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Biblische Interpretationsfragen
#16
(16-11-2020, 18:55)Praytes schrieb: Leider setzt du voraus, dass ich angeblich Inerrantismus voraussetze. Daher kommst du zu deinem Schluss, mir unterlaufe ein "häufig angewandter, logischer Fehler. Was nützt aber eine Untersuchung der Bibeltexte auf ihre Widersprüchlichkeit, wenn man Inerrantismus voraussetzt?

Du magst das anders nennen, aber es laeuft darauf hinaus. Das ist wie mit dem ontologischen Gottesbeweis nach Kurt Gödel: formal als richtig bewiesen, aber steckt das Ergebnis durch die angewandten Axiome hinein. Das sehe ich bei Dir so auch. Wer die Bibel als das Wort des allmaechtigen, allwissenden Gottes ohne innere Widersprueche sieht, also von einem einzelnen Autoren, der wird bei seinen "Pruefungen" natuerlich auch herausbekommen, dass die Bibel das Wort eines allmaechtigen, allwissenden Gottes ohne innere Widersprueche ist. Diese anfaengliche Annahme bestimmt dann auch das Vorgehen, dass widerspruechliche Passagen durch Passagen zu aehnlichen Themen aus anderen Texten ersetzt werden, da ja derselbe Autor spricht, was die Pruefung dann ad absurdum fuehrt. Hier ist also nur eine Loesung moeglich; eine Pruefung liegt nicht vor.

(16-11-2020, 18:55)Praytes schrieb:
(16-11-2020, 12:14)Ulan schrieb: Ich dagegen setze erst mal gar nichts voraus, sondern interpretiere ohne Vorgaben. Und ohne vorgefasste Meinung gibt es halt keinen anderen moeglichen Schluss, als dass die Bibel Widersprueche enthaelt.
Deine Beiträge sind voll von deinen Vorgaben, mithilfe derer du die Bibeltexte interpretierst. Allein der Anspruch ohne Vorgabe interpretieren zu wollen, und sich dabei auf die momentanen Ergebnisse der neutestamentlichen Exegese zu berufen, ist schon eine Vorgabe für sich, die ihrerseits ebenfalls auf Vorgaben beruht.

Nun, Vorgaben auf einer anderen Metaebene vielleicht, aber solcherlei Aussage scheint irgendwie aus einer Zeit vor der Findung der Null geboren zu sein. Entscheidend ist, dass eine Pruefung ergebnisoffen durchgefuehrt wird. Ich schliesse, zumindest per Vorgabe, nicht aus, dass die Bibel keine Widersprueche enthaelt. Widersprueche finden sich darin aber genuegend, und davon sind eine ganze Reihe Widersprueche auch interpretationsunabhaengig, z.B. wo genannte Zahlen krass voneinander abweichen. Aber hier geht's jetzt ausnahmsweise mal nicht um Details, sondern um Methodisches. Es zeigt, warum Deine Argumentation nicht einfach aequivalent zu meiner ist: Du magst Dir einreden, ergebnisoffen zu pruefen, aber Deine Vorgaben verhindern das letztendlich.

(16-11-2020, 18:55)Praytes schrieb: Ganz genau, Ulan. Und so werden auch innere Widersprüche, die ja nun jeder Mensch mit sich führt, gleichsam zu unseren Vorgaben, anhand welcher wir unsere Umgebung interpretieren. Icon_wink

Nun, das ist zwar hier nicht besonders bedeutungsvoll, aber lass es mich, von den inneren Widerspruechen einmal weg, umformulieren: nur wer Widersprueche findet, kann sich mit diesen auseinandersetzen und an ihnen wachsen. Wer dies nicht tut, ist zur Stagnation verdammt, und Stagnation ist letztlich der Tod.
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#17
(18-11-2020, 00:45)Sinai schrieb:
(17-11-2020, 23:41)Geobacter schrieb: Erst kürzlich habe ich auf JW.org gelesen, dass man auch lügen dürfe, um die Wahrheit zu verteidigen. Icon_lol

Zitat ?

