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Was ist Materie ? Was ist Materialismus ?
#91
(25-12-2020, 20:31)Felix schrieb: Es könnte sein, dass der genannte Biograph Swedenborgs sich nicht getraute, den Tatsachen entsprechend zu schreiben, weil sein Verlag das Manuskript sonst nicht angenommen hätte. Ich habe in den letzten Jahrzehnten schon so vieles im Zusammenhang mit Okkultgeschichten erlebt, dass ich außerordentlich skeptisch bin.

Es passt ja zum Thema..

Bevor wir die Geschichte so glauben wie es die Legende erzählt:

Was sollte uns veranlassen zu glauben, dass sich die Geschichte tatsächlich so zugetragen hat?
Kennen wir aus unserer eigenen Alltagserfahrung Vergleichbares das uns veranlassen sollte, diese Geschichte als durchaus im Bereich des Möglichen in Betracht zu ziehen?
Ist es nicht um einiges vernünftiger zuerst mal grundsätzlich immer davon auszugehen, dass die Wirklichkeit in ihren tatsächlichen Zusammenhängen und hinter solchen Geschichten auch ganz anders aussehen könnte, als ihre Erzähler uns glauben machen wollen? 

Warum sollten wir jetzt andersherum, den Biografen Swedenborgs verdächtigen sich nicht getraut zu haben..?
Wir wissen aus unserer Alltagserfahrungen, dass es gerade für solche Geschichten eine fast unglaublich breite Interessentschaft gibt und von daher der Verlag wohl wirklich ausgesprochen dumm gehandelt hätte, sich dieses Geschäft entgehen zu lassen.
Wir wissen aus den biografischen Schilderungen zu Swedenborg, dass er ein wahnhaft selbstbezogener Mensch gewesen sein soll. In heutiger Ausdrucksweise, ein Extremist in Sachen Egozentrik., der sich selber immer für einen besonderen Auserwählten unter den  Gottberufenen hielt und sich auch als solcher mal mehr und mal weniger erfolgreich zu verkaufen versuchte.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#92
@Geobacter: Ist Kant für dich also ein Dummerle? 

Nicht Swedenborg selbst hat diese Geschichte unters Volk gebracht, sondern die verblüfften Zeugen und diejenigen, die später zeitnah in Göteborg und Stockholm alles nachgeprüft haben.
Deshalb schrieb Kant: "Die folgende Begebenheit aber scheint mir unter allen die größte Beweiskraft zu haben und benimmt wirklich allem erdenklichen Zweifel die Ausflucht."

Kant war damals 39-jährig, man möchte ihm also keine Jugendtorheit unterstellen. In seinem Brief an die Dame ("Kant: Briefwechsel, Brief 29, An Fräulein Charlotte von Knobloch") kommt er auch auf Täuschungsmöglichkeiten zu sprechen.

Ein Großteil der heutigen Bevölkerung hat schon die Alltagserfahrung gemacht, dass man etwa einer Person begegnet, die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat, an die man aber kurz zuvor intensiv denken musste. So etwas ist rational nicht erklärbar, wenn auch nicht spektakulär.

Weil im Esoterikbereich die Fantasie und der Betrug keine Grenzen kennen, fürchten seriöse Verlag um ihren Ruf, wenn sie ihren Lesern zu viel zumuten. Bei einem Buch über Swedenborg darf man den Verfasser aber fragen, wie er auf einmal nach Jahrhunderten eine zehntägige Zeitverschiebung beweisen will. Sollte sie den Zeitgenossen und Kant wirklich entgangen sein?Davon ist nichts zu lesen.

(Wenn der Beitrag als offtopic gelöscht wird, beklage ich mich nicht.)
#93
(26-12-2020, 11:19)Felix schrieb: @Geobacter: Ist Kant für dich also ein Dummerle? 

