkeit und Lehrinhalte sind imho zweierlei. Und für alles was neu in den Lehrplan kommt, muss zwangsläufig etwas anderes entnommen werden. Also muss man sich fragen, welches Ziel "Schule" haben soll? Einige sehen in Schule eine Art Erziehungsanstalt und Vorbereitung auf das Arbeitsleben. Andere sehen den Zweck von Schule in einer guten allgemeinbildenden Ausbildung.
Imho kann und sollte Schule nur eine Institution von mehreren sein, welche ein Kind prägt. Man kann da imho Eltern, Familie, Umfeld etc. nicht außen vor lassen und jedwede Aufgabe den Schulen überlassen. Das bedeutet ja keineswegs, dass sozial schwächer gestellte Kinder nicht gefördert werden sollten.


(14-11-2019, 12:29)Ulan schrieb: Das deutsche Schulsystem krankt nicht daran, dass ihm zu viel aufgebuerdet wird, sondern dass es den Eltern zu viel aufbuerdet.

Was wird den Eltern denn vom deutschen Schulsystem aufgebürdet?

(14-11-2019, 12:29)Ulan schrieb: Das ist mit ein Grund dafuer, dass Deutschland eine der sozial undurchlaessigsten Gesellschaften in Europa ist, wo der Aufstieg aus kleinen Verhaeltnissen ungleich schwerer ist als in vielen Nachbarlaendern, weil der soziooekonomische Status der Eltern eine zu grosse Rolle bei Ausbildung und beruflichem Fortkommen spielt.

Imho muss man auch hier etwas differenzieren. Chancengleichheit besteht in Deutschland insofern, als dass jedes Kind die Möglichkeit hat jede Schulform zu besuchen und jede Ausbildung zu erhalten.
Das Kinder aus reicherem Elternhaus durch Nachhilfe, Freizeitaktivitäten, Vorbildung der Eltern etc. hierbei bessere Chancen haben diesen Weg auch zu gehen ist natürlich richtig.
Nur sehe ich halt auch die Eltern in der Pflicht, ihren Kindern das Bestmögliche mitzugeben. Mir scheint manchmal, dass es sich viele sehr leicht machen alle Verantwortung für das eigene Kind und dessen Entwicklung auf den Staat abzuschieben. An erster Stelle stehen die Eltern, sie geben durch ihre Erziehung die Richtung vor. Wenn die Eltern ihr Kind unterstützen (nicht finanziell, sondern durch Zuspruch, Mutmachen, Vertrauen und ähnlichem) und das Kind Lust und Ehrgeiz hat, kann auch bei uns jedes Arbeiterkind und Hartz-IV-Kind aufsteigen. Unser Bildungssystem ist nämlich doch recht durchlässig: Abitur, Fachabitur, Lehre, Studium, 2ter Bildungsweg, Fachhochschulen, Meister = Bachelor, Studieren ohne Abitur... Es gibt mittlerweile sehr viele Möglichkeiten auch auf eher unüblichem Wege ans Ziel zu kommen.
Und eine Aufgabe von Schule sollte es natürlich sein, zu erkennen wenn ein begabtes Kind nicht die ausreichende Unterstützung von zu Hause erhält und dann unterstützend eingreift.
Und es sollte selbstverständlich auch jedem Elternteil  möglich sein, so viel Geld nach hause zu bringen, dass Nachhilfestunden, Musikunterricht oder Sportverein für das Kind keine finanzielle Katastrophe bedeuten.
Zitieren
(14-11-2019, 15:08)Gundi schrieb: Und eine Aufgabe von Schule sollte es natürlich sein, zu erkennen wenn ein begabtes Kind nicht die ausreichende Unterstützung von zu Hause erhält und dann unterstützend eingreift.
Und es sollte selbstverständlich auch jedem Elternteil  möglich sein, so viel Geld nach hause zu bringen, dass Nachhilfestunden, Musikunterricht oder Sportverein für das Kind keine finanzielle Katastrophe bedeuten.