Such es dir selber...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#18
(18-11-2020, 15:01)Geobacter schrieb:
(18-11-2020, 00:45)Sinai schrieb:
(17-11-2020, 23:41)Geobacter schrieb: Erst kürzlich habe ich auf JW.org gelesen, dass man auch lügen dürfe, um die Wahrheit zu verteidigen. Icon_lol

Zitat ?

Such es dir selber...

Das kann er gewiss nicht, sonst hätte er gar nicht fragen müssen. 

Aber Abhilfe ist moeglich: Roem 3, 8:
Paulus Selbsteingestaendnis, ein Lügner zu sein, wenn es seiner Mission dient. Man solle ihn dafuer nicht richten. 

Die offizielle Bibelexegese übergeht es gern. Es ist ihr schlichtweg  unangenehm, die Größe Gottes durch Lügen zu fördern. Und JW ist doch bibelkundig Icon_rolleyes , oder? 

MfG
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#19
(18-11-2020, 15:01)Geobacter schrieb:
(18-11-2020, 00:45)Sinai schrieb:
(17-11-2020, 23:41)Geobacter schrieb: Erst kürzlich habe ich auf JW.org gelesen, dass man auch lügen dürfe, um die Wahrheit zu verteidigen. Icon_lol

Zitat ?

Such es dir selber...

Na ja, da wirst Du wieder auf Wortklauberei stossen. "Luegen" darfst Du zwar eigentlich nicht, aber Du laesst einfach wichtige Informationen weg, so dass Du nicht die volle Wahrheit sagst. Also, wenn Du einen Beitrag zitierst, schneide einfach alles ab, was Dir argumentativ unangenehm werden koennte.

Wenn Du dann argumentativ in die Ecke getrieben wirst, wechsele einfach das Thema und rede ueber irgendetwas anderes.

Das ist so offizielle ZJ-Vorgabe. Ein Beispiel z.B. hier (steht aber immer wieder in vielen ZJ-Publikationen so oder noch etwas martialischer):

*https://wol.jw.org/en/wol/d/r1/lp-e/102000087#h=1:0
"Of course, being truthful does not mean that we are obligated to divulge all information to anyone who asks it of us. [...] For example, individuals with wicked intent may have no right to know certain things.[...] Jesus did not always disclose the full truth, especially when revealing all the facts could have brought unnecessary harm to himself or his disciples. Still, even at such times, he did not lie. Instead, he chose either to say nothing or to divert the conversation in another direction."

Das ist alles Teil der "Theocratic Warfare"-Doktrin.

Hmm, das Thema sollte man wohl langsam teilen.
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#20
(18-11-2020, 16:20)Ulan schrieb: Hmm, das Thema sollte man wohl langsam teilen.
Sehr gute Idee, eine Überschrift hätte ich schon  Sleepy2 :

            Paulus Kampfschriften!  

Denn das waren seine Briefe in der Hauptsache  ja eigentlich. Er hatte sich  mit der gesamten Jerusalemer Jesus-Nachkommenschaft wohl in der Wolle. Sie verfolgten seine Theologie sogar bis in "seine" Gemeinden in Kleinasien.

Morgen schaue ich dort vor Ort mal nach dem Rechten; Covid-bewehrt versteht sich. 

MfG
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#21
(18-11-2020, 15:50)Davut schrieb: Aber Abhilfe ist moeglich: Roem 3, 8:
Paulus Selbsteingestaendnis, ein Lügner zu sein, wenn es seiner Mission dient. Man solle ihn dafuer nicht richten. 

In Römer 3,8 steht:
"Könnten wir dann nicht gleich sagen: "Tun wir doch das Böse, damit Gutes dabei herauskommt!"? Einige verleumden uns ja und behaupten, das sei es, was wir lehren. Gottes Gericht wird sie zu Recht treffen."

Wahrscheinlich meint Davut eher den 7.Vers. Aber selbst dann: Wenn man die Passage im Zusammenhang (Kapitel 3,1-20) betrachtet, geht es um die "Gerechtigkeit Gottes" im Verhältnis zur "Ungerechtigkeit des Menschen" und zwar jedes Menschen, der in diesem Verhältnis ein Lügner ist (vgl. V 4)


Es ist gelinde gesagt - konfus, aus den Versen 7,8 ein "Selbsteingeständnis des Paulus, ein Lügner zu sein", mit der Intention, die Davut anführt,  herbeizufabulieren. Da gehört schon eine Menge Fantasie zu.
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#22
(18-11-2020, 11:06)Ulan schrieb: Du magst das anders nennen, aber es laeuft darauf hinaus. Das ist wie mit dem ontologischen Gottesbeweis nach Kurt Gödel: formal als richtig bewiesen, aber steckt das Ergebnis durch die angewandten Axiome hinein. Das sehe ich bei Dir so auch. Wer die Bibel als das Wort des allmaechtigen, allwissenden Gottes ohne innere Widersprueche sieht, also von einem einzelnen Autoren, der wird bei seinen "Pruefungen" natuerlich auch herausbekommen, dass die Bibel das Wort eines allmaechtigen, allwissenden Gottes ohne innere Widersprueche ist. Diese anfaengliche Annahme bestimmt dann auch das Vorgehen, dass widerspruechliche Passagen durch Passagen zu aehnlichen Themen aus anderen Texten ersetzt werden, da ja derselbe Autor spricht, was die Pruefung dann ad absurdum fuehrt. Hier ist also nur eine Loesung moeglich; eine Pruefung liegt nicht vor.
Bist du dir der Konsequenz dieser Argumentation bewusst und bereit dich selbst mit gleichem Maß zu messen?

Schaun wir mal:

(18-11-2020, 11:06)Ulan schrieb: Ich schliesse, zumindest per Vorgabe, nicht aus, dass die Bibel keine Widersprueche enthaelt. Widersprueche finden sich darin aber genuegend, und davon sind eine ganze Reihe Widersprueche auch interpretationsunabhaengig, z.B. wo genannte Zahlen krass voneinander abweichen.
Wie willst du denn nicht ausschließen, dass die Bibel keine Widersprüche enthält, wenn du im gleichen Satz von "genügend Widersprüchen in der Bibel" sprichst?
Wie sieht deine "Prüfung" denn aus? Wer sucht, der findet? Und wenn er nicht findet, konstruiert er, um finden zu können? Wie hast du denn "die ganze Reihe von Widersprüchen" als solche überprüft?


(18-11-2020, 11:06)Ulan schrieb: Aber hier geht's jetzt ausnahmsweise mal nicht um Details, sondern um Methodisches. Es zeigt, warum Deine Argumentation nicht einfach aequivalent zu meiner ist: Du magst Dir einreden, ergebnisoffen zu pruefen, aber Deine Vorgaben verhindern das letztendlich.
So wie deine Vorgaben es in deiner Situation bewirken. Aber, rede es dir ruhig weiter ein, ergebnisoffen zu prüfen. Dich selbst scheinst du ja erfolgreich zu überzeugen. Und was wolltest du mehr? Icon_rolleyes

(18-11-2020, 11:06)Ulan schrieb: Nun, das ist zwar hier nicht besonders bedeutungsvoll, aber lass es mich, von den inneren Widerspruechen einmal weg, umformulieren: nur wer Widersprueche findet, kann sich mit diesen auseinandersetzen und an ihnen wachsen. Wer dies nicht tut, ist zur Stagnation verdammt, und Stagnation ist letztlich der Tod.
Wer Widersprüche aufgrund seiner Interpretation konstruieren muss, damit er sie finden kann, um dann durch die Auseinandersetzung mit ihnen an selbigen zu wachsen, nimmt einen - meiner Meinung nach - unnötigen Umweg auf dem Erkenntnisweg in Kauf. Und wenn man auf diesem Umweg im Kreis läuft, ist das durchaus mit Stagnation und deren "tödlichen Folgen" in Verbindung zu bringen. Wäre es da nicht sinnvoller, das eigene Verständnis und die Interpretationsgrundlagen direkt selbstkritisch zu hinterfragen?
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#23
(18-11-2020, 21:21)Praytes schrieb: Wie willst du denn nicht ausschließen, dass die Bibel keine Widersprüche enthält, wenn du im gleichen Satz von "genügend Widersprüchen in der Bibel" sprichst?
Wie sieht deine "Prüfung" denn aus? Wer sucht, der findet? Und wenn er nicht findet, konstruiert er, um finden zu können? Wie hast du denn "die ganze Reihe von Widersprüchen" als solche überprüft?

Muss ich Dir jetzt wirklich eine lange Liste von Zahlen nennen, wo ein Text eine Zahl behauptet, ein anderer Text eine andere? So etwas ist eigentlich nur interessant, wenn man es mit Inerrantisten zu tun hat, weil sie diese Widersprueche nicht einfach wegdiskutieren koennen; Zahlen sind Zahlen. Das ist die Sollbruchstelle, an der letztlich kein Verfechter der "Widerspruchslosigkeit" vorbeikommen kann. Obwohl manche es versuchen (die NIV z.B. aendert schlicht den Bibeltext, wo Widersprueche sind, und verschiebt, was da eigentlich steht, in die Fussnoten).

Und Zahlen sind letztlich nur die "uninteressanten" Widersprueche (das, was man auf gut Deutsch "Korintenkackerei" nennt). Dass antike Autoren die meist aus ihrem Posterior zogen, ist ja allgemein bekannt, und in der Hinsicht reiht sich die Bibel ein in den Rest der antiken Literatur.

Interessanter wird's dann schon bei den Geburtsjahren Jesu, wo Matthaeus und Lukas um mindestens 10 Jahre voneinander abweichen, oder halt auch dem Todesjahr Jesu, das bei Johannes zwingend ein anderes sein muss als bei den Synoptikern.

(18-11-2020, 21:21)Praytes schrieb:
(18-11-2020, 11:06)Ulan schrieb: Aber hier geht's jetzt ausnahmsweise mal nicht um Details, sondern um Methodisches. Es zeigt, warum Deine Argumentation nicht einfach aequivalent zu meiner ist: Du magst Dir einreden, ergebnisoffen zu pruefen, aber Deine Vorgaben verhindern das letztendlich.
So wie deine Vorgaben es in deiner Situation bewirken. Aber, rede es dir ruhig weiter ein, ergebnisoffen zu prüfen. Dich selbst scheinst du ja erfolgreich zu überzeugen. Und was wolltest du mehr? Icon_rolleyes

Nein, meine Vorgaben geben rein gar nichts vor, da sie dieselben Vorgaben sind, die wir bei allen anderen Texten zugrundelegen. Du bist es, der durch spezielle Vorgaben die Pruefung verhindert, indem Du sie ad absurdum fuehrst. Ausserdem ist die Methode unzulaessig; einen Widerspruch dadurch zu beseitigen, indem Du einen anderen Text von einem anderen Autor drueberkopierst; das verdeckt den Widerspruch nur; der ist nicht magisch weg.

(18-11-2020, 21:21)Praytes schrieb: Wer Widersprüche aufgrund seiner Interpretation konstruieren muss, damit er sie finden kann, um dann durch die Auseinandersetzung mit ihnen an selbigen zu wachsen, nimmt einen - meiner Meinung nach - unnötigen Umweg auf dem Erkenntnisweg in Kauf. Und wenn man auf diesem Umweg im Kreis läuft, ist das durchaus mit Stagnation und deren "tödlichen Folgen" in Verbindung zu bringen. Wäre es da nicht sinnvoller, das eigene Verständnis und die Interpretationsgrundlagen direkt selbstkritisch zu hinterfragen?

Ich konstruiere keine Widersprueche. Die sind halt da, und das war auch schon in der Antike bekannt (was auch diese Maer, das waere ein Produkt der Exegese der letzten drei Jahrhunderte, beerdigt). Ich habe den Text von Origen ja schon mehrfach verlinkt.
Wenn's konkret wird, kneifst Du ja letztlich auch (siehe unsere Diskussion, bzw. Dein Ausweichen derselben, zum Johannes-Evangelium).
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#24
Nun ja.. Eine Bibel ohne Widersprüche würde wohl kaum einen so großen Interpretationsspielraum zu lassen. In Anbetracht dessen, wie viel unterschiedliche Auslegungen der Bibel es gibt.

Aber es fängt ja schon damit an, dass die Bibel von der Schöpfung eines "vollkommenen" Menschen spricht, welcher dann allem Anschein nach doch nicht vollkommen war, sondern geradezu überaus dumm.

Dass die Bibel dann auch noch einen Jesus schildert, der an einer ungewönhlich ausgeprägten Form von bipolarer Störung leidet, lässt die Bibel auch nicht gerade in einem widerspruchsfreien Bild erscheinen. Natürlich fällt das keinem so wirklich auf, der da schon mal mit der der Überzeugung an die Bibel herangeht, dass die Bibel zweifelsfrei das Wort Gottes sei.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#25
(18-11-2020, 22:09)Geobacter schrieb: Nun ja.. Eine Bibel ohne Widersprüche würde wohl kaum einen so großen Interpretationsspielraum zu lassen. In Anbetracht dessen, wie viel unterschiedliche Auslegungen der Bibel es gibt.

Aber es fängt ja schon damit an, dass die Bibel von der Schöpfung eines "vollkommenen" Menschen spricht, welcher dann allem Anschein nach doch nicht vollkommen war, sondern geradezu überaus dumm.

Ja, ganz genau! Bei der Menge an Menschen, die ihren Senf zur Bibel abgeben wollen, um sich darin selbst zu wälzen, erfordert es nahezu eine hohe Anzahl an Auslegungen, Interpretationen und Widersprüchen. Immerhin soll ja auch jeder Senf seine ganz eigene Geschmacksnote haben Icon_cheesygrin
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#26
(18-11-2020, 22:15)Praytes schrieb: Ja, ganz genau! Bei der Menge an Menschen, die ihren Senf zur Bibel abgeben wollen, um sich darin selbst zu wälzen, erfordert es nahezu eine hohe Anzahl an Auslegungen, Interpretationen und Widersprüchen. Immerhin soll ja auch jeder Senf seine ganz eigene Geschmacksnote haben Icon_cheesygrin

Selbstveständlich   Icon_lol .. genau so, wie auch dein eigener Senf in dem du dich nicht weniger begeistert wälzt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#27
(18-11-2020, 22:01)Ulan schrieb: Muss ich Dir jetzt wirklich eine lange Liste von Zahlen nennen, wo ein Text eine Zahl behauptet, ein anderer Text eine andere?
Nein, das musst du nicht. Unter anderem, weil das vor dir schon unzählig viele Diskussionspartner in allen möglichen Versionen versucht haben. Es ist bedauerlich, dass du scheinbar immer noch davon ausgehst, ich wäre jemand, der die von dir vorgetragene Argumentation nicht schon kennt. Ebenso bedauerlich ist es, dass du die offensichtlich vorhandene Vielfalt der Meinungen diesbezüglich nicht als Pool für weitergehende Forschungen betrachten kannst - als ein "Miteinander" - sondern als "Gegenpositionen", die sich quasi duellieren müssten, damit am Ende die eigene Ansicht über alle anderen obsiegt. Obwohl ich auch der Auffassung bin, dass letztlich nur eine der unzähligen Überzeugungen tatsächlich wahrhaftig sein kann, komme ich nicht umhin festzustellen, dass wir alle noch weit von dieser endgültigen Erkenntnis entfernt sind, und uns bisweilen eher als "Team" betrachten sollten, und nicht als "Kontrahenten" im Stile eines Hahnenkampfes.



Zitat:Nein, meine Vorgaben geben rein gar nichts vor, da sie dieselben Vorgaben sind, die wir bei allen anderen Texten zugrundelegen. Du bist es, der durch spezielle Vorgaben die Pruefung verhindert, indem Du sie ad absurdum fuehrst. Ausserdem ist die Methode unzulaessig; einen Widerspruch dadurch zu beseitigen, indem Du einen anderen Text von einem anderen Autor drueberkopierst; das verdeckt den Widerspruch nur; der ist nicht magisch weg.
Die speziellen Vorgaben, die du bei mir zu erkennen glaubst, mögen vielleicht das Ergebnis deiner Interpretation meiner Aussagen sein, mehr aber auch nicht. Worüber möchtest du dich also unterhalten?

Zitat:Ich konstruiere keine Widersprueche. Die sind halt da, und das war auch schon in der Antike bekannt (was auch diese Maer, das waere ein Produkt der Exegese der letzten drei Jahrhunderte, beerdigt). Ich habe den Text von Origen ja schon mehrfach verlinkt.
Natürlich sind die Widersprüche zu den Texten annähernd so alt wie die Texte selbst. Nirgendwo habe ich etwas anderes behauptet. Für diese Erkenntnis brauchte ich noch nicht mal einen Text von Origenes oder sonst einem der sog. Kirchenväter.


Zitat:Wenn's konkret wird, kneifst Du ja letztlich auch (siehe unsere Diskussion, bzw. Dein Ausweichen derselben, zum Johannes-Evangelium).
In dieser Diskussion habe ich keinesfalls gekniffen, auch wenn du dir das gerne einreden möchtest (warum auch immer).
Für Diskussionen zu religiösen Themen suche ich mir "Teamplayer" aus, denen es nicht nur um Selbstdarstellung geht, sondern die ihre Ansicht sachlich darlegen können, ohne den Diskussionspartner als unwissend, religiös verblendet, schwach oder sonst wie abschätzig zu bezeichnen. Das führt nämlich nicht zu konkreten Diskussionen, sondern zu ziemlich überflüssigen, narzisstischen Selbstbespiegelungen, in deren Folge dann Themen geteilt werden müssen, weil die eigentliche Sachdiskussion völlig untergeht. Deswegen bin ich schon fast froh, dass mich Davut z.B. ignoriert, obwohl das - wie gesagt - nicht Sinn und Zweck eines Diskussionsforums ist.

Aber wer sich durch die bloße Gegenüberstellung von Meinungen persönlich angegriffen fühlt und auf dieser Ebene austeilt, oder auch weil ihm die Lynchdrüsen anschwellen, hat in einem Diskussionsforum ohnehin nichts verloren. Icon_rolleyes
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#28
(18-11-2020, 22:59)Praytes schrieb:
(18-11-2020, 22:18)Geobacter schrieb: Selbstveständlich   Icon_lol .. genau so, wie auch dein eigener Senf in dem du dich nicht weniger begeistert wälzt.

Natürlich, nur dass mein Senf ganz ohne "künstliche Zusatzstoffe" und "Aromen" in Form von angeblichen Widersprüchen auskommt.  Icon_cheesygrin

Aber: Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten... Eusa_boohoo

Das ist dein Glaube.. Aber mit Sicherheit keine objektive Tatsache. Sonst würdest du deutlich mehr intersubjektiven Zuspruch erhalten............. Icon_arrowu
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#29
(18-11-2020, 22:49)Praytes schrieb: In dieser Diskussion habe ich keinesfalls gekniffen, auch wenn du dir das gerne einreden möchtest (warum auch immer).
Für Diskussionen zu religiösen Themen suche ich mir "Teamplayer" aus, denen es nicht nur um Selbstdarstellung geht, sondern die ihre Ansicht sachlich darlegen können, ohne den Diskussionspartner als unwissend, religiös verblendet, schwach oder sonst wie abschätzig zu bezeichnen. Das führt nämlich nicht zu konkreten Diskussionen, sondern zu ziemlich überflüssigen, narzisstischen Selbstbespiegelungen, in deren Folge dann Themen geteilt werden müssen, weil die eigentliche Sachdiskussion völlig untergeht. Deswegen bin ich schon fast froh, dass mich Davut z.B. ignoriert, obwohl das - wie gesagt - nicht Sinn und Zweck eines Diskussionsforums ist.