Nicht Swedenborg selbst hat diese Geschichte unters Volk gebracht, sondern die verblüfften Zeugen und diejenigen, die später zeitnah in Göteborg und Stockholm alles nachgeprüft haben.
Deshalb schrieb Kant: "Die folgende Begebenheit aber scheint mir unter allen die größte Beweiskraft zu haben und benimmt wirklich allem erdenklichen Zweifel die Ausflucht."


Die Story stammt ja offenbar von Immanuel Kant  Icon_cheesygrin  Icon_cheesygrin  Icon_cheesygrin  Icon_cheesygrin  Icon_cheesygrin  Icon_cheesygrin  Icon_cheesygrin  Icon_cheesygrin
#94
Lies den angegebenen Brief nach.
#95
Nun, auch grosse Geister sind vor Torheiten nicht gefeit. Wir haben diese Begebenheit schon in einem anderen Thread im Detail auseinandergenommen, und als irgendein Nachweis fuer wer weiss was taugt sie schlicht nicht..
#96
(25-12-2020, 10:46)Geobacter schrieb:
(25-12-2020, 09:50)Urmilsch schrieb: Die Schlussfolgerung der o.g. Wissenschaftler, welche meines Erachtens die Höhle Platons verlassen haben, ist doch erstaunlicherweise die Selbe wie die der religiösen Schriften, denn sowohl ein Planck, als auch ein Heisenberg, Dürr, usw. kommen zum Ergebnis, dass diese sichtbare Materie ein Fundament besitzt, welches eben geistlich ist oder wie Dürr zu sagen pflegt: "Materie ist geronnener Geist".

Für unser Alltagsleben ist es völlig wurscht, ob Materie irgend etwas "Geronnenes" ist, das manche für Geist halten.

Wurscht entspricht bei mir im Kutter gehäckselten Lebewesen, welche mit Gewürzen versehen auf unserem Tisch landen.  Icon_cheesygrin
Warum sollte es Wurschd sein? 
Es ist meines Erachtens von elementarer Bedeutung, denn die Aussagen der religiösen Schriften erklären ja das Selbe. Es ist für unser Welt-und Gottesbild sogar entscheidend und kann allen Menschen auf diesem Planeten den fehlenden Anreiz liefern, mit Ihresgleichen vernünftig umzugehen, auch wenn sich das jetzt noch niemand vorstellen kann, denn hierfür ist Phantasie notwendig Geobacter. Bisher ist von euch wirklich niemand darauf eingegangen, weshalb so viele Schriften den Menschen mitteilen wollen, dass das was sie da versuchen in Gemäuern anzubeten, sich in ihnen selbst befindet und vor allem, warum es nicht die vorherrschende Lehre ist, wo es doch von so unglaublich vielen Schriften gestützt wird. Wären die Schriften verfasst worden um den Kirchen in irgend einer Form Macht zu geben, dann war der Verfasser dümmlich, denn die korrekte Intention dieser Schrift stellt Menschen die in so ein Gemäuer gehen einem Götzendiener gleich, weil sie eben nicht verstehen, dass der wahre Tempel Gottes der Mensch selbst ist. 

Die Schriften rund um Christus erklären dem Leser, dass der Schöpfer selbst ins Fleisch kam Joh 1, 1-14 i.v.m. Kol 1, 15-18. Dieser wiederum erklärt dem Leser, dass er sich in Ihnen und diese sich in ihm befinden Joh 14, 20, was der Aussage im 1 Kor 3, 16 sowie 2 Kor 6, 16 entspricht, dass sich nämlich Gottes Geist in uns selbst befindet. Das Christus eigentlich das ALL war, das kann man dem Kol 1, 15-18 und auch weitere Schriften entnehmen, denn alles befindet sich ja in ihm. Nicht zu vergessen das Thom Ev., wo er dem Leser mitteilt, dass er (Christus) das All ist und man ihn in einem gespaltenem Stück Holz, unter einem Stein oder eben im Menschen selbst finden kann, eine Aussage die von vielen weiteren Aussagen, unter anderem dem Evangelium der Marry usw. gestützt wird. Die indischen Schriften kennen Christus unter dem Namen Brahma und sie erklären dem Leser recht einleuchtend, dass Brahma nichts anderes ist, als eine Form dieses unsichtbaren Vaters, welcher sich in sich selbst verkörperte (eingebar, resektive eingeborener Sohn) um schöpfen zu können. Das stützt sich mit der Aussage Jesu in Joh 14, 5-9 der überhaupt nicht nachvollziehen kann, weshalb man ihn nach dem Vater fragt, wenn er doch die sichtbare Form dessen ist, respektive Kol 1, 15-18 dessen Abbild. Die indischen Schriften würden sagen das unsichtbare manifestiert sich im Sichtbaren und das Unsterbliche im Sterblichen, das sichtbare ist also das Abbild des unsichtbaren. Für unser Weltbild ist es doch keineswegs egal oder eben wurscht, ob das Fundament dieses Universums ein gesitiges Fundament hat, denn dann müsste man diesen Schriften zumindest was die Kernaussage angeht mehr Beachtung schenken. 

Christus sagte das der wahre Gläubige wenn denn überhaupt in seinem stillen Kämmerlein beten solle. Stellt sich doch die Frage wie er ihn denn dort hören kann, eine Frage die in folgender Schrift beantwortet wird: So sagt man, daß es unzählige Wesen bezüglich ihrer Einordnung gibt. In Wahrheit ist es aber nur ein Wesen, der sogenannte Purusha.(Geist) Er ist die Wohnstätte aller Gesetze im Universum. Er ist der höchste Gegenstand der Erkenntnis. Er ist sogleich der Erkennende und das Erkennbare. Er ist sogleich Denker und Gedanke. Er ist der Genießer und alles Genießbare. Er ist der Riechende und aller Geruch. Er ist der Fühlende und alles Fühlbare. Er ist der Sehende und alles Sichtbare. Er ist der Hörende und alles Hörbare. Er ist der Wahrnehmende und alles Wahrnehmbare. Er hat alle Eigenschaften und ist doch frei von ihnen. 
Das war kurz bevor Brahma (Der Schöpfer) folgendes erklärte: [b]Ich, Brahma, der uralte Schöpfer aller Wesen (siehe Kol 1, 15-18 i.v.m. Joh 1, 1-14), bin aus Ihm geboren und du aus mir, siehe auch Joh 14, 20.
Aus mir fließt das Weltall mit allen belebten und unbelebten Geschöpfen sowie alle Veden mit ihren Mysterien, oh Sohn http://www.mahabharata.pushpak.de/buch12...2k352.html siehe Thom Ev. sowie Evangelium der Marry. 

Was ist denn die Schlussfolgerung davon, wenn Elementarteilchen, also die kleinsten Bausteine der Materie ohne Beobachtung nur in Überlagerungszuständen und die Verschränkung unabhängig der Entfernung im Raum funktioniert? Ist es dann nicht so, dass die Schriften recht haben und wir alle EINS sind, nämlich Erscheinungsfroemn dieses einen Gottes ? siehe auch Joh 17, wo sich Christus wünscht das wir das endlich auch so sehen und der Raum eben evtl. nur ein Konstrukt ist, dass die Illusion vermittelt, dass es voneinander getrennte Objekte gibt? 

Also ganz so wurschd iss es nicht, denn etwa 2 Drittel der Menschen dieses Planeten welche Gott gefallen wollen, würden dann im Lebendigen eben diesen Gott sehen, welcher ihnen auftrug sich untereinander zu lieben, meines Erachtens nach ein logischer Wunsch, wenn man selbst der Wahrnehmende ist oder wie das All sagen würde: Achtet darauf, dass euch niemand in die Irre führt, indem er sagt: ‚Seht hier, seht dort…’, denn der Sohn Gottes ist in euch, bzw. wenn ihr euch erkennen werdet, dann werdet ihr erkannt, und ihr werdet wissen, daß ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. 
#97
(26-12-2020, 16:15)Urmilsch schrieb:
(25-12-2020, 10:46)Geobacter schrieb: Für unser Alltagsleben ist es völlig wurscht, ob Materie irgend etwas "Geronnenes" ist, das manche für Geist halten.


Es ist meines Erachtens von elementarer Bedeutung, denn die Aussagen der religiösen Schriften erklären ja das Selbe.

Genau deswegen ist es vollkommen wurscht. Dein Erachten und das was DU in die Schriften hineinliest.. ist für "unser" Alltagsleben völlig wurscht. Für dich mag es von großer Bedeutung sein, schließlich willst du dich in diesem geronnen Anschungsweltbild, selbst, als von großer und wichtiger Bedeutung erkennen. Aber UNS ....ist auch das vollkommen wurscht.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#98
(26-12-2020, 16:15)Urmilsch schrieb: Also ganz so wurschd iss es nicht, denn etwa 2 Drittel der Menschen dieses Planeten welche Gott gefallen wollen, würden dann im Lebendigen eben diesen Gott sehen...
Meinst du? Ich bin ziemlich Natur-nah aufgewachsen und was ich da schon so alles schon an Lebendigem gesehen habe, spricht nicht dafür, dass da ein Gott am Werke war. Oder andersherum.. die Existenz vieler heimtückischer Missgeburten lässt sich um vieles leichter verstehen, wenn man keinen Gott für ihr Sein voraussetzt.
(26-12-2020, 16:15)Urmilsch schrieb: ...........welcher ihnen auftrug sich untereinander zu lieben.....

Die Beschaffenheit unserer Welt taugt leider nicht so besonders dafür, uns alle untereinander bedingungslos zu lieben. Zuerst gehen immer die eigenen Kinder, Verwandten, engsten Freunde und all jene vor, die für unsere Alltagsbwewältigung System-relevant sind. Dabei lassen sich Konflikte auch nie ganz vermeiden, weil andere Eltern ihre eigenen Kinder auch mehr lieben als die unseren. Sobald dann mehr "Schafe" die schöne Wiese besiedeln, als diese an Ressourcen für alle hergibt, beginnt das große Rempeln und gegenseitige "Ausmärzen  Icon_lol ".....

(26-12-2020, 16:15)Urmilsch schrieb: ....meines Erachtens nach ein logischer Wunsch, wenn man selbst der Wahrnehmende ist...
Ja.. aber leider nicht besonders logisch genug.

(26-12-2020, 16:15)Urmilsch schrieb: ....oder wie das All sagen würde: 
Dass All sagt.. wenn überhaupt: Survival of the Fittest. Wir können es uns einfach nicht leisten eine gute Gelegenheit entgehen zu lassen. Der Zufall ist nicht berechenbar und Wunder sind auch nichts anderes als Zufälle, die nur etwas netter zu uns sind.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#99
(26-12-2020, 14:23)Ulan schrieb: Nun, auch grosse Geister sind vor Torheiten nicht gefeit. Wir haben diese Begebenheit schon in einem anderen Thread im Detail auseinandergenommen, und als irgendein Nachweis fuer wer weiss was taugt sie schlicht nicht..


Bleibt nur mehr Brandstiftung

Weil an Telepathie glaubst Du ja nicht.
(25-12-2020, 10:44)Felix schrieb: @Holmes: Dein Beitrag #68

Physiker, die an die Echtheit von Geisterfotos aus spiritistischen Sitzungen glauben, ordnen diese Geister und ihre Welt nicht einer Transzendenz in dem von dir zitierten Sinne zu, sondern einem bislang nicht zugänglichen Frequenzbereich.

In der Mathematik, die weder der Naturwissenschaft noch der Geisteswissenschaft eindeutig zugeordnet wird, gibt es den Begriff der transzendenten Zahl. Hier ist der Transzendenzbegriff kaum mehr als eine Zufallsbezeichnung, die auch anders lauten könnte.

Alleszermalmer Kant, den du so sehr schätzest, befasst sich in seiner kleinen vorkritischen Schrift "Träume eines Geistersehers" (1766) ablehnend mit den okkulten Lehren des Emanuel Swedenborg. Drei Jahre zuvor, am 10.08.1763, schrieb er noch bewundernd an Fräulein Charlotte von Knobloch in einem ausführlichen Brief, den man sich im Internet auf 7 Seiten herunterladen kann: "Die folgende Begebenheit scheint mir unter allen die größte Beweiskraft zu haben und benimmt wirklich allem erdenklichen Zweifel die Ausflucht."

Es folgt die Beschreibung, wie Swedenborg sich am 19.07.1759 in einer Gesellschaft von mehreren Dutzend Leuten in Göteborg befindet, auf einmal unruhig wird und den Anwesenden entsetzt berichtet, wie gerade in seiner 400 Kilometer entfernten Heimatstadt Stockholm, wo er ein Haus besitzt, ein schrecklicher Brand wütet. Diese Vision erweist sich später als zeitgenau erfolgte Tatsache. Damals gab es noch kein Telefon.

Unsere Materie ist somit für Gedankenkräfte, also Geistiges, ohne technische Hilfsmittel durchlässig. Okkultisten freuen sich über ihren Gewährsmann Kant und zitieren ihn gerne. Auch Sigmund Freud, der sich über die "okkulte Schlammflut" beklagte, war sich nicht sicher, was es mit der Telepathie auf sich habe.

Die Unterscheidung zwischen Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft halte ich für sehr irreführend, denn es gibt auch genügend Philosophen welche selbst Naturalisten sind und weder einen Geist noch einen anderen Supranaturalismus zulassen. Streng genommen fällt die Naturwissenschaft auch in den Bereich der Philosophie, so sehe ich das. Sie bedient sich einer spezifischen philosophischen Methode und auch ein Naturwissenschaftler stellt gern viele philosophische Fragen, deshalb nannte Newton sein Werk ja auch "die mathematischen Grundlagen der Naturphilosophie". Bis ins späte 19. Jh. hat man die Physik als auch Teilgebiet der Philosophie betrachtet und mit dem Erfolg von vielen Wissenschaftlern wurde daraus dann eine einzelne spezifische "Disziplin".

Manche theoretische Physiker kann man auch kaum noch von Mathematikern/Philosophen unterscheiden. Hawking war eins dieser Beispiele, denn er gab der Philosophie gerne immer einen schönen Sidekick und diskutierte gerne über Gott und die Welt mit Roger Penrose oder Karl Popper. Penrose selbst diskutiert auch gerne mit Philosophen und nennt sich selbst einen "Platoniker" und das überrascht mich kaum, denn Philosophie und Physik sind sehr nah beieinander. 

Auch aktuellere, beziehungsweise, direktere Debatten gab es mit Hawking und der Philosophie, denn da ging es auch um das Thema, welches wir schon in dem anderen Thread der Philosophie hatten, also um den wissenschaftlichen Realismus und dieser ist auch für die Physik äußerst interessant. Schaut man sich Berichte aus der Fachzeitschrift "Nature" an, dann findet man folgendes -

"Vier Jahre später war es dann auch nicht Hawking, sondern sein früher wissenschaftlicher Koautor George Ellis zusammen mit Joe Silk, die in der Zeitschrift „Nature“ dazu aufriefen, die „Integrität der Physik“ gegen diejenigen zu verteidigen, die experimentelle Überprüfbarkeit wissenschaftlicher Theorien durch theoretische Eleganz und Erklärkraft ersetzen wollen."