Natürlich.. den Idealfall gibt es ja wenn denn überhaupt, immer nur äußerst selten.
Kein Kind kann sich die eigenen Eltern selbst aussuchen. Und die allermeisten Kinder haben gerade diesbezüglich am allermeisten Pech. Deswegen ist es auch kompletter Unsinn, die Diskussion  in diese Richtung zu lenken. dass Eltern sich halt ändern müssten, wenn sie dem genormten Ideal von guten Eltern nicht entsprechen.

Herr "Sollten" und Frau "Sollen" sind Herrschaften, die es meist selber nicht können, aber sich trotzdem Kinder halten, wie andere Katzen und Hunde und dann nicht verstehen wollen, warum diese Kinder nicht auch so pflegeleicht sind.

Kinder haben einen eigenen Kopf und auch eine eigene Persönlichkeit die etwas komplexer ist als die von solchen Haustieren, die man sich "dressieren" kann.

Und deswegen ist die Schule und auch das ganze damit verbundene  neue Umfeld...  in dieser Phase der psychosozialen Entwicklung des Menschen so enorm wichtig. Kinder lernen in dieser Zeit, sich vom Busentrost der Mutter und vom geborgenen Schnullerdasein im Elternhaus langsam zu lösen.

Eltern haben oft gar nicht mal so selten ziemlich "schrullige" Weltanschauungen, welche nicht mehr so ganz ins aktuelle Zeitalter passen.. Von dieser Warte aus können sie Kinder auch kaum ausreichend unterstützen.. Was Eltern den Kindern geben müssen, ist ein Ort an dem sie sich zurückziehen können. An dem sie sich sicher fühlen und an dem sie "Freunde" haben auf die sie sich immer zu 100% verlassen können. Das ist die Aufgabe die wir Eltern haben. Eltern sind Freunde denen man sich als Kind immer und  auch mit alle seinen Sorgen anvertrauen kann..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Zitieren
(14-11-2019, 15:08)Gundi schrieb:
(14-11-2019, 12:29)Ulan schrieb: Das deutsche Schulsystem krankt nicht daran, dass ihm zu viel aufgebuerdet wird, sondern dass es den Eltern zu viel aufbuerdet.

Was wird den Eltern denn vom deutschen Schulsystem aufgebürdet?

Schulerfolg in Deutschland haengt davon ab, dass Eltern bei Hausaufgaben und beim Lernen direkt oder indirekt mithelfen. Ohne dies geht es nur in wenigen Faellen. Der weniger gut gestellte Teil der Bevoelkerung ist dazu meist weder finanziell noch intellektuell in der Lage. Die Statisktiken sprechen da eine eindeutige Sprache: in Deutschland kann Schule hieran fast nichts aendern.

(14-11-2019, 15:08)Gundi schrieb:
(14-11-2019, 12:29)Ulan schrieb: Das ist mit ein Grund dafuer, dass Deutschland eine der sozial undurchlaessigsten Gesellschaften in Europa ist, wo der Aufstieg aus kleinen Verhaeltnissen ungleich schwerer ist als in vielen Nachbarlaendern, weil der soziooekonomische Status der Eltern eine zu grosse Rolle bei Ausbildung und beruflichem Fortkommen spielt.

Imho muss man auch hier etwas differenzieren. Chancengleichheit besteht in Deutschland insofern, als dass jedes Kind die Möglichkeit hat jede Schulform zu besuchen und jede Ausbildung zu erhalten.
Das Kinder aus reicherem Elternhaus durch Nachhilfe, Freizeitaktivitäten, Vorbildung der Eltern etc. hierbei bessere Chancen haben diesen Weg auch zu gehen ist natürlich richtig.
Nur sehe ich halt auch die Eltern in der Pflicht, ihren Kindern das Bestmögliche mitzugeben.

Viele Eltern koennen das halt nicht, aus welchem Grund auch immer. In vielen Nachbarlaendern ist dies alles in der Tat die Aufgabe der Schule, und deshalb sind diese Laender auch sozial viel durchlaessiger. So frueh wie in Deutschland werden die Kinder fast nirgendwo nach Hause geschickt. "Hausaufgaben" unter Lehreraufsicht an der Schule sind verbreitet.