Aber wer sich durch die bloße Gegenüberstellung von Meinungen persönlich angegriffen fühlt und auf dieser Ebene austeilt, oder auch weil ihm die Lynchdrüsen anschwellen, hat in einem Diskussionsforum ohnehin nichts verloren.  Icon_rolleyes

Ah ja. Erst sagen, man haette nicht gekniffen, um dann zu erklaeren, warum man gekniffen hat. Nun gut.
Wenn's konkret wird, kneifst Du halt letztlich immer. Ist aber letztlich auch eine Aussage, was dann den Rest der Erklaerung als vorgeschoben entlarvt.

Du vertrittst halt spezifische Spezialmeinungen, die von denen der Hauptkirchen abweichen. Das ist jetzt kein Problem (sind ja auch von den ZJ und aehnlichen bekannt), aber wenn's darum geht, diese zu erklaeren, kommen irgendwelche Ausfluechte. Was dann letztlich bleibt, ist irgendwelches substanzloses Gerede. Und das ist fuer eine fruchtbringende Diskussion im Endeffekt auch ncihts wert.

Zu einer Diskussion gehoeren, in der Tat, mindestens zwei.
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#30
(19-11-2020, 01:31)Ulan schrieb: Ah ja. Erst sagen, man haette nicht gekniffen, um dann zu erklaeren, warum man gekniffen hat. Nun gut.
Red dir das ruhig weiter ein, wenn es dich glücklich macht... Icon_cheesygrin


(19-11-2020, 01:31)Ulan schrieb: Wenn's konkret wird, kneifst Du halt letztlich immer. Ist aber letztlich auch eine Aussage, was dann den Rest der Erklaerung als vorgeschoben entlarvt.
Du gebrauchst den "Vorwurf des Kneifens" als eine Art Schutzbehauptung, um dich selbst gegen eine gegenteilige Argumentation zu covern. Sobald du merkst, dass deine Argumentation nicht zündet, "kneift" dein Gegenüber halt "letztlich", und das gereicht dir dann auch letztlich als Aussage, was dann den Rest der Erklärung als vorgeschoben entlarvt.  Icon_rolleyes  Ist deine Argumentation so hinfällig, dass du das nötig hast? Oder hast du einfach nur Angst vor Argumentationen, die der deinen widersprechen?

(19-11-2020, 01:31)Ulan schrieb: Du vertrittst halt spezifische Spezialmeinungen, die von denen der Hauptkirchen abweichen. Das ist jetzt kein Problem (sind ja auch von den ZJ und aehnlichen bekannt), aber wenn's darum geht, diese zu erklaeren, kommen irgendwelche Ausfluechte. Was dann letztlich bleibt, ist irgendwelches substanzloses Gerede. Und das ist fuer eine fruchtbringende Diskussion im Endeffekt auch ncihts wert.

Zu einer Diskussion gehoeren, in der Tat, mindestens zwei.
Ganz genau! Und wenn da der eine dem anderen vorab vorwirft "letztlich zu kneifen", "Ausflüchte" zu suchen, "halt Spezialmeinungen zu vertreten" und diese "nicht zu erklären", womit dann nur "irgendwelches substanzloses Gerede" übrig bleibt, was "im Endeffekt" dann auch für eine "fruchtbringende Diskussion" nichts wert sei, dann kommt es eben gar nicht erst zu einer Diskussion. Q.e.d.  Icon_rolleyes

So jemandem bleiben dann nur die eigenen Monologe, mit denen er sich selbst als etwas Besseres darstellen kann oder "Pseudo-Diskussionen" mit "gleichgesinnten" Leuten, die sich mit der gleichen "Argumentation" die Ohren pinseln lassen... Icon_lol

Viel Spaß dabei. Icon_smile
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