und der Artikel geht auch interessant weiter: "Hawking hatte derweil die Philosophie zwar wiederholt als „tot“ bezeichnet, tummelte sich selbst aber weiterhin in einem ihrer Kerngebiete: der Diskussion des wissenschaftlichen Realismus. Seine Position eines „Modell-abhängigen Realismus“ – der Idee, dass es keine eindeutige Version der Realität jenseits von Modellvorstellungen gibt – sollte einen Ausweg aus der traditionellen Entgegensetzung von Realismus und Antirealismus weisen. Seine Ausbuchstabierung dieses Weges ließ aber die notwendig präzisen begrifflichen Mittel vermissen – die ihm die totgesagten Kollegen aus der Philosophie wohl hätten liefern können." Link zum FAZ-Artikel

Die Philosophie bietet also immer noch einen sehr schönen "Werkzeugkasten" für die Physik und dazu gehört immer noch die Wissenschaftstheorie, welche für einen theoretischen Physiker tatsächlich von großem Interesse sein kann. 

Zu deiner Kant-Geschichte noch kurz. Kant hat seine Kritik der praktischen Vernunft relativ spät fertiggestellt. Was Kant da geschrieben hat wird er wohl nachdem er seine Kritik geschrieben hat verwerfen, denn dort wird eindeutig festgelegt wie mit so einem "Ereignis" zu verfahren ist. Auch David Hume hatte eine schöne Philosophie bzw. Position zu Wundern:

"[i]„Um aber die Wahrscheinlichkeit gegen die Zeugenaussage zu steigern, wollen wir annehmen, dass die behauptete Tatsache, anstatt nur erstaunlich zu sein, wirklich ein Wunder ist, und ebenso, dass das Zeugnis für sich betrachtet einem vollen Beweis gleichkäme.“, Hume [/i]

Und dann gibt es noch aus einer Seminararbeit folgenden Schluss den ich gefunden habe, welchen ich für äußerst überzeugend halte:

  "Im Anschluss daran definiert Hume ein Wunder als eine Durchbrechung der Naturgesetze und stellt fest, dass ein Wunder daher den denkbar größten Grad an Unwahrscheinlichkeit besitzt, weil es auf natürlichem Weg ohne Eingriff in die Gesetzmäßigkeiten der Natur unmöglich sei und ein Wunder immer allen Erfahrungen widerspreche. Laut Hume sei die Unwahrscheinlichkeit der Täuschung oder der Lüge des Zeugen, die mit der des Wunders konkurriert, maximal gleich groß aber auf keinen Fall größer, da Täuschung oder Lüge nicht den Gesetzen der Natur widersprechen."

Hume folgert daraus, dass prinzipiell die Existenz von Wundern möglich sei, dennoch aber der Beweis einer Durchbrechung der Naturgesetze nicht leistbar wäre, da die Unwahrscheinlichkeit eines Wunders immer schwerer wiegen würde als die Unwahrscheinlichkeit einer Lüge oder einer Täuschung durch den Zeugen. Positiv formuliert: Letzterer Fall besitzt eine größere Wahrscheinlichkeit als das Auftreten eines Wunders." Wunderkritik vom Hume - Seminararbeit Link


Diese Zeugenaussage oder dieses Ereignis welches du also genannt hast fällt genau in dieses Schema.
(26-12-2020, 19:52)Holmes schrieb: Auch David Hume hatte eine schöne Philosophie bzw. Position zu Wundern


Wenn ich die Wahl zwischen Brandstiftung und Wunder habe, denke ich zuerst an Brandstiftung.
Außer es kann mir das Gegenteil bewiesen, oder zumindest glaubhaft gemacht werden
@Holmes: Ekkard  hat dir im Beitrag #134 des Threads über Erkenntnisgrenzen der Physik als Experte zum Schluss mitgeteilt: "Ich kann Deine Hinweise ..... nur mit Staunen zur Kenntnis nehmen. Überzeugen tun sie mich nicht." - Ich als Laie habe deinen heutigen Beitrag hier geradezu fasziniert gelesen, obwohl mir längst nicht alles darin klar geworden ist. Ich fühlte mich in frühere Jahrzehnte zurück versetzt, als ich mich einige Zeit auch mit schwierigen philosophischen Texten befasste.

Bei Swedenborg geht es nur um die simple Frage: Konnte dieses Ereignis, an dessen Realität nach Kant "jedem erdenklichen Zweifel die Ausflucht genommen" ist, überhaupt so stattgefunden haben? Die offizielle Physik sagt nein, weil transzendente Bereiche grundsätzlich nicht physikalisch erfassbar sind. Spiritistisch orientierte Physiker sagen dagegen ja, weil für sie ein philosophischer Transzendenzbegriff hier bedeutungslos ist, und die okkulte Welt auch der Physik einmal zugänglich sein wird.

Über Wahrscheinlichkeiten aus heutiger philosophischer Sicht hast du dich geäußert. Wie aber ist deine persönliche Einschätzung der Möglichkeit, dass Swedenborg die Stockholmer Feuersbrunst gleichzeitig in Göteborg einer Versammlung schilderte?
(26-12-2020, 21:47)Felix schrieb: Bei Swedenborg geht es nur um die simple Frage: Konnte dieses Ereignis, an dessen Realität nach Kant "jedem erdenklichen Zweifel die Ausflucht genommen" ist, überhaupt so stattgefunden haben? Die offizielle Physik sagt nein, weil transzendente Bereiche grundsätzlich nicht physikalisch erfassbar sind.

Diese Fragestellung ist falsch.
Welche Abhängigkeit würde es uns bescheren wenn wir grundsätzlich davon ausgingen, dass solche Phänomene existieren?

Wahrsager leben - (bestreiten ihren Lebensunterhalt) - vom Glauben all jener die glauben, dass diese physikalisch nicht überprüfbaren Phänomene real existieren. Dabei nutzen sie in der Regel nichts anderes aus, als die Schwäche unseres Gehirns, unvollständige Informationen selbst zu ergänzen. Das selbe Erfolgskonzept, das es inkompetenten Narzissten ermöglicht, die höchsten Ebenen der Macht zu erreichen. Zum Beispiel, um US-amerikanischer Präsident zu werden.
Wahrsager reden viel, aber werden dabei nie ganz konkret und überlassen es unserem Gehirn  ihre nie ganz vollständigen Aussagen selbst zu ergänzen, bzw. zu bestätigen. Gesichter zu erkennen wo eigentlich nur ein Arsch ist...oder einen "Säbelzahntiger", von dem wir zwar wissen dass er längst ausgestorben ist, aber dessen Geist noch immer irgendwo im Dunkel der Ungewissheit auf uns lauern könnte.

Sehr viele Menschen die in Fänge solcher von der Physik nicht widerlegbaren "Egozentriker" geraten, in dem sie ein illusorisches Wunsch-Kompetenz-Ideal ihrer selbst auf den oder die "Gaunerin" projizieren, geraten in ein psychotisches Abhängigkeitsverhältnis das es ihnen früher oder später unmöglich macht, die Wirklichkeit in der sie leben, selber realistisch einzuschätzen. Das erklärt auch, warum immer wieder solche unglaublichen Fälle passieren, dass Personen von denen man überzeugt ist, sie würden einen ganz normalen Hausverstand besitzen, ihrem/ihrer parapsychologischen LebensberaterIN ihr ganzes (materielles) Vermögen vermachen, um von den bösen Psy-Geistern die in diesem Vermögen innwohnen, befreit zu werden.  Sektiererische Religionsgemeinschaften, mit einem oder mehreren "Gurus" in der Hierarchie-Spitze, funktionieren nach dem selben Prinzip.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(27-12-2020, 10:09)Geobacter schrieb: Das erklärt auch, warum immer wieder solche unglaublichen Fälle passieren, dass Personen von denen man überzeugt ist, sie würden eine ganz normalen Hausverstand besitzen, ihrem/ihrer parapsychologischen LebensberaterIN ihr ganzes (materielles) Vermögen vermachen, um von den bösen Psy-Geistern die in diesem Vermögen innwohnen, befreit zu werden.  Sektiererische Religionsgemeinschaften, mit einem oder mehreren "Gurus" in der Hierarchie-Spitze, funktionieren nach dem selben Prinzip.


Ein uralter Trick der Magier
Zwei Komplizen arbeiten zusammen: der eine zündet bei Sonnenuntergang einen Wald an, der andere schreit zum selben Zeitpunkt (bei Sonnenuntergang) in einer drei Tagesmärsche entfernten Stadt:
"Ich sehe Feuer . . . ein feuriger Dämon ist im Wald am Großen See aus seiner Erdhöhle gekrochen"

Als dann drei Tage später die Kunde vom Waldbrand in der großen Stadt eintrifft, fallen die naiven Leute vor dem "Seher" zu Boden
und verehren ihn, bitten ihn um Ratschläge, vermachen ihm ihr Vermögen
anstatt ihn zu steinigen
(26-12-2020, 16:27)Geobacter schrieb:
(26-12-2020, 16:15)Urmilsch schrieb:
(25-12-2020, 10:46)Geobacter schrieb: Für unser Alltagsleben ist es völlig wurscht, ob Materie irgend etwas "Geronnenes" ist, das manche für Geist halten.


Es ist meines Erachtens von elementarer Bedeutung, denn die Aussagen der religiösen Schriften erklären ja das Selbe.

Genau deswegen ist es vollkommen wurscht. Dein Erachten und das was DU in die Schriften hineinliest.. ist für "unser" Alltagsleben völlig wurscht. Für dich mag es von großer Bedeutung sein, schließlich willst du dich in diesem geronnen Anschungsweltbild, selbst, als von großer und wichtiger Bedeutung erkennen. Aber UNS ....ist auch das vollkommen wurscht.

Wichtig bin ich nicht, vor allem bin ich nicht mehr oder weniger wichtig wie all die Anderen hier, denn das entspricht nicht meinem Weltbild, wo das "EGO" einer Illussion unserer Sinne, bzw. der grobstofflichen Materie zu verdanken ist. Eine Veränderung im Miteinander halte ich jedoch für sinnvoll, welche meines Erachtens auf diesem Planeten längst überfällig ist, damit man den kleinen Kinderlein überall auf dieser Welt ein Lachen entnehmen kann. Wie war das nochmal mit dem Flügelschlag eines Schmetterlings? Richtig, er kann, muss aber nicht einen Tornado auslösen   Icon_smile.

Gemäß der Quantenphysik formen wir unsere Welt durch unsere Aktionen ein Stück weit mit, wir kreieren sozusagen unserer eigene Zukunft. Jede Menge Menschen dieses Planeten setzen ihre Energie dafür ein, andere Individuen zum eigenen Wohl auszunutzen, das kannst du auch wunderbar bei Staatsgebilden usw. sehen, wie viel mehr würden wir erreichen, wenn wir diese Energie zum Wohle aller einsetzen würden? Eine Lebensweise die dem Stärkeren immer Recht gibt, ist nicht nur animalisch, sondern im höchsten Maße sozial primitiv und keineswegs ein Verhalten was sich der dargestellte Schöpfer der Schriften von den Menschen wünscht. Zwei Drittel der Menschheit glaubt jedoch an einen Solchen mehr oder weniger, weshalb dort ein immenses Potential besteht, eine Änderung herbeizuführen. 

Es ist ja nicht auf meinen Mist gewachsen, dass ihre Heiligen Schriften erklären, dass sie nicht gänzlich unabhängig von dem sind was sie Gott nennen, sondern dass diese materielle, leibliche Hülle der Aufenthaltsort dessen ist, was wir Gott nennen und das nahtlos in allen Indivdiuen. Diese Schriften und für sie eben Heiligen Schriften erklären entgegen dem was ihnen Theologen beibringen, dass es nur ein unteilbares Ganzes, eine Gottheit, ohne einen Zweiten gibt. Letztlich lässt das Wesen der Materie, samt Verschränkung und Welle-Teilchendualismus, einen ähnlichen Schluss zu.


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