(14-11-2019, 15:08)Gundi schrieb: Unser Bildungssystem ist nämlich doch recht durchlässig: Abitur, Fachabitur, Lehre, Studium, 2ter Bildungsweg, Fachhochschulen, Meister = Bachelor, Studieren ohne Abitur... Es gibt mittlerweile sehr viele Möglichkeiten auch auf eher unüblichem Wege ans Ziel zu kommen.

Praktisch ist es das halt nicht, wie die Statistiken aufzeigen, auch wenn sich da einiges gebessert hat. Viele dieser Moeglichkeiten sind ja auch nur - oft sehr zeitraubende - Pflaster auf Maengel im System.

Zu so etwas gibt es uebrigens lange Studien, die von der EU veroeffentlicht wurden.
Zitieren
(11-11-2019, 22:39)Ulan schrieb: . . . Gewaltargument . . .


In den Schulen herrscht leider tatsächlich Gewalt
Schüler sind heute viel gewaltbereiter als vor 20 Jahren. Rangeleien und Raufereien gab es zwar früher auch, aber ich habe einen Schulkollegen der Lehrer wurde und er erzählte uns, wie schlimm es geworden ist - da wird von Schülern Richtung Kopf getreten (Kickboxen), auf einen am Boden Liegenden getreten, täglich verbal mit Messern gedroht . . .

Daß viele Kinder Angst haben - und daß viele Eltern damit nicht mehr einverstanden sind

Natürlich gibt es Eltern wo der Vater Offizier oder Burschenschaftler ist, die den Söhnen sagen "heul nicht sondern wehr dich - du sollst ja einmal Offizier werden" und sie vorsorglich mit 6 Jahren zum Kampfsport schicken, ihnen einreden "was uns nicht umbringt macht uns nur härter"

Nicht alle Eltern sind Berufsoffiziere oder sympathisieren mit schlagenden Studentenverbindungen - sie sind pazifistisch eingestellt und wollen ihre Kinder behüten.
Der Normalfall in Familien mit Abitur und mehr ist die Verabscheuung von Gewalt

Bei klassischen bürgerlich-liberalen Familien (Ärzte, Anwälte, Notare, Richter, Beamte, Bankangestellte) ist Gewalt in der Schule ein Horror
Sie wollen ihr Kind nicht Richtung Gewalt erziehen und holen das Kind aus der öffentlichen Schule. Wenn die Familie reich ist wird es eine teure Privatschule. Aber dies können sich heute nicht mehr alle Gebildeten leisten. Hohe Bildung (Abitur oder gar Universitätszeugnis) ist heute keine Garantie mehr für gutes Einkommen. Und gerade für diese Menschen (Arzt jobbt als Taxifahrer) ist die österreichische Lösung eine Wohltat

Die Eltern sparen sich teure Privatschulen und sind besser in der Lage das Kind zu unterrichten als irgend eine Grundschullehrerin (die weniger gebildet ist)

Das verfassungsmäßig gewährleistete Recht auf Unterricht zu Hause ist in Österreich keine Neuerung der letzten Zeit, das besteht schon seit Bestehen der Zweiten Republik 1945

Nicht viele machen in Österreich Gebrauch von ihrem Recht - aber es ist ein Notausgang für verzweifelte Eltern, den alle Eltern im Hinterkopf haben (auch wenn sie nicht davon Gebrauch machen)

Eine Abschaffung dieses verfassungsmäßig gewährleisteten Rechts auf Unterricht zu Hause wäre in Österreich undenkbar.
Niemals würde die dafür erforderliche Zweidrittelmehrheit zustande kommen

Ein bewährtes Recht in schlimmen Fällen - und durchaus in Deutschland sinnvoll
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Hilfslieferungen in den Gazastreifen in Frage gestellt Sinai 2 321 20-10-2023, 14:22
Letzter Beitrag: petronius
  Soziale Frage heute in Deutschland PrinzC 9 13356 21-09-2019, 22:15
Letzter Beitrag: Sinai
  anonyme Internetforen in Frage gestellt Sinai 0 1536 25-05-2019, 23:12
Letzter Beitrag: Sinai

